frctodbergcr
A/2 477 yHonttaniUpKi» ff. i- 81 t in P«tt>ttterBl
%/fS 1 4 4 . cutco Sie ?»ft ü. 1. 16 ft. #ietteU«4ng.
Stfenftaa, 2. 2tupjt
^vujrigcn 3 fr. bte ^etitjeUf, fcei 9u6funft6*
ertUeilunß 4 fr.
1870#
_ gür bte 2)lonat Sluguft unb <Sept. werben
SBejMungen auf bad Heidelberger Journal für
fiudwärtd bei ben betreffenbeit ißoftanßalten, unb
bicr bet ber Srpebition unb ben Prägern entgegen^
genommen. $rctö für l)iet mit Srägerloljtt 50 fr.
_ Sie %pebiticm.
Syicitcfte Sftaßtidjtett.
©ctlin, 30. 3ulf. Dffijiell. |)eute $or*
mittag würbe ©aarbrütfen »om geinbe angegriffen,
©roß fßr bebeutenber Ueberlegentfeit beb getnbed
mürbe ber Slugriff ßegretß abgemiefen. ßlähered
31. Su«. ®ie flmtI'ße Seitung bringt
folgenbe Slote: „3« golge ber 3nfaflibilitatb*@r-
flarung befdloß bte f. f. Regierung; ben &onfor-
batboertrag nicht länger aufreßt ju erhalten, fon-
bern il>n außer SBlrffamfett ju feiert. ©erSleißd*
fahler lj«t bemjufolge ©dritte eingeleitet, um ber
papfll. Ättrie bie formelle Sluffüttbfgung beb Äom
forbatb ju rtotiftjiren. ©er Gaffer ßat mit a. f).
^>anbfd)rdben ben Äultubminifier beauftragt, bie
nötbtgen ©efeßentwürfe »otjubereilen."
Sotibon, 31. 3nli- Sie Sonboner, fotuie bie
$$ro»injialblätter forberti, angeregt burd) bie jüngfle
Sliittbeilung Sidmarcf’d an ®rano(Be, (Srböbung
ber ^»eerebfiärfe unb gtottenbereitfebaft be£>ufb c»en-
tucller Sertbeibigung Selgtenb. Sie „Stmed" jitßt
bie (Enthüllungen ©tdmard’S betten ©ramont’d »or
SMdmard legte ein ^artbgreifli^eS Älagcfunbament
»or; ©ramont feinerfeitb befdränfte ftd> auf eine
©egenanfcbulbtgung, bie er burd) feinerlei @ßrift-
fiücf uuterpßt. Sie „Simed" fagt fdlfeßliß:
„SBir bleiben neutral; fo lange bie ©rünbe beb
Strgtoobnb, bie und bad SScrtragbanerbieten gibt,
mept befeitigt ftnb, werben wir bie ©reigniffe auf*
nterffant Pcobacbten wegen ber etroa noß Bort)anbe-
„eit Steigung, bte ^Beraubung Unfßulbtger »on
neuem alb griebendpreid angubteten ■"
ßtbitabecßia, 28. 3ult. ©cnerat Sumotit er-
hielt S3efehl, bie franjoftf^en Sruppen ju fonjert^
triren unb beim erfien S3efet)l einjufßtßen.
Suritt, 28. 3«li- ©feofftciöfe „Suriner ßtg."
fagt: Ser preußifßc ©efanbte höbe bie @r-
feßung franjö.fifßer ©ruppen in Sbitaöecßia burd
italienifße alb Sleutralitatbbrud) unb ÄrtegbfaE
erflart. SBürbe bie Slntwort 3talicnb «ißt ent-
fpreßen, fo lehre er nic^t jurüd.
— 30. 3ulü 5Die Opfntone melbct: Sie
frans- ©ruppett beginnen ®i»tta»ecßia
ju »erlaffen.
B. C. Uttfre Sage.
©d)on 14 Sage ftnb feit ber fratijöftfßen
Urtegöerflärung »ergangen, ol)tte baß auf betn un-
mittelbaren ©ßauplaße ber geinbfeligfeiten ©twab
»on SBebeutung gefdjeben wäre. Slbcr wie Ip ftß
unfre gange Sage in biefett jwd SBodseit ju unfern
©unften geänbert! ©cutfßlanb lag tut ttefjlen
gruben; and) bei ber «ngepengkjlett fRafßheit
ber üJiobilmadjung festen eb untnögltd), ben Sßor*
fprttng, Welchen ber geinb allem 2lnfd)einc ttad)
in ber fftüpng haben mußte, wettjumaßen. Sie
@efal)r einer Ueberruttipelung ber fübrneßbeutfehett
©renjlattbe fßtett faum abwenbbar. heute feboth
bürfen wir erleichterten ^erjenb fagnt, baß btefe
©efahr »ofißänHg befeitlgt tß, SWit einer ©cbuel»
ligfett, wie fte Seutfcblaitb, ja wte ße bie SSelt
niemalb gefeßen, tß eine ttttgebeure Slrmee auf ben
ipiatt gebradjtj bie preußif^e Sihelnproötns, bte
$falj, bie gange Uf^etngrenge ßarren »ott SBaffett.
