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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0416

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400

Laach.

Geschosse. Im ersten sind Halbsäulen mit dem Gurt-
gesims darüber verkröpft und zwischen ihnen je eine Klee-
blattbogenblende; im oberen sind die Halbsäulen durch je
einen abgestuften Rundbogen verbunden, und in jedem
Feld ein gekuppeltes Fenster mit Blendumrahmung. Hier-
über bildet ein vorgekragter Rundbogenfries den Ueber-
gang in das Achteck und trägt das reichgegliederte
Krönungsgesims. Zeltdach.
Das Paradies (Vorhof), vor der Westapsis hat im
Innern Vorlagen und davor Dienste mit schönen akantus-
artig prohlirten oder mit Thier- und Menschenfratzen
sculpirten Oapitellen, welche die Gewölbe tragen; am
Aeussern entsprechende Lisenen durch Rundbogenfries
verbunden. Das mittelste Gewölbe der Vorderhalle hat
Diagonalrippen, und zwar hohlprohlirte mit einem der
Vorderfläche vorgelegtem Rundstab; die übrigen nur Grate.
Die Wandfelder (sowohl die nach aussen, wie die nach
dem Hofe zu) sind durch Arcaden von je nach dem
Spielraum zwei, drei oder vier Rundbögen geöffnet, jetzt
zum Theil zugemauert. Die Säulchen, welche diese tragen,
sind zu zweien hintereinander gesetzt und, um die Dicke
der Oberwand zu erreichen, vor den von ihnen getragenen
Bögen noch einmal Rundbögen auf Consolen vorgekragt.
Die Säulen nach dem Hofe zu ruhen auf gemeinschaft-
lichem Sockel, die nach aussen zu sind herabgeführt, haben
aber in Sockelhöhe einen Schaftring. Die Vorhalle hat
Satteldächer. Das Krönungsgesims ist kräftig gegliedert und
mit dem versetzten Rundstabfries, am vortretenden Mittel-
joch der vorderen Halle besonders reich mit Blatt- und
Rankenwerk geschmückt.
Portale. Zwei spätromanische, prachtvoll decorirt,
führen von der Vorhalle in die beiden Seitenschiffe der
Kirche. Sie sind dreifach abgestuft mit drei eingelegten
Säulen und entsprechender Archivoltengliederung. — Ein
Portal, welches in der Mitte in die Vorhalle führt, ist in
den Rundstäben der Archivolten mit Laubwerk und geo-
metrischen Mustern noch kunstvoller gemeisselt. An den
Säulencapitellen sind Blätter, allerlei Thier- und Menschen-
gebilde, darunter zwei kämpfende Männerund ein Teufelchen
(mit Schriftrolle, deren Worte: Peccata Roma — sich auf
den Kaiserstreit zu Ende des 13. Jahrhunderts beziehen).
[Kreuzgänge, den noch vorhandenen Gewölbeansätzen
an der Südmauer des Langhauses nach gleichzeitig mit
der Kirche gebaut, zu Anfang dieses Jahrhunderts abge-
brochen.]
 
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