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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0597

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Boppard.

581

Ecken. An der Südseite tritt in der Mitte die ehemalige
Kapelle als aus drei Seiten des Achtecks gebildeter Erker
vor, mit zierlichen Masswerkfenstern. Am Dach Rund-
bogenfries. — Rutsch 73. — Schulcz in Mitth. d. k. k. Centr.-Com. 1869, 110
Templer haus, Anfang des 13. Jahrhunderts im
Uebergangstil gebaut; 1234 von Lucardis von Waltmanns-
hausen, Wittwe des Ludwig von Bickenbach den Deutsch-
ordensrittern übergeben (nach Nick, der daher den Namen
unter Annahme der Verwechselung beider Orden herleitet),
später vielfach verändert und verdorben (Fenster und
Thüren theilweise zugemauert); jetzt Frl. von Schaatf ge-
hörig. — Auf der Langseite nach der Strasse zu im Erd-
geschoss die Thür und zwei einfache kleine Rundbogen-
fenster. Die übrigen Fenster eigenthümlich, verschieden
gebildet, mit Mittelsäulchen aus Tuffstein, dm ersten
Obergeschoss sind die Fenster auf einer Mittelsäule gepaart
unter einer dreifachen Blende (welche in der Mitte giebel-
artig, zu den Seiten als niedrige Rundbögen angeordnet ist)
und nochmals unter einer Spitzbogenblende. Im zweiten
Obergeschoss der Langseite sind die Fenster dreifach auf
zwei Mittelsäulen gepaart unter einem umschliessenden
Rundbogen; ebenso das Fenster im Oiebeldreieck. Die
des zweiten Obergeschosses auf der Griebelseite sind auf
einer Mittelsäule gepaart und von einem Kleebogen um-
rahmt. Das Haus ist von besonderem Interesse als eines
der wenigen erhaltenen romanischen städtischen Wohnhäuser.
Fachwerkhäuser: Obere Marktgasse Ecke Burgstr.;
am geschnitzten Eckpfosten der h. Christoph. — Ein Haus
gegenüber. — Seminarstr. 2 mit geschnitztem Erker im Hof.
— Niederburg, im Besitz des Herrn Pellnitz. — [Das
schöne der Burg gegenüber gewesene ist 1880 abgebrochen;
1882, 467. 468.]
Gemälde im Besitz des Frl. von Schaaff: 1) Altar-
bild von 1491 (j.), der Gekreuzigte mit h. Maria, Jo-
hannes und zwei weiblichen Heiligen. Wohl vom Meister
der Bilder in der Oberweseler Stiftskirche. — 2) Gemälde
vom Ende des 15. Jahrhunderts, h. Helena und Elisa-
beth, niederrheinisch. — Dr. Scheibler, Privatmitth.
Stadtbefestigung, zuerst im 12. Jahrhundert, dann
nach den Beschädigungen des 15. und 17. Jahrhunderts
hergestellt; hauptsächlich durch den Bau der Mainz-Coblenzer
Chaussee 1804 und der Rheinischen Eisenbahn 1859 zer-
 
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