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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0579

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Bacharach.

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Fensterbrüstung des Giebelgeschosses vom Hinterdügel.
J.: 1631 und gemaltes Rankenwerk an der Hofseite des
Vorderdügels (v. stramberg, 2,8,430). — Ober strasse Nr. 5;
an der Hausthür das Wappen mit dem Scepterkreuz und
J. 1654. — Am Markt, 17. Jahrhunderts, spätestgothisch,
mit steinernem Erdgeschoss und Fachwerkaufbau. Dieser
gruppirt sich ungemein malerisch in Vorkragungen und
mannigfachen Ober- und Dachgeschossen, auf den verschie-
denen Seiten mit Giebeldächern, welche einander tretfend,
in der Mitte ein schiefes Zeltdach bilden, während in der
einspringenden Ecke ein polygonaler mit einem steilen Zelt-
dach bedeckter Thurm aufsteigt. Das Haus ist durch
geschweifte, einander kreuzende Streben an Brüstungen und
Seitenfachen, durch Schutzbretter etc. reich verziert. — oft ab-
— Lehfefdt.HoIzbaukunst 1880, 171. — L. Lange, Maler. Ansichten etc. 1833 Ans.
-— Reisealb. der Herl. Bau-Akad. 1865, 37. — Smith, Sketches etc. 1876, 24. —
Mehrfach photogr. — Templerhaus, Krahnenstr., Fachwerk mit
steinernem Staffelgiebel, an welchem spätestgothische Reste,
u. A. Spitzbogenfenster. —- Unterstrasse Nr. 70, Fach-
werk, 1526 (j.), mit trefflich geschnitztem Pfosten (an dem
der Ecke Trauben) und bekannten Sprüchen. — Unter-
strasse Nr. 56, Fachwerk von 1591 (j.); im Wappen
Bretzel und Namen, hübsch geschnitzt und bemalt.
Stadtbefestigung, aus der Mitte des 14. Jahrhunderts,
zum Theil wohl erhalten in Mauern und Thürmen (deren
Namen ich nicht mit Sicherheit feststellen konnte), bildet
einen ungefähren Halbkreis, dessen Bogen westlich nach
der Höhe zu, dessen Durchmesser parallel dem Rhein und
dem Eisenbahndamm, zum Theil dicht an und unter dem
letzteren läuft. Hier (am untern Ende anfangend) lag der
Diebsthurm, dessen Reste sich vielleicht am Wärterhaus
behnden. Er ist rund, alle andern Thürme viereckig.
Rheinaufwärts folgt der Münzthurm mit drei Spitzbogen-
blenden an der Rheinseite, darüber Rundbogenfries, ohne
Dach; Marktthurm mit altem Arrestlokal, dachlos; der
Kranenthurm mit Dach und Rundbogenfries darunter.
[Der Zollthurm und ein Thurm am Kapuzinerkloster
sind abgebrochen.] Am Kloster wendet sich die Mauer
vom Rhein ab, westlich und aufwärts. [Hier fehlt ein
bedeutendes Stück.] Der nächsterhaltene ist ein ziemlich
grosser Thurm (der Huththurm?), bei welchem das
Thal nach Süden steil abfällt, (Hier weiter südlich ausser-
halb der Mauer derKühbergthurm); der nächste Thurm
(Sonnenthurm?) stand schon im Bezirk der Burg Stahleck;
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