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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0198

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Ehrenbreitstein.

mit je sieben, die beiden zurücktretenden Theile dazwischen
haben je vier. Im Mittelbau, der von Piiastern mit Com-
positcapitellen eingefasst ist; ruht im Hauptgeschoss ein
Balcon auf Oonsolen. Roccoco-Ornamente über den Fenstern;
ein Schweitgiebel mit allegorischen Figuren und den von
Löwen getragenen Wappen. An den Eckrisaliten sind die
Portale ebenfalls decorirt, die zurücktretenden Theile im
Erdgeschoss durch Blendarcaden belebt. Zu Rache ProR-
lirungen, aber saubere Ausführung in rothem Sandstein.
— Y. Stramberg, Rhein. Ant. 2, 1, 164.
Gitterwerk durchbrochen, mit dem Monogramm des
Erbauers, an den Portalen der Eckrisalite, gefällig.
Schmiedeeisen.
Der krumme Stall daneben, nüchtern barock, aber
mit einer eRbctvollen allegorischen Gruppe im Giebel.
Stadtbefestigung von Thal-Ehrenbreitstein, 1672
erbaut, ging [von der Kapuzinerkirche, diese ausschliessend,
zur Sauerwasserpforte, sodann rechtwinkelig] an den Felsen-
anschluss, Helfenstein. Hier wohl noch Theile vorhanden,
alter Thurm an der Kreuzkirche. (?) Von der Kreuz-
kirche bis zum Felsen des Ober-Ehrenbreitsteins folgt die
jetzige Befestigung wahrscheinlich der alten Spur. Ueber-
reste von dem 1618—20 vor dem „neuen Bau" errichteten
Bastion, und der 1698 erbauten Mauer am Rhein entlang,
sind vielleicht die jetzige Mauer am Oommandantengarten
und der 1694 erwähnte Wetterthurm.
Die Festung Ober-Ehrenbreitstein, ursprünglich eine
Burg der Ritter von Ehrenbrechtstein, dann von Erzbischof
Hillin von Trier (1152—69) und Johann von Baden
1481—84 verstärkt, wurde 1564—1604 nebst Rhein- und
Landbastion mit Oourtinen versehen und das Plateau um-
schlossen. Erhalten sind hiervon der sogen, alte Keller
und wahrscheinlich Theile der Fundamente der Ostfront.
1611 —1702 wurde eine zweite Linie vorgeschoben [1626
die Philippsburg von Philipp Christoph gebaut, 1672 die
Werke nach dem Rhein zu, auf dem Helfenstein (Hillin-
stein).] ln diesen Zeitraum fallen viele Belagerungen,
besonders 1631, 1635, 1672. Ein Wappen mit J. 1655
ist bei der Neubefestigung in unserem Jahrhundert in die
Mauer nach der Montabaurer Chaussee hin eingelassen, ein
anderes in die Mauer am Weg zwischen Südabschnitt und
Felsenthor, ein drittes steht im Kasemattenhof am Felsen-
thor. Ein Stein der Philippsburg mit Inschrift und ver-
stümmelter Jahreszahl, eine Zeit lang auf dem Kirchhof
 
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