SDeutfhlanb.
Karlsruhe, 9. gebr. 54. öffentliche @i(gung
ber ßtoeitcn Kammer unter beut SBorftjg bei fßrä*
ftbenten f)ilbebranbt.
Slm SKinifiertifd): ÜJtinifierialpräf. o. Sufd),
®ef). 91. Sr. Siejg.
Slad) (Eröffnung ber ©ijgung macht ber 5J3rä*
fibent eine gcfd)äftlid)e SJltttljetlung.
33out Sibg. Kufel wirb bezüglich bei SBirth-
fchaftögefe^cö, oom Sibg. Turban begüglid) beb
©efefcel über Slufljebung ber ©.djulpatronate an-
gezeigt, bafj bie betrefenben Kommif[toulberid)te
brueffertig feien.
hierauf wirb in bie SSeratljung bei 23crid)tl
bei Sibg. ©diufl er über ben ©efefgentrourf, bie
Slulübung unb ben ©chujg ber gtfdjerct betr. ein*
getreten.
Sibg. o. gebet erfennt jwar bie .ßwecfmäfHg*
feit einer neuen Siegelung biefer SBerljältniffe, be-
fonberl ber SSerfcbürfung ber polfgcüicbcit S3or-
febrifttn an j jefcod) errege ber ©d)werpunft bei
©efefgel, welcher in Slvt. 1 liege, ibm gewichtige
Siebenten; biefer Slrtilcl fonfiituire 3TOaogegenof-
fcitfebaften bet gifd)ereibered)tigten in ber Sirt,
baf ber cinjeltie bisher ^Berechtigte nidjtblol burch
äftcl)rbfitlbefd)lu&, fonbern burch blofc Sercrbnung
ber 33el)ötbc bnjugcgwungeu werben fönne, feinStedit
nur in ©emeinfamfeit mit Sintern auSjunben. ©I
liege, um biefe äulnaljmlbeftfmmung gu red)tfer-
tfg, fein ©ebot ber öffentlichen ©id)t'rf)eit, fein
Stothftanb oor. Sind) V>raftifdie ©cbenfen fpräd)en
gegen iolchc Stonnglgenoffcnfchaften, ba nach all*
gemeiner (Erfahrung bie ©euoffcnfd)aft SJlntter ber
©treitigfeiten fei. Sefonbcrl würbe ben Stütlern
bnrd) biefeeS ©efcjg btc bisher jicmlid) unbefchränfte
Slulübung bei giKt)ercired)tlcntgogcnunb bie baburd)
gegen fte nothwenbig geworbene Sjeaufftchtigung werbe
fortwährenbe ^>äcfcletcn ergeugen. (Sittlich werbe ber
©ingelnc auch infofern burd) btefcl ©efclg in fet-
nem ©tgentbum beeinträchtigt, als er bebufl Slul»
Übung bei gifcherelrcchts vielen grembeu ben 3»= !
tritt gu feinem ®ut eröffnen muffe.
Sibg. ©cpupp: Sie ®runo.f% bei fBotreb« |
nerl müßten fonfequent bagu führen, bafj jebem j
Stnjiöjjev an ein SBaffer unbebingt bal »olle Siecht
ber gifd)eret überlaffen werbe ; biel wolle aber
ber Slorrebncr fclhft nicht, ba baburch ber gifd)-
fianb ganj ruinirt würbe. Slebner wirft einen Slücf*
hlicf auf bie gefchichtlict)e ©ntwicfelung bei gifhe-
rcircchtl; all bal frühere gbubafreepf ber gifepem
184S gefallen fei, entftanb bie grage: wem gehört
Jini
SJuoeUe oon SScrnti Bon ®ufc<t.
(ifortfefeung.)
Slur burd) SSerbannung fönne er iupnen, fagte er
ihm bann, wal er an ber ©aftfreunbfepaft gefre*
nett habe, er hat, baf) man ihn bejgpalb nicht ju
hart uerurtheilen möge, e§ fei bal ©rbtpeil feiner
Station, bal ihm gum glud) geworben fei, bie rafd)
anflobetnbe Seibenfc^aft, welche im erften fDZoment
ihn wiberftanbllol hinrijj; er fühle, wie ihm mit
3ted;t erflärt worben, bafj auf beutfehem SSoben
feine! S3leiben§ nicht fein fönne! gür ben Knaben
hatte er eine reiche ©abe beigelegt, mit ber S3itte,
H SSilbenftein für if)n forge.
