Lehfeldt, Paul: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz (Düsseldorf, 1886)

Boppard.

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0 elgefäss für Kranke, gothisch, bezeichnet mit O(leum),
I.(nhrmiorum); auf einem ornamentirten Sechspassfuss als
rundes Thürmchen mit geschweiftem Deckel, der auf
der Spitze eine dicke Kreuzblume trägt. Silber, ver-
goldet.
Taufbeckendeckel, 1745 (j.), aus Coblenz stammend,
reich verziert. Messing.
[Beschlag an der Hauptthür, 1841 vernichtet. —
Möller, Denkm. 3, Taf. 21. — Otte, Kunstarchäol. 1 (1883), 375.]
Grlocken (vergl. auch v. Stramberg 2, 5, 470)1 1) Mittagsglocke:
Suomis
,S(M(!Ril$. — 2) von Marienberg, 1738. — 3) Avemaria-
glocke mit einem Relief Christi zwischen Maria und Magda-
lena und: matia t)ey$en id? meisier ]ol)unn non fmiifenfort
go$ mid) anno in nigilia pentecostes. —
4) Brandglocke: iot?nnne$ matl)eDb Incas marcns. anno
mcocltgn jol)i5 huptisly in got rnaüs (?). — 5) Hof-
glocke: one maria gratia ptena bominns tecnm in celo.
Burg*, ursprünglich von Kurfürst Balduin, dann (nach
dem Brande 1499) 1500 neu erbaut (Ooerz, M. Rh. Reg. 311),
unter der Trierschen Herrschaft Amtskellnerei und Zoll-
amt, 1794 Magazin und Lazareth, 1818—21 Strafanstalt,
1831 Friedensgericht und Steuerverwaltung, jetzt Amts-
gericht und Töchterschule (dem Justizüscus und der Stadt
gehörig), und hat daher viel Veränderungen erlitten. —
Viereck; an der Vorderseite zwei runde Eckthürme modern
umgestaltet [die der Rheinseite abgebrochen]. Im Hof in
einer Ecke des RheinRügels der ehemalige Bergfried, viereckig,
an den Ecken abgerundet, sechsgeschossig, mit Machicoulis;
gehört in seinen untern Theilen noch dem Bau des 14.
Jahrhunderts, in den obern Theilen dem von 1500. Die
Wohngebäude in ihren untern Theilen (namentlich gegen
den Rhein hin) aus der Zeit des 16. Jahrhunderts; im
Uebrigen 1672 von Erzbischof Karl Kaspar von Trier
2, 6, 282.
Martinstift, an Stelle einer angeblich vor 983 hier
behndlichen Märtyrerkapelle bezw. einer Beguinennieder-
lassung, mit der 1280 dem h. Martin geweihten Kapelle, 1489
in ein Franciscanerinnenkloster verwandelt, im 17. Jahrh.
verfallen, 1803 aufgehoben, kam nach mancherlei Schick-
salen in Privathände, 1852 an die Königliche Regierung,
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