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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0510

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Feldküchen.

Im Westjoch laufen in der Nord- und Südwand Treppen
zu den Emporen. Diese haben Kreuzgewölbe mit doppelt
hohlproßlirten Rippen, welche unmittelbar herauswachsen.
Aussen hat der Chor im Chorviereck und Apsis Eck-
lisenen und Rundbogenfries. Vier aus der Südwand des
Chorvierecks heraustretende Consolen deuten auf einen
ehemals hier angebrachten Verbindungsgang. — Im Lang-
haus haben die Seitenschiffe unregelmässige Fronten. Auf
der Nordseite sind statt der ursprünglichen, jeder Innen-
stütze entsprechenden Lisenen jetzt Strebepfeiler zwischen
dem (von Osten gerechnet) ersten und zweiten, dem dritten und
vierten Joch vorgesetzt, während das dritte Joch um Lisenen-
breite vortritt. Um der Vergrösserung der Fenster (s. u.)
willen schneiden im ersten und dritten Joch kleine Griebel
in das Hauptdach. Auf der Südseite sind ebenfalls zwei
mittlere Strebepfeiler vorgesetzt. Sie zerstören und ver-
decken zum Theil die ehemalige schöne Erdgeschossglie-
derung, welche aus paarweise in jedem Joch angeordneten
Kleebogenblenden bestand.
Fenster. Im Chor rundbogig, mit eingelegtem Rund-
stab. Im Langhaus ist auf der Nordseite im ersten Joch
unten ein kleines, darüber ein grosses spitzbogiges, im
zweiten und vierten Joch nur im Emporengeschoss ein
kleines Spitzbogenfenster, im dritten Joch unten ein recht-
eckiges, von der alten, abgestuften und mit eingelegtem
Rundstab verzierten Rundbogenblende umschlossenesPortal,
oben ein kleines, aber hoch angebrachtes Rundbogenfenster.
Auf der Südseite ist im Erdgeschoss in dem mittleren
Doppeljoch ein Rundbogenportal und ein kleines recht-
eckiges Fenster, im Emporengeschoss unregelmässig unter
Verwendung alter Einzelheiten theils einfach, theils paar-
weise angeordnete Spitzbogen- bezw. Kleeblattbogenfenster,
rechteckig oder von Flachbogenblenden umrahmt. An der
Ostwand sind im Südschilf unten ein Rundbogenfenster,
oben ein Vierpass in Kreisblende nur noch innen als
Blenden sichtbar; dagegen auf der Westseite die ursprüng-
lichen Rundbogenfenster unten wie oben erhalten.
Der mächtige Westthurm hat vier durch Gesimse
getrennte Geschosse, von denen das oberste etwas über
dem Mittelschilffirst beginnt. In allen Geschossen sind
Ecklisenen, im Erdgeschoss durch drei Spitzbögen, im
ersten Obergeschoss durch drei Rundbögen, in den folgen-
den beiden Geschossen durch Rundbogenfriese verbunden.
Im obersten Geschoss an jeder Seite ein dreifaches Fenster
mit Ueberhöhung des mittleren auf zwei Mittelstützen
 
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