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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0370

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354

Andernach.

pfeiler, dazwischen ein Spitzbogenportal mit reingothischem
Masswerk. Mittelpfosten mit Säulchen und Baldachinen,
zwischen welchen die Figuren fehlen, Seitengewände mit
Kantenblumen etc., verstümmelt. Im Giebel Wappen des
Kurfürsten Dietrich und der Stadt Andernach.
Moderner Dachreiter von Eisen.
Albert. Rheinafbum Ans. — Barsch, Eifel 3, 1. 2, 23. — Kugler, kl. Sehr. 2,
2. AuS. 476. — Marx, Gesch. d. Erzst. Trier 2, 2. 364. — v. Stramberg, Rhein. Ant.
3, 4, 323.
Lettner an der jetzt zugemauerten Wand zwischen
Chor und Langhaus, modern gothisch, mit Benutzung
älterer Theile(?).
Sacr am ent sehr ein an der Chor-Nordwand. Aufsatz
erhalten, spätgothisch, mit geschweiftem Spitzbogen.
Sandstein.
Franciscanerkloster, s. Gefängniss.
Hospitalkirche, Gymnasiumskirche, ursprünglich die
eines 1647 gegründeten, 1791 aufgehobenen, zu einer
Schule, 1841 zum Hospital eingerichteten Annunciaten-
klosters; 1739 vollendet; dem Hospital gehörig; hat einen in
drei Seiten des Achtecks geschlossenen Chor und ein-
schiffiges, fünljochiges Langhaus mit dorischen Wand-
pilastern und böhmischen Kappen zwischen Verstärkungs-
rippen. — Kugler, kl. Sehr. 2. 318. — Marx, Gesch. d Erzst. Trier 2, 2, 343. —
v. Stramberg, Rhein. Ant. 3, 4, 291 f.
Pfarrkirche, kath., Liebfrauen (Genovefa). Die
Gründung im 9. Jahrhundert durch h. Siegbert ist sagenhaft,
(Gründung 908 in Ankaracha bezieht sich auf Enkirch).
Der Nordostthurm ist der Rest einer Kirche des 11. Jahr-
hunderts, welche vielleicht nach einem noch 1240 gebrauchten
Stadtsiegel zu urtheilen, einschifßg war und im Brand von
1198 fast vollständig unterging. Die heutige Kirche wurde
in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts gebaut, im edelsten
Uebergangstil unter Erzbischof Johann von Trier vor 1212
vollendet, in welchem Jahre Trier das Patronatsrecht sich
aneignete (und der ähnliche Chor von Lonnig datirt ist).
Der Südostthurm und die Westthürme sind aus der 2. Hälfte
des 13. Jahrhunderts, die Gewölbe vonl351(j. imChorgew&ibek
Im 16. Jahrhundert wurde die Sacristei angebaut, nach
den Zerstörungen von 1689 die Kirche hergestellt, ebenso
in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts (unter Kurf. Clem.
Wenzeslaus), wobei die Seitenschiffe bezw. die Emporen
mit Benutzung älterer Theile in hässlicher Weise neu auf-
gemauert wurden; 1856 der Chor farbig restaurirt.
 
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