3enc ^Behauptung gnntal r baß Preußen bei einem
Slngrißc granfreießb beit ©üben Scutfd)lanbb notl)-
wenbtg ßreibgebett tnüße, iß bereites glängenb wiber-
legt: eine ftarfe preußifche Sruppemnadtt ßet)t mit
ben Unfrigcn »ercint unb ber ©rbe beb pmtßißbett
^bntßthroneb fetbß iß an bie ©piße biefev ©ltb-
armee geßeßt, um ftc mit bewährter Südjttgfett
ansufübrett 31er fräftigen SBertheibiqung ttnfereb
fübbetttfehen Sobenb.
38er erfennt nicht itt biefen Sagen, wie ridjtig
bie Jliänncr ooraubgefchett, welche bte lebten S^h^f
hittburd) uttabläfftg gemahnt haben, baß jeber, aud)
ber fteinfle beutfehe ©taat ßd) bereit hatte, feine
©chulbigfeit ju tßun für bab gnneinfame ®ater-
tanb! fßfan weiß, wie biefe OÄättnec augefeinbet
worben alb „fBolfbbebrücfev", „IBlutfauger" unb
©ott weiß wie fottß ttod). Sa^ taffen wir ben
alten ^aber begraben fein unb freuen wir unb Sille
einmüthigen ©inneb, baß ße nun, in ber ©tunbe
ber ©efaßr, both am 3Jlaße Iß, biefe herrliche
„2Bad)t am ßiheitt!"
3h«r ettergifdjen Entfaltung »erbanfen wir,
baß Wir nicßt bereits tagelang »on felnbltdjett
©cßaaren übetjogen ßnb. Stugenblicflid) nun, wo
ß^ auf beibett ©eiten bte SJtaffen fampfgerüßet
gegenüberßehen, iß eb für bie ©renjlänber bie
nächßliegenbe grage: wirb eb and) fortan gelin-
gen, ben geinb »out beutfeßen 23obett ferjtgu^altert
unb ben ^rtegbfchaupla| auf frans»ßfd)eb ©ebiet
ju »erlegen? ©b wäre tßbricht, wollten wir alb
Sälen über bte ßrategifdjen Stiöglidhleften bei ben
einleitenben Operationen, ober auch über bie ©l)au-
een ber erßen entfeheibenben ©chla^t unb ein maß-
I gebenbeb Urtßcil erlauben. ©o»iet aber barf au^ >
bev »orßdjtigße SJlatnt auf beit erßen ißtid be*
hgupten, baß wir, bei aller Sichtung »er bcr$riegb-
macht ber granjofen, unb »or berfelben nitht Su
fürchten brauchen. Sie Streitfrage über bie 93or-
tvefflicbfeft beb ©haßepotb fattn freilich nur burd)
bte ©rfahvttttg etitfchteben werben ] auf unferer ©eite
aber iß wcnigßrab bie Sicherheit, baß ßtß bab
3üttbtiabelgcwchr bereits in einem gelfcguge »on
großem 3}faßßabe bewährt hat. Sind) Wad bie
grattj0fett mit ihrer »ielgeruhmtnt ^ugelfpriße aub-
ridjtcn werben, ßel)t baßin, bab etnßtmmige Ur»
tßetl aller bcutfdjen gathmättner jebod) fprt^t ßcß
baßin oub, baß biefe 3Baße jum ntütbeßen leine
entfeßeibenbe SSebeutung erlangen werbe. 3»t Uebri-
gen iß befaitnt, baß bte betitfcße ©treitmaeßt ber
frangoftfe^en an 3oßl ft.ßt Wefentlicß überlegen iß.
