Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0403

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Gondorf.

387

980 Oontrue (Günther, cod. diph i, 84;, 1030 Guntereua
(Günther 5, H4), 1256 Guntravia, 1336 Guntrey (Görz. M. Rh.
Reg. 79). — Bärsch, Eifel 3, 1, 2, 131 f. — Bärsch, Moselstrom 498 f. —
Klein, Moselthal 83, 90 f. — Ledebur, Maiengan 1842, 34. — Rutsch, Mosel etc.
1879, 36. — Wegeier, Kl. Laach.
Kirche, kath., h. Lucia, 980 dem Trierer Marien-
kloster gegeben (Görz, Reg. d. Erzb. 6); dann 1731, jetzt neu
gebaut.
Grabstein aus der alten Kirche in die Mauer neben
der Kirche eingemauert; eines Kindes von der Leyen,
*j* 1636; verwittert.
Schloss, ehemals triersches Lehn des zuerst 1158
erwähnten Rittergeschlechts von Guntreve, 1322 und 1444
zum Theil an Glieder der Familie v. d. Acken gegeben
(Görz, M. Rh. Reg. 70. 179), 1492 von Philipp Mul von Ulmen
(Görz, ebd. 283); wurde Stammsitz eines der Geschlechter von
der Leyen, welches seit 1360 erwähnt (1138 als de Petra
— Hontheim, hist. Trev. i, 539), besonders seit dem 16. Jahr-
hundert durch Heirathen mächtig, drei Erzbischöfe zu den
Seinigen zählte (deren einer, Damian von Mainz, 1711 in
den Grafenstand erhoben), 1815 mediatisirt wurde, 1829
ausstarb.
Das Schloss (Burg), aus mehreren Theilen bestehend,
an denen sich die Bauthätigkeit des 14—18. Jahrhunderts
zeigt, [und früher von einer grossen Ringmauer mit mehreren
Halbthürmen, vorgekragten Thürmen und einem fünfeckigen
Bastion umschlossen war] wurde von der französischen
Verwaltung eingezogen, 1806 von Philipp von der Leyen
(dem Stammes-Letzten) zurückgekauft, aber 1820 von ihm
theils an Private, theils an die Gemeinde verkauft; und ist
der Complex von der Eisenbahn durchschnitten. So bildet
es zwei theils verfallene, theils modernisirte Theile, während
die dazwischen liegenden Theile bei dem Eisenbahnbau
abgebrochen sind.
Die Hauptburg, zwischen der Eisenbahn und der
Mosel gelegen, umschliesst einen viereckigen Hof. Der
Nordflügel hat in seinem Osttheil noch Reste aus
gothischer Zeit des 15. Jahrhunderts mit einem Stück
eines im zweiten Geschoss vorgekragten Kleeblattbogen-
frieses; die westliche Hälfte des NordRügels mit ihrem
nach Westen (der Eisenbahn zu) gerichteten Schweifgiebel,
gehört der Barockzeit. Ebenso die Holzgalerie, welche
den Nord- und SüdRügel im ersten Geschoss verbindet, und
sich nach dem Hof in siebzehn auf Steinconsolen ruhenden
canellirten Pfeilern mit korinthischen Oapitellen öffnet. —
25*
 
Annotationen