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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0110

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Sinzig* -— Unkelbach.

94

"Wohnhaus von Herrn Bunge. Der Thurm und
einige Gebäudetheile stehen auf Fundamenten, die zu
einem mittelalterlichen Bau gehörten, vielleicht der Burg,
welche um 1350 von dem Herzog von Jülich angelegt,
noch 1653 bewohnt, 1689 von den Franzosen gesprengt
bezw. 1806 verkauft wurde. Ob diese die Stelle des
fränkischen Königspalastes einnimmt, welcher 762
erwähnt (Günther, M. Rh. Reg. 70), dann von späteren Kaisern
wohl erneut, von Barbarossa u. A. bewohnt wurde, ist
Ungewiss. — Eckertz in Niederrhein. Annal. 1863, 269. — Kinkel, Ahr 192. —
T. Stramberg, 3. 9, 61. — Weyden, Ahrthal 1839, 63.

UllkclbäCh, 9^2 km nordöstlich von Ahrweiler; 1090
von der Abtei Brauweiler dem Kölner Mariengraden-
stift abgetreten. — T. Stramberg, Rhein. Ant. 3, 9, 378.
Kirche, kath., h. Remigius; besteht aus einer früh-
romanischen Kirche mit Erweiterungen (bezw. Zerstörungen)
späterer Zeiten, besonders des 18. Jahrhunderts, vielleicht
1760 (s. u.). Von dem Ursprungsbau stammt wohl das
eigentliche Langhaus, einschiffig, mit einer flachen Holz-
decke, durch einen Rundbogen auf breiter Vorlage ge-
öffnet gegen den ebenso breiten, rechteckigen, mit einem
Gratgewölbe bedeckten Chor. — Nördlich an diesen wurde
bald darauf die kleine quadratische Sacristei angebaut,
mit einem sechskappigen Kreuzgewölbe, dessen rundproß-
lirte Rippen in einer Mittelrosette zusammenlaufen. —
Aus wiederum späterer Zeit ist ein der Westseite vorge-
legter Thurm, der dann durch den jetzigen hölzernen
ersetzt wurde; ferner westlich von der Sacristei eine Art
Nordschiff, ein schmal rechteckiger Raum, mit flacher
Holzdecke, nach der alten Kirche durch zwei einmal ab-
gestufte Rundbögen geöffnet, zwischen denen ein achteckiger
Pfeiler stehen gelassen. Fenster u. A. in dürftiger Weise
im 18. Jahrhundert.
Chorschranken, 1760 (j.) mit hübschen Balustern.
Holz.
Sacramentschrein an der Chor-Nordwand, spät-
gothisch; zwischen Fialen ein geschweifter Spitzbogen,
in dessen Feld das Schweisstuch mit dem Christuskopf.
Stein.
Figur, gothisch. Maria sitzend in einfacher Haltung,
mit mildem Lächeln, das Kind auf dem Schooss, in der
rechten Hand den Reichsapfel haltend, den Fuss auf
einem kleinen Drachen. Holz.
 
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