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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0736

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720

Vetzberg.

Ringmauer stand. Diese zog sich auf der West- und
Nordseite im Bogen um den Burghof und wendete sich
dann, vermittelt durch einen in Spuren erkennbaren Halb-
thurm, in nordöstlicher Richtung ein Stück weiter. —
Ausserhalb lag ein Zwinger, umgehen von einer Mauer,
welche der vorigen concentrisch, von Westen (wo die
Lage eines späteren Halbkreisbastions erkennbar ist),
nach Norden und Osten zu geht. Auf der Ostseite scheint
die Fortsetzung dieser Zwingermauer die Mantelmauer
gewesen zu sein, welche südöstlich laufend (hier lehnte
sich ein anderes, östlich vom Bergfried auf dem Burghof
stehendes Gebäude an die Mauer an), dann etwas in
einem nach innen gewendeten Bogen gebrochen, den
äussersten Punkt im Osten erreichte. — Auch auf der
Südseite scheint die Burg einen Zwinger gehabt zu haben,
den beiden geraden und einander parallelen von West
nach Ost laufenden Mauern nach zu urtheilen, von denen
die südliche (äussere) auf tieferem Terrain liegt. Auch
hier schloss dann diesen Zwinger (ziemlich genau südlich
vom Bergfried) eine Quermauer ab. — Die durch diese
weiter herausgeführte, in Fortsetzung der Zwingermauer
laufende Mantelmauer wendete sich im Bogen ein Stück
nach Südosten, um dann in gerader westöstlicher Richtung
den erwähnten östlichen Punkt ebenfalls zu erreichen.
Dies letzte Stück Mauer ist mit einem achteckigen Halb-
thurm an der Ecke wohl erhalten.
Weiter südlich war, ein noch tieferes Terrain ein-
schliessend, eine andere Mauer, welche, wieder von dem-
selben Punkt im Osten ausgehend, nach Westen zu über
die Burg hinaus lief und, ein wenig nordwärts gebogen,
an dem hier (also südwestlich von der Burg) gelegenen
Thorbau der Vorburg endete. Der Thorbau ist quadratisch,
der Bauart nach aus dem 14. Jahrhundert, hat einen von
Westen nach Osten durchgehenden Thorweg mit Spitz-
bogenportalen, an denen noch die Kämpfer, sowie darüber
die Steinringe für den Gitterschluss erhalten sind; darüber
ein Schiessloch und ein kleines Fenster. Wo der Thor-
bau abbricht, sass früher noch ein Obergeschoss aus
Fachwerk. Von dem Thorbau aus ziehen sich zwei
Mauern nach Westen hin, hier den (von Westen herauf-
kommenden) Burgweg einschliessend. Eine der Mauern
läuft von dem Thorbau aus nach Norden, eine etwas
weiter westlich der vorigen ungefähr parallel. Beide
Mauern wenden sich dann in runder Biegung nach Osten
und der Hauptburg zu, brechen aber ihr gegenüber an
 
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