®t war nun abgereilt, unb el wäre unnatür*
r!r 3e™ffeu, wenn man über ihn, auch in Sertpa’l
©egeuwatt, niept hätte fprechen wollen. SDie Sfante
Ijatte eg je^t natiir[j^ aufgegehen, ihr §erj gu en
forfcl)en, jge max j,er gjieinung , ba| Söert^a,
wenn fte, wie el wot)l anjunebmen fei, für -Siloa
etwa! gefühlt habe, biefe ©hwäctjc halb überroinben,
werbe, hal ÜDlabdien war ja noch fo jung. Sind)
ber Sßater fprachj0 unbefangen all möglich, wenn
Bertha jugegen war, über ©iloa; er beflagte fein
unglüd[id)el Temperament, lieh at,er fonft feinem
^harafter ade ®ered)ti9ieit wiberfahren, unb münfdjte
'hm, bah er in granfreidfj, wohin er bo^ wohl
bie gifcheret? ©in bem ©rnnbeigetuhum anl)aften-
bei Siecht ijt btefeihe nad) bem 8anbred)t nicht, fon-
bern el bat eigentlich Seber bal Sied)t, in ben©e-
wäffern ju jifeben. 3)al ©efe^ Oon 1852 wies
freilich nad) Slualogie ber (anbrechtltchen 33cfiim-
mungcu ben Sluftöfiern bal gifchereirccht ju, burch^
brach aber biefe Siegel baburd), bah ba, wo 3e*
uianb nicht einen '-Bcft^ oott 500 Siuthen am Ufer
hin hat, ber ©emeiube bal gifd)ereired)t jugcfpvo»
chett wirb. J)iefc infonfeguente Siegelung fei ber
gifcheret fdiüblfch geweienj bal alte Siaubfhflem
in ber Slulübung bei gifchcreirccbtl fet geblieben,
bcfonberS ba oitlc bill)erige fleine 33eft£er oon
oormaltgen gifchercircchtcn in ihrem Siechte belaf»
feit würben. (Die nad) bem oorliegenben ©efehju
btlbenbcn ©enoffcnfdjaften feien jur 35cwirfung ci-
ncr rationellen gifdcjucht unumgänglich nöthfg, bie
baburch geiebaffeue S3cid)ränfung bei ©igcnthuml
fei burd) bal öffentliche 5Sol)l gan$ gered)tfertigt;
noch oicl fchwerere ©igetithumlbcfdiräiifungcn lege
ja aul ähnlichen ©rünben bal gorfigefeh ben
SBalbeigenthümern auf. Ueberl)aupt fei bal ©runb*
etgenfhum nid)t in fo unbcfchränfter Slulübung bei
53cred)tigtcn, fonbern el lege biefem and) fBflichttn
auf. Sie Sefiimmung bei • ©ntwurfl bah burch
fßerorbming gufammenhängenbe gifdewaffer all ein
gifchereigcbiet erflärt unb bamttju einer ©enoffen-
febaft crbotien werben fönne, entfpreebe brn SScr-
hattniffen; benn ba erft etn 33rgfrf gefchaffen wer-
ben muffe, fo muffe eben jur ©djaffung bie 3le-
gievung bie 3nitiaitoe ergreifen, eine 3Jiehvl)eit ber
gtfchcreiberecbtigten in einem noch nicht gebllbeten
IBijirt laffe ftch nicht finbtn.
Sibg. Senj fchtiefjt ftd> im Sldgemcinen ben
Slulführungen bei Sibg. oon geber au. Sie ®tit-
führung oon 3manglgenoffenfdaften in ber oom
©efeh gewollten SOBeife, ba§ fte burd) SScrorbnutcg
ber Siegicrung inl geben gerufen roerben fönnteit,
fei unjuläjftg. 3hm fehetnen polijeilichc SJlafjre»
gellt, wie grofj bie. ju oerfaufenben gifche fein
fotlen, unb wann bet SSetlatif ftattftnben bürfe jur
Hebung ber gifchjueft *u genügen.
