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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0802

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786

Zell.

darauf das achtseitige Gesims, an dessen Abschlussplatte:
anno &o. 1461. Sandstein.
Reliquiar, vom Ende des 12. Jahrhunderts, romanisch,
auf vergoldeten Füssen, sarkophagförmig. Auf der
Vorderseite Christus mit vier Heiligen, darüber im Giebel
das Lamm Gottes zwischen vier Engeln, auf den Schmal-
seiten je ein stehender Heiliger. Holz mit vergoldeten
Kupferplatten; die Figuren sind emaillirt, die Köpfe
reliefartig, erhöht, vergoldet, der Grund mit gravirten,
weiss ausgefüllten Arabesken; die Rückseite hat farbige
Rosetten auf blauem Grund. Der Kamm ist durch-
brochen, mit drei emaillirten Ovalen und vergoldetem
Knauf. 17 cm lang, 7,8 cm breit, 21 cm hoch. —
Ausm Weerth, Kunstdenkm. d. Rh. Bildn. 3,66 mit Ans. Taf. 54, 7.
Kelch, spätgothisch, mit Renaissance-Motiven. Acht-
zackenfuss; am Knauf Würfelchen mit: id)umies. Silber
vergoldet. — Kelch, mit Renaissance-Ornamenten und
Leidenswerkzeugen.
Schloss. Zwei rechtwinklich aneinander stossende
Flügel, der östliche 1542 (Wappen n. j.), der südliche 1543
(desgi.) von Johann von Hagen, Kurfürst von Trier, errichtet;
der südliche wahrscheinlich Umbau eines altern gothischen
Baues; der Zwischenbau aus dem 17. Jahrhundert. Nach
mancherlei Besitzern (u. a. Herr v. Köhnen, Weckbecker,
1844 Landrath Moritz), gehört das Schloss dem Apotheker
Conrink. Der Südflügel hat zwei unten halbrunde oben acht-
eckige Eckerker, an der Westseite einen Saal, dessen
Fenster nur durch drei mit reizenden Renaissancefüllungen
verzierte Pilaster getrennt sind. Seine Balkendecke hat
Stuckornamente, ebenso haben mehrere Zimmer Stuck-
friese. — Der Ostflügel hat an den Ecken der Nordseite
runde Erkerthürme, von denen der westliche im ersten
Obergeschoss, die ehemalige Kapelle, ein Sterngewölbe hat.
— Aussen endet das Gesims des Ostflügels, das zwischen
dem Erdgeschoss und ersten Obergeschoss entlang geht,
in einer mit einem Stier verschlungenen Volute. Um den
Ostflügel läuft zwischen dem ersten und zweiten Ober-
geschoss ein Kleeblattbogenfries. — Die Fenster sind
gepaart; die des Südflügels haben an der Westfront Vor-
hangbögen, an der Nordseite spätgothisches Astwerk von
einander mehrfach durchdringenden Bogenausschnitten als
obern Abschluss; die Fenster des Ostflügels Kleeblattbögen
unter gekreuzten Bogenlinien. — Ewerbeck in CoM. u. das Moseltbal,
Taf. 37.
 
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