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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0624

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608

Oberwesel.

Mittelsäule; die neuerdings herausgebrochen,, auf der
Strasse daneben liegt. — Das Kloster schloss sich an
die Nordseite an. 1262 erwähnt; wurde es 1552 wegen
Mangel an Mönchen in eine kurtriersche Kellnerei ver-
wandelt; ein Theil 1570; ein anderer 1637 zurück-
gegeben; bis auf das Refectorium, das kurfürstliche
Kellnerei blieb. Später wurde das Kloster wieder autge-
hoben. Jetzt ist es bis auf Reste des Kreuzganges zer-
stört und, wie die Kirche; mit ärmlichen Häusern besetzt;
die Sacristei dient als Lagerkeller. — Von dem Bau
stammt vielleicht die zierliche romanische Säulenbasis
auf der Treppe des Hauses Oberkirchstrasse Nr. 98. —
454. — Schneider in Rheiii. Jahrb. 66, 184. — v. Stramberg, Rhein. Ant. 2, 7, 687 f.
Liebfrauen- oder Stiftskirche, rothe Kirche, 1209
erwähnt, 1258 zu einem Oollegiatstift umgewandelt, das
1338 von Erzbischof von Trier bestätigt (Oörz, M. Rh. Reg. 8i.
— Hontheim, hist. Trev. 2, 129. — Vuy 316 f.), Und dessen Patronats-
recht von Trier an das Coblenzer Oastorstift übertragen
wurde. Der jetzige Bau wurde 1308 begonnen (j. in den
Hanptchors s. u.i, in spätgothischei' Zeit gewölbt; später wurden
nördlich eine Sacristei, dann südlich ein Kreuzgang, west-
lich ein Conventsaal angebaut, die aber wieder verfielen,
1732 das Dach, 1740 der Thurm, 1842 —1845 die Kirche
restaurirt.
Cothische, dreischifßge Pfeilerbasilika mit sechs Jochen
des Mittelschiifs, und einem dem Mittelschiff gleich breiten
Chor, der ein rechteckiges Joch und das aus fünf Seiten
gebildete Schlussjoch hat. Die Seitenschiffe haben östliche
Fortsetzung durch, im Innern in drei Seiten des Achtecks,
im Aeussern rechteckig geschlossene Seitenchöre; die so
entstehende dreieckige Mauermasse enthält in den Aussen-
ecken Wendeltreppen, welche das Chorrechteck dankiren.
An die Ostseite des Nordchors stösst die von dem Chor
aus zugängliche Sacristei; über den zwei westlichen Jochen
des Mittelschiffs der Thurm. Ueberall Kreuzgewölbe.
Die Strebepfeiler sind nach innen gezogen, im Haupt-
chor unten durch Bogenblenden verbunden und in Fenster-
höhe durch einen schmalen spitzbogigen Durchgang unter-
brochen. Der Hauptchor, dem das östliche Joch des Langhaus-
Mittelschiffes hinzugefügt wurde, ist von den Seitenschiffen
durch feste Wände getrennt, ebenso vom Mittelschiff durch
eine Wand mit Thür und einen Vorgesetzten Lettner. Im
 
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