?lbg. ©diufier: ßwei ©ebingnngen feien gur
Hebung ber gifchjudfl unerlägtid) : längere «|3ad)t*
jeiten unb S3itbung größerer gifcheretbejirle. Sie
polijeitichen Seftimmuagen unb bie gcfegliche @r-
latibnif jur SÖtlbung oon gtfd}crcigenoffcnfd)aftcn
hätten ja fchott bisher heflanben, aber bie po!igci-
liehen äJfafjregeln hätten ntd)tl geholfen, unb ®e*
noffenfdiaften hätten ftch auf bie blofe (Srlaulmifj
nicht gebilbet. Slatürlid) werbe man gu @cnoffcn-
fehaften nur folche Sejirfe gufammcnlegen, welche
gur gifchju^t geeignet fiitb. 93or jSUlem mühten
bie gifd)crciberechtigten in ben Sla^tbebingungen
oorfehen, ba§ nicht blol gifche gefangen, fonbern
aud) gegogett würben.
fDiinifterialpräftbent o. Sufh: ®er Rommif-
ftonlbcrtht unb ber Sibg. ©hupp hatten bie ©ahe
hinlänglich ittl Klare gefegt. Sarübcr feieti|bie
über biefe ©ahe befragten ©acfiöerftäiibtgen einig
gewefen, bafi nur burd) S3ilbung größerer gifdjered
genojfenfhaften eine fjebung ber gifebjuht ju tr-
reihen fei; bie ßwanglerrihtung berfelben fei nah
ben bilherigen ©rfahrungett geboten. Siel wiber*
fprehe aud) burhanl niht bem Sieht. Senn bal
fUefjenbe ÜBaffer ftehe nah bem Sanbreht in Slie*
manbel ©igenthum; bie SBenü^nng gehöre gwar
bem ©igentl)ümer, aber über bal Sieht an ben
gifd)en gehe el feine pofitioen Sluffhlüffe. $al
©efeh oon 1852, welchel bfeftl Sicht enblih regle,
ftelle fth erfat)ruiiglgemäß all ungulänglid) heraul.
SSon ben gwei SBegen, baffelbe gu änbern, bal
Siecht felbji an weitere Kreife gu übertragen, ober
bie Slulübung bei 9led)t! gröfiern ßwangigenoffen*
fhaften gu übertragen, würbe je|t ber le^tere,
■mtlbere gewählt. Ser ÜJiehrhcit ber gifhereihe-
rechtigten fönne bie ©ilbung oon ©euoffenfehaften
niht überlaffen werben, weil ber Siatur nah gar
feine Segirfe befielen, alfo eine SJiehrheit, weihe
eine ©enoffenfehaft bitben fönnte, gar nid.'t aul-
ftnbig gu machen fei.
hierauf wirb bie ©pegialbilfuffion eröffnet,
(gortf. folgt.)
Sarmfiobt, 10. gehr. Ser Slhgeorbnetc ^up
hat beantragt, bie gweite Kammer möge btc grohb.
Siegierung brtngenb erfueben, bei bem Slulbau ber
Oben walbh ahn oon ©rbah biö Siecfargemünb
bal Ufcrthal möglihfi gu herüdfthtigen. Unferel
SBiffnt! befielen für bie gortfe^ung biefer 35abn
weihe oorerft nur bil ©rbah erbaut werben foll,
in ber Siid)tung auf ©berbad), refp. 9lccfar--@lg,
gegenwärtig weitaul günftigerc Sinefihten, all für
ben Slnfhluji an btc babifhe Dbcnwalbbahn in
Siecfargemünb.
