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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0487

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Altwied.

471

1671. M. S. M.) Aussen an demselben Reste eines hübschen
Tafelfrieses. Die Nordmauer dieses Gebäudes bildet hier
zugleich die Ringmauer. An seine Westseite schliessen
sich mehrere Mauerreste an, zwischen ihnen die eines
älteren runden Thurm es. Zwischen der Kapelle und
dem Gebäude weiter westwärts ist ein Bollwerk, welches
polygonal, nach verschiedenen Richtungen heraustretend
und sonach der Festungskunst des 17. Jahrhunderts ange-
hörend, die südlichste Spitze der Burg bildet, und den
darunter liegenden Ort und Fluss beherrscht. Von hier
nimmt die Burganlage nordwestliche Richtung an. An
der Ecke steht ein achteckiger, hoher, wohl erhaltener,
in Treppen, Fenstern und Fachwerk restaurirter Thurm
mit ebenerdigem Eingang, wohl der Hauptthurm, jedoch
erst der späteren Zeit angehörend. Der eigentliche Berg-
fried ist in den Resten eines etwas nordwestlich davon
befindlichen, starkwandigen Rundthurmes zu suchen. (Dieser,
sowie der vorher erwähnte Rundthurm und der Achteck-
thurm bilden die Ecken eines ungefähr gleichseitigen Drei-
ecks.) Von da ab nach Nordwesten wird das Burgplateau
schmaler und läuft der Weg, sich senkend, zwischen
parallelen Mauern, sowie einige Quermauern durch Thore
passirend; bei dem ersten ist noch die Spitzbogenöffnung
erhalten. Einerseits geht er um die Ecke gebrochen und
durch ein Thor nach Südosten und den Ort herab, anderer-
seits nach dem nordwestlichen Theil des Burgcomplexes,
wo sich Trümmer von Pferdeställen und anderen unter-
geordneten Gebäuden befinden. Der zur Rechten des Weges
liegende Zug der Umfassungsmauer ist hier mit der Burg-
mauer identisch, von zwei Rundthürmen (einem kleineren
aussen, und einem grösseren innen vortretenden) geschützt.
Bei dem letzteren ist das Ende der Burg und das links
herumgehende Mauerstück, welches sich jedoch nach kurzem
Laufe verliert. Die Umfassungsmauer geht, mit einem
rechteckigen, nach innen vortretenden Wichhaus besetzt,
noch etwas weiter in derselben nordwestlichen Richtung,
dann, in ihrer Krümmung die Biegung des Flusses mit-
machend, nach Südost. Ihren Lauf verfolgend erreicht
man zunächst einen Rundthurm, dann die Reste eines
Wächterhauses, dicht am Thurm. Im weiteren Verlauf
geht die Umfassungsmauer dicht am Flusse (an der Süd-
seite der Kirche vorbei) nach dem südlichen der beiden
Anfangs erwähnten quadratischen Thürme und weiter zu
dem Osteingange (s. o.) der Burg. — Lit. s. o. bei d. Ortsbeschr.
 
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