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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0186

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170

Coblenz.

Gymnasium, 1580 als Jesuiten-Colleg an der Stelle des
ehemaligen Oistercienserinnen-Kdosters angelegt (s. Jesuiten-
kirche), der Gymnasialverwaltung gehörig, besteht aus zwei
Haupttheilen diesseits und jenseits der Gymnasialstrasse.
Spätrenaissance vom Ende des 16. Jahrhunderts und
Barockstil des 17. Jahrhunderts.
Das eigentliche Gymnasium (Schulbau), nach dem
Brande von 1688 erbaut 1694, liegt auf der westlichen
Seite der Gymnasialstrasse, mit einer zweiten Front nach
dem Jesuitenplatz zu. Diese ist zweigeschossig mit einfach
antikisirenden, paarweise angeordneten Fenstern. Die Aula
im ersten Geschoss liegt zum Theil über einer Durchfahrt,
welche den Jesuitenplatz mit der Gymnasialstrasse ver-
bindet. Die Durchfahrt ist dreischilfig durch zwei Paare
von toscanischen Säulen, welche die rechteckig proßlirten
Gurte und die laubverzierten Rundstabrippen der Kreuz-
gewölbe tragen. Die drei Gewölbe nach der Gymnasial-
strasse werden durch drei nach dem Gymnasium zu gehende
kreuzgewölbte Arcaden fortgesetzt. (&%<-?- den dane&em .s. M.)
Das Portal der mittleren Durchfahrt ist am Jesuitenplatz
mit korinthischen Säulen besetzt. Darüber die Worte:
COLLEGIVM SOCIETATIS IESV. Zu den Seiten des
Mittelpoi'tals zwei rechteckige Durchgänge, ln der Mitte
der Jesuitenplatzfront führt ein zweites Portal mit ko-
rinthischen Säulen und schmiedeeisernem Oberlichtgitter
in das Innere des Gymnasiums. Darüber: GYMNASIVM
CONFEVENTINVM. In dem hohen Dach sitzen Fenster
mit volutirten Umrahmungen und Flachbogengiebeln. —
In entsprechender Weise, doch ohne die Portale ist die
Gymnasialstrassenfront gegliedert. — An der Nordwest- und
Südwestecke des Gebäudes steigen Thurmaufsätze über
dem Dach eingeschossig auf, gekrönt von einer Schweif-
kuppel mit Laternenaufsatz aus Holz.
Das auf der Ostseite der Gymnasialstrasse liegende
Gebäude. Ein West-, Süd- und Ostflügel umschliessen
einen rechteckigen Hof, dessen nördliche Seite die Jesuiten-
kirche bildet. Der Westflügel oder Mittelbau, dessen
nördliche Partie nach dem Jesuitenplatz zu die Verbindung
zwischen der Kirche und dem Gymnasium bildet und hier
einen den anderen Thürmen ähnlichen Thurmaufsatz über
den Treppen zeigt, hat an seiner Gymnasialstrassenfront
ein stattliches steinernes Rundbogenportal. Dasselbe
ist von zwei mit Beschlagornamenten verzierten, oben
canellirten jonischen Säulen eingefasst, welche ein ver-
kröpftes Gebälk tragen. In dessen Fries eine Inschrift
 
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