®lund)ett, 10. gehn 93ct ber heutigen gort*
fe^ung ber Slbreßbebatte im Slbgcorbnetcnhaufe ers
flärte oor ber Slbflimtnung über ben Slbfafj 3 bei
Slbrefentwnrfl gürft Hohenlohe: „3h n,e'rt£
beutfehe Sgolitif wieberholt unb genügenb bargelegt
unb begrünbet; id) habe erflärt, baß bal ßiel
meiner Sßolitif iji: bie ©rhaltung unb SBerbinbung
jwifhen ©übbeutfhlanb unb Slorbbcutfhlanb, fo-
wie bie ©elbfiätibigfeit SSahernl; id) gab 3^n£lt
Sluffhlu§ über meine SBege gu biefem ßiele, fowie
gu feiner Königin gegangen fet, eine ti)m gufagenbe |
©tellung ftnben möge, woran freilich gu gweifeln. j
33ertt)a unb aud) Sibbp waren hei biefem ©e* i
fpräh, bal ber 33ater fomoht all bie Sante nah i
SDiöglihfcit abfürgten, giemlih füll, wenn auch aul i
oerfhiebenen ©rünben. Souije ädthing lie& el S
fih h>eranf niht länger oerwehren, ihrer Slid)te enb= l
lieh fagrn, wal fieKttno fdjulbig fet, unb brachte |
baburdj einen (Sinbrucf heroor- hen fte felbft
bei Sibbp nicht für möglich gehalten hatte. Stefe
war guerft ungläubig gewefen, bann aber fo ger*
fnirfht, bah bie Sante ihr gule^t gütlich gureben
unb fte aufrihten muhte. „3h h°ffe/' fagte fte
bann gu SBilbenftein, „bah fth bei euh nun Sldel
gum SSeften menben wirb."
„Stefe Hoffnung wollen wir fefthalten!" er*
wteberte SBilbenftein aul oollem ©ergöit.
9.
Sie ©räftn retlte halb barauf ab. „gur mich
alte ©ule," jagte fie, „taugt el niht mehr, fo oiel
in ber Söelt Ijerumjuflattern. gg meinem 2Balb= c
fheibungen bin id) am beften aufgehoben. 2ludj
habe ih je^t für bie SBinteroorrätfie gu forgen, !
benn wenn roir oben auf bem SBalbe erft einfhneien, |
bann finb mir oft SBohen lan3 oon allen 3Jleiifd)en j
abgefebnitten."
$al mu| ja gräflich fein!", oerfefjte Sibbt). ;
„O nein! Söer batan gewöhnt ift, ber fühlt ’
fid) am warmen Kamin, wenn’l braunen ftürmt
unb Sage lang fdjneit, gang traulih unb betjaalich."
Sill ber Slbfhiebltag fam, fanb bie Santenoh
(Gelegenheit mit SBilbenftein allein gufpred)en. „3h
glaube, bafj bie ©ntbecfnng mal Kuno für fie ge-
ihan, einen gang guten ©influf) auf Sibbp ha&cn
wirb," fagte fte gu ihm. „S)cir fommt fie feit ber
ßeit gang oeränbert oor, oiel foliber in ihrem gans
gen SBefen."
©r gab ihr Sieht, war aber bei fth her SJleis
nung, bafj bod) oieHeiht biefe SSeränberung einen
anbern ©runb haben möge, all ben fth bie Sante
bähte.
„ginben @ic nid)t anh S3ertha oeränbert ?"
fragte er bann. „Seiber möd)te man fagen!"
„3a, fie ift ftider geworben, unb gumeilen,
wenn fie glaubt, Sliemanb beobachtet fie, redjttrau*
rig. 3h bin eine alte 3ungfer, unb fümmere mih
niht oiel um 2iebelgefd)id)ten, aber el ift bod) ein
wahre! SBort: Sal .§erg will fein Sieht haben,
©te fann ihn noch niht oergeffen, unb bal ift wol)l
aud) feljr natürlih- Sicßcit, unb wann fte erft in bie
Örof5e SBelt fommt, bie ßerftreuung, wirb ,il)V' fhon
barüber h'nweghelfen."
„©tauben ©te?" erwiebertc SBilbenftein. „Stlir
tljut bal $erg weh, wenn ih heule bafg ihre
frohe 3u9enh fhon burh einen fold)en ©rant ge*
trübt ift."
