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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0709

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Braunfels.

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ahmung des ältesten Theiles. Dieser, auf der Südseite
vom Rittersaal schräg vor demselben liegend, und mit ihm
in Verbindung gesetzt, jetzt Familien-Museum, ist der eigent-
liche Bergfried, viereckig, (früher jedenfalls isolirt), der
sich in vier Geschossen erhebt, auf der Westseite von einem
kleinen vortretenden Halbkreisthurm überragt. Im dritten
Geschoss ein achtkappiges rippenloses Kreuzgewölbe. Ueber-
all moderne Zinnen und Dächer. An den vorher erwähnten
von West nach Ost gestreckten Flügel schliessen sich auf
der Südseite zwei andere Bautheile an. Ziemlich nahe
dem Westende der kleine Prinz-Albrechtsbau mit
einem an der Westseite vor springenden Halbthurm, der
als Burgverliess gilt. (Dieser nahe der westlichen Um-
fassungsmauer.) Sodann ziemlich in der Mitte ein etwas
nach Südosten gerichteter Flügel, der auf der Südwest-
seite (gegenüber dem Archivgebäude) unten Mauerwerk
des 16. Jahrhunderts, darüber modernen Aufbau hat,
während der auf der Südspitze vorspringende Georgsthurm
im Ganzen neu aufgebaut ist. An diesen Südflügel lehnt
sich östlich eine Gebäudegruppe an, mit drei Flügeln einen
kleinen Hof umschliessend, dessen vierte Seite die Kirche
bildet. Der der Kirche gegenüberliegende Flügel, welcher
unmittelbar mit dem erwähnten Südostflügel verbunden
ist, hat im Erdgeschoss den hindurch geführten Burgweg
(Fortsetzung des unter der Kirche und dann über den
kleinen Hof gehenden Weges), zu welchem auf dem Hofe
ein Portal mit Rundbogenfries auf Basaltconsolen gehört,
entstammt aber in seinem Oberbau dem 18. Jahrhundert;
ebenso der schmale Flügel auf der linken Seite (von der
Kirche aus gesehen) des Hofes, der Kirchengang dagegen
der grössere rechte, der Wetenbau (der mit der Aussen-
front dem Bergfried gegenüber und ihm ziemlich nahe ist),
nach dem 17. Jahrhundert. — Die verschiedenen Treppen-
anlagen, auch die Freitreppen, die in den Ecken der
Gebäude angeordnet sind, sind der Hauptsache nach neu.
Abicht, Kr. Wetzlar 1, 125 f.; — 2, 102 f. — Berr, Wetzlar n. Umg. 77 f. —
Kugler, kl. Sehr. 2, 187. — Ludolff, Samml. hist. Nachr. v. etc. Wetzlar 1732, 9 b,
1862, 118—129.
Unter den vielen Kunstwerken und werthvollen kunst-
gewerblichen Gegenständen im Schloss bemerkenswerth:
/'öüt-ycr/M. Grtib/wicA
Taufstein in der Kirche, ohne Fuss, trogförmig.
 
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