Karlsruhe, 9. gebr. 54. öffentliche @i(gung
ber ßtoeitcn Kammer unter beut SBorftjg bei fßrä*
ftbenten f)ilbebranbt.
Slm SKinifiertifd): ÜJtinifierialpräf. o. Sufd),
®ef). 91. Sr. Siejg.
Slad) (Eröffnung ber ©ijgung macht ber 5J3rä*
fibent eine gcfd)äftlid)e SJltttljetlung.
33out Sibg. Kufel wirb bezüglich bei SBirth-
fchaftögefe^cö, oom Sibg. Turban begüglid) beb
©efefcel über Slufljebung ber ©.djulpatronate an-
gezeigt, bafj bie betrefenben Kommif[toulberid)te
brueffertig feien.
hierauf wirb in bie SSeratljung bei 23crid)tl
bei Sibg. ©diufl er über ben ©efefgentrourf, bie
Slulübung unb ben ©chujg ber gtfdjerct betr. ein*
getreten.
Sibg. o. gebet erfennt jwar bie .ßwecfmäfHg*
feit einer neuen Siegelung biefer SBerljältniffe, be-
fonberl ber SSerfcbürfung ber polfgcüicbcit S3or-
febrifttn an j jefcod) errege ber ©d)werpunft bei
©efefgel, welcher in Slvt. 1 liege, ibm gewichtige
Siebenten; biefer Slrtilcl fonfiituire 3TOaogegenof-
fcitfebaften bet gifd)ereibered)tigten in ber Sirt,
baf ber cinjeltie bisher ^Berechtigte nidjtblol burch
äftcl)rbfitlbefd)lu&, fonbern burch blofc Sercrbnung
ber 33el)ötbc bnjugcgwungeu werben fönne, feinStedit
nur in ©emeinfamfeit mit Sintern auSjunben. ©I
liege, um biefe äulnaljmlbeftfmmung gu red)tfer-
tfg, fein ©ebot ber öffentlichen ©id)t'rf)eit, fein
Stothftanb oor. Sind) V>raftifdie ©cbenfen fpräd)en
gegen iolchc Stonnglgenoffcnfchaften, ba nach all*
gemeiner (Erfahrung bie ©euoffcnfd)aft SJlntter ber
©treitigfeiten fei. Sefonbcrl würbe ben Stütlern
bnrd) biefeeS ©efcjg btc bisher jicmlid) unbefchränfte
Slulübung bei giKt)ercired)tlcntgogcnunb bie baburd)
gegen fte nothwenbig geworbene Sjeaufftchtigung werbe
fortwährenbe ^>äcfcletcn ergeugen. (Sittlich werbe ber
©ingelnc auch infofern burd) btefcl ©efclg in fet-
nem ©tgentbum beeinträchtigt, als er bebufl Slul»
Übung bei gifcherelrcchts vielen grembeu ben 3»= !
tritt gu feinem ®ut eröffnen muffe.
Sibg. ©cpupp: Sie ®runo.f% bei fBotreb« |
nerl müßten fonfequent bagu führen, bafj jebem j
Stnjiöjjev an ein SBaffer unbebingt bal »olle Siecht
ber gifd)eret überlaffen werbe ; biel wolle aber
ber Slorrebncr fclhft nicht, ba baburch ber gifd)-
fianb ganj ruinirt würbe. Slebner wirft einen Slücf*
hlicf auf bie gefchichtlict)e ©ntwicfelung bei gifhe-
rcircchtl; all bal frühere gbubafreepf ber gifepem
184S gefallen fei, entftanb bie grage: wem gehört
Jini
SJuoeUe oon SScrnti Bon ®ufc<t.
(ifortfefeung.)
Slur burd) SSerbannung fönne er iupnen, fagte er
ihm bann, wal er an ber ©aftfreunbfepaft gefre*
nett habe, er hat, baf) man ihn bejgpalb nicht ju
hart uerurtheilen möge, e§ fei bal ©rbtpeil feiner
Station, bal ihm gum glud) geworben fei, bie rafd)
anflobetnbe Seibenfc^aft, welche im erften fDZoment
ihn wiberftanbllol hinrijj; er fühle, wie ihm mit
3ted;t erflärt worben, bafj auf beutfehem SSoben
feine! S3leiben§ nicht fein fönne! gür ben Knaben
hatte er eine reiche ©abe beigelegt, mit ber S3itte,
H SSilbenftein für if)n forge.
®t war nun abgereilt, unb el wäre unnatür*
r!r 3e™ffeu, wenn man über ihn, auch in Sertpa’l
©egeuwatt, niept hätte fprechen wollen. SDie Sfante
Ijatte eg je^t natiir[j^ aufgegehen, ihr §erj gu en
forfcl)en, jge max j,er gjieinung , ba| Söert^a,
wenn fte, wie el wot)l anjunebmen fei, für -Siloa
etwa! gefühlt habe, biefe ©hwäctjc halb überroinben,
werbe, hal ÜDlabdien war ja noch fo jung. Sind)
ber Sßater fprachj0 unbefangen all möglich, wenn
Bertha jugegen war, über ©iloa; er beflagte fein
unglüd[id)el Temperament, lieh at,er fonft feinem
^harafter ade ®ered)ti9ieit wiberfahren, unb münfdjte
'hm, bah er in granfreidfj, wohin er bo^ wohl
bie gifcheret? ©in bem ©rnnbeigetuhum anl)aften-
bei Siecht ijt btefeihe nad) bem 8anbred)t nicht, fon-
bern el bat eigentlich Seber bal Sied)t, in ben©e-
wäffern ju jifeben. 3)al ©efe^ Oon 1852 wies
freilich nad) Slualogie ber (anbrechtltchen 33cfiim-
mungcu ben Sluftöfiern bal gifchereirccht ju, burch^
brach aber biefe Siegel baburd), bah ba, wo 3e*
uianb nicht einen '-Bcft^ oott 500 Siuthen am Ufer
hin hat, ber ©emeiube bal gifd)ereired)t jugcfpvo»
chett wirb. J)iefc infonfeguente Siegelung fei ber
gifcheret fdiüblfch geweienj bal alte Siaubfhflem
in ber Slulübung bei gifchcreirccbtl fet geblieben,
bcfonberS ba oitlc bill)erige fleine 33eft£er oon
oormaltgen gifchercircchtcn in ihrem Siechte belaf»
feit würben. (Die nad) bem oorliegenben ©efehju
btlbenbcn ©enoffcnfdjaften feien jur 35cwirfung ci-
ncr rationellen gifdcjucht unumgänglich nöthfg, bie
baburch geiebaffeue S3cid)ränfung bei ©igcnthuml
fei burd) bal öffentliche 5Sol)l gan$ gered)tfertigt;
noch oicl fchwerere ©igetithumlbcfdiräiifungcn lege
ja aul ähnlichen ©rünben bal gorfigefeh ben
SBalbeigenthümern auf. Ueberl)aupt fei bal ©runb*
etgenfhum nid)t in fo unbcfchränfter Slulübung bei
53cred)tigtcn, fonbern el lege biefem and) fBflichttn
auf. Sie Sefiimmung bei • ©ntwurfl bah burch
fßerorbming gufammenhängenbe gifdewaffer all ein
gifchereigcbiet erflärt unb bamttju einer ©enoffen-
febaft crbotien werben fönne, entfpreebe brn SScr-
hattniffen; benn ba erft etn 33rgfrf gefchaffen wer-
ben muffe, fo muffe eben jur ©djaffung bie 3le-
gievung bie 3nitiaitoe ergreifen, eine 3Jiehvl)eit ber
gtfchcreiberecbtigten in einem noch nicht gebllbeten
IBijirt laffe ftch nicht finbtn.
Sibg. Senj fchtiefjt ftd> im Sldgemcinen ben
Slulführungen bei Sibg. oon geber au. Sie ®tit-
führung oon 3manglgenoffenfdaften in ber oom
©efeh gewollten SOBeife, ba§ fte burd) SScrorbnutcg
ber Siegicrung inl geben gerufen roerben fönnteit,
fei unjuläjftg. 3hm fehetnen polijeilichc SJlafjre»
gellt, wie grofj bie. ju oerfaufenben gifche fein
fotlen, unb wann bet SSetlatif ftattftnben bürfe jur
Hebung ber gifchjueft *u genügen.
?lbg. ©diufier: ßwei ©ebingnngen feien gur
Hebung ber gifchjudfl unerlägtid) : längere «|3ad)t*
jeiten unb S3itbung größerer gifcheretbejirle. Sie
polijeitichen Seftimmuagen unb bie gcfegliche @r-
latibnif jur SÖtlbung oon gtfd}crcigenoffcnfd)aftcn
hätten ja fchott bisher heflanben, aber bie po!igci-
liehen äJfafjregeln hätten ntd)tl geholfen, unb ®e*
noffenfdiaften hätten ftch auf bie blofe (Srlaulmifj
nicht gebilbet. Slatürlid) werbe man gu @cnoffcn-
fehaften nur folche Sejirfe gufammcnlegen, welche
gur gifchju^t geeignet fiitb. 93or jSUlem mühten
bie gifd)crciberechtigten in ben Sla^tbebingungen
oorfehen, ba§ nicht blol gifche gefangen, fonbern
aud) gegogett würben.
fDiinifterialpräftbent o. Sufh: ®er Rommif-
ftonlbcrtht unb ber Sibg. ©hupp hatten bie ©ahe
hinlänglich ittl Klare gefegt. Sarübcr feieti|bie
über biefe ©ahe befragten ©acfiöerftäiibtgen einig
gewefen, bafi nur burd) S3ilbung größerer gifdjered
genojfenfhaften eine fjebung ber gifebjuht ju tr-
reihen fei; bie ßwanglerrihtung berfelben fei nah
ben bilherigen ©rfahrungett geboten. Siel wiber*
fprehe aud) burhanl niht bem Sieht. Senn bal
fUefjenbe ÜBaffer ftehe nah bem Sanbreht in Slie*
manbel ©igenthum; bie SBenü^nng gehöre gwar
bem ©igentl)ümer, aber über bal Sieht an ben
gifd)en gehe el feine pofitioen Sluffhlüffe. $al
©efeh oon 1852, welchel bfeftl Sicht enblih regle,
ftelle fth erfat)ruiiglgemäß all ungulänglid) heraul.
SSon ben gwei SBegen, baffelbe gu änbern, bal
Siecht felbji an weitere Kreife gu übertragen, ober
bie Slulübung bei 9led)t! gröfiern ßwangigenoffen*
fhaften gu übertragen, würbe je|t ber le^tere,
■mtlbere gewählt. Ser ÜJiehrhcit ber gifhereihe-
rechtigten fönne bie ©ilbung oon ©euoffenfehaften
niht überlaffen werben, weil ber Siatur nah gar
feine Segirfe befielen, alfo eine SJiehrheit, weihe
eine ©enoffenfehaft bitben fönnte, gar nid.'t aul-
ftnbig gu machen fei.
hierauf wirb bie ©pegialbilfuffion eröffnet,
(gortf. folgt.)
Sarmfiobt, 10. gehr. Ser Slhgeorbnetc ^up
hat beantragt, bie gweite Kammer möge btc grohb.
Siegierung brtngenb erfueben, bei bem Slulbau ber
Oben walbh ahn oon ©rbah biö Siecfargemünb
bal Ufcrthal möglihfi gu herüdfthtigen. Unferel
SBiffnt! befielen für bie gortfe^ung biefer 35abn
weihe oorerft nur bil ©rbah erbaut werben foll,
in ber Siid)tung auf ©berbad), refp. 9lccfar--@lg,
gegenwärtig weitaul günftigerc Sinefihten, all für
ben Slnfhluji an btc babifhe Dbcnwalbbahn in
Siecfargemünb.
®lund)ett, 10. gehn 93ct ber heutigen gort*
fe^ung ber Slbreßbebatte im Slbgcorbnetcnhaufe ers
flärte oor ber Slbflimtnung über ben Slbfafj 3 bei
Slbrefentwnrfl gürft Hohenlohe: „3h n,e'rt£
beutfehe Sgolitif wieberholt unb genügenb bargelegt
unb begrünbet; id) habe erflärt, baß bal ßiel
meiner Sßolitif iji: bie ©rhaltung unb SBerbinbung
jwifhen ©übbeutfhlanb unb Slorbbcutfhlanb, fo-
wie bie ©elbfiätibigfeit SSahernl; id) gab 3^n£lt
Sluffhlu§ über meine SBege gu biefem ßiele, fowie
gu feiner Königin gegangen fet, eine ti)m gufagenbe |
©tellung ftnben möge, woran freilich gu gweifeln. j
33ertt)a unb aud) Sibbp waren hei biefem ©e* i
fpräh, bal ber 33ater fomoht all bie Sante nah i
SDiöglihfcit abfürgten, giemlih füll, wenn auch aul i
oerfhiebenen ©rünben. Souije ädthing lie& el S
fih h>eranf niht länger oerwehren, ihrer Slid)te enb= l
lieh fagrn, wal fieKttno fdjulbig fet, unb brachte |
baburdj einen (Sinbrucf heroor- hen fte felbft
bei Sibbp nicht für möglich gehalten hatte. Stefe
war guerft ungläubig gewefen, bann aber fo ger*
fnirfht, bah bie Sante ihr gule^t gütlich gureben
unb fte aufrihten muhte. „3h h°ffe/' fagte fte
bann gu SBilbenftein, „bah fth bei euh nun Sldel
gum SSeften menben wirb."
„Stefe Hoffnung wollen wir fefthalten!" er*
wteberte SBilbenftein aul oollem ©ergöit.
9.
Sie ©räftn retlte halb barauf ab. „gur mich
alte ©ule," jagte fie, „taugt el niht mehr, fo oiel
in ber Söelt Ijerumjuflattern. gg meinem 2Balb= c
fheibungen bin id) am beften aufgehoben. 2ludj
habe ih je^t für bie SBinteroorrätfie gu forgen, !
benn wenn roir oben auf bem SBalbe erft einfhneien, |
bann finb mir oft SBohen lan3 oon allen 3Jleiifd)en j
abgefebnitten."
$al mu| ja gräflich fein!", oerfefjte Sibbt). ;
„O nein! Söer batan gewöhnt ift, ber fühlt ’
fid) am warmen Kamin, wenn’l braunen ftürmt
unb Sage lang fdjneit, gang traulih unb betjaalich."
Sill ber Slbfhiebltag fam, fanb bie Santenoh
(Gelegenheit mit SBilbenftein allein gufpred)en. „3h
glaube, bafj bie ©ntbecfnng mal Kuno für fie ge-
ihan, einen gang guten ©influf) auf Sibbp ha&cn
wirb," fagte fte gu ihm. „S)cir fommt fie feit ber
ßeit gang oeränbert oor, oiel foliber in ihrem gans
gen SBefen."
©r gab ihr Sieht, war aber bei fth her SJleis
nung, bafj bod) oieHeiht biefe SSeränberung einen
anbern ©runb haben möge, all ben fth bie Sante
bähte.
„ginben @ic nid)t anh S3ertha oeränbert ?"
fragte er bann. „Seiber möd)te man fagen!"
„3a, fie ift ftider geworben, unb gumeilen,
wenn fie glaubt, Sliemanb beobachtet fie, redjttrau*
rig. 3h bin eine alte 3ungfer, unb fümmere mih
niht oiel um 2iebelgefd)id)ten, aber el ift bod) ein
wahre! SBort: Sal .§erg will fein Sieht haben,
©te fann ihn noch niht oergeffen, unb bal ift wol)l
aud) feljr natürlih- Sicßcit, unb wann fte erft in bie
Örof5e SBelt fommt, bie ßerftreuung, wirb ,il)V' fhon
barüber h'nweghelfen."
„©tauben ©te?" erwiebertc SBilbenftein. „Stlir
tljut bal $erg weh, wenn ih heule bafg ihre
frohe 3u9enh fhon burh einen fold)en ©rant ge*
trübt ift."