S3or Stilem aber: bab beutßße ^)eet iß ein waßreb
Solfbßeer, wogegen bie franj&ftfchc Slrmee jum
großen Sßetle aub ©olbnern, aub SSerufbtruppen
beßeßt, meißenb fthteeßte ©ubjectc, bie, ju nid)tb
Slttberem tauglich, ßd) toüßett Seben eineb
hanbwerlbntäßigcn ©olbatentßumb ergeben ßaben.
3Bäßrenb in unfevm ^jeere in bev Sßat ein 3eber
fein 33eßeb, feine gamilte, fein fjaub, bte ©tatte
feiner frieblicßen Slrbeit »ertßeibigt, lämpft ber
franjoßfehe ©olbat meißenb nur für fein eigneb
liacfteb Sehen. Sab Uebergiwtdß an moraüfeher
Äraft, welcßcb bemttad) in unfern Sruppen gcgen-
über ben franj'oftfcßen »orßanben fein muß, liegt
auf ber £>anb. Siicßt mittber fäHt bab Ueberge-
wießt an 3ntcßtgenj, welche unferm |)crre bnrth
bie allgemeine SBeßrpfiicbt sugefüßrt wirb, tn bte
3Bagfd)ale. Slimmt man enbli^ ßinju, baß ißrett*
ßen ©enerate beßßt, welche hinter ben SWarfdjaUcn
»on granfreid) waßrßaftig ni^t jurüdßeßn, fo
barf man oßne alle Ueberfchäßung fagen: Wir
förnicn ber ©ntwidtung ber Singe getroßen 50lus
tßeb entgegengehn.
©efeßt aber, baß bab Ärtegbglüd ßbß anfangb
an bte napolconifcßen Slbler ßeftete — Wad bann?
3lun, bie Stimmung, wdeße ßd) in ben leisten
SBocbett bei und in allen_ Streifen lunbgegebett, iß
und SSürge bafür: bad fübbeutfdie 93olf wirb ben
ganjen Srud einer feindlichen 3uöflfton mit ber-
fclbett 9tttße unb @ntfd)loßenßeit tragen, mit wel-
der eb hibßer ber ©efahr in’b Sluge gefeßeu ßat.
Sßoßt wißen wir, baß unter bem Schüße beb geitw
beb ber feuchter genug bie SHable abwerfett unb
bab Soll ju hetßoren fueßen würben mit ber feßam*
lofen Süge »on ber SSefretung Seutfcßlanbb burd
bte Stege Slapoleott’b. Slber ber fübbeutfdc Sauer,
3« ernßec
3ß’d nitßt ber $rteg§brontmeie feßrttter Sou,
Ser weitßtn fdjaurtg burß bie ©tille fdßredt,
Unb au§ bem füßen grtebenSaßnen wedt
©uropenS SSötler att’ mit gellem §oßn?
Ser wälfde §aßn ßräuht trußig fein ©eßeber,
Sr bläßt ßd,lräßt unb fraßt unb bläßt fidj roieber
m ob naeß Stadjt bab Sidßt getommen fei,
©0 tönet nicßt be§ griebens §aßncnfdreil
Sß’s nicßt beS grauenßerjenb lüageton,
Ser rüßrenb fi^ burd) bange ©title brießt?
Sie Sßräne perlt im blaffen Slngeftißt,
@te gilt bem SJiattne, gilt bem ^elbenfoßn.
Db aud; bie Sßrän’ bab üliännerauge neßte,
Bloch immer galt als erße 9ßßid)t unb lebte
®em beutfden aiiann, tm wilben SBaßentanj
SaS SSoßl ju ßeßern feines 3?aterlanbb.
S8aS ßnnß ®u, ^orfe! tß eS nicßt genug, ,
©aß oft ©ein SBort man als Dralel naßm tS
Saß oft genug man ©tr entgegenfam
Unb ßeimltcß Imrfdenb ©eine geffeln trug?
©efprengt ftnb biefe geffeln. ©eutfeße ©tärfe
Saut felbftberoußt an ißrer ©röße SBerfe, ‘
Unb greif ft Su ftörenb in ben 3utunftSbau,
©ann wölbt bie Äuppel fcßneU ber §immel blau.
S3ergeblicß wäßnß Su, baß bie neue ©<ßtnad;,
©ebulbig ßnbe ©euifdlanbS eblen Stamm.
SlUmäßlig brießt ein Heiner ©trom ben ©antm
Unb jießet wilb empörte glutßen naeß.
SBtrb enblicß HarStr, toaS ©u felbft gefeßaßen?
Sin einig SS011 »onSrübern unter
2Ö affen!
•Jlidjt ißrenßen, Saben, Sapern — ewig nein!
©aS ©eutfeße 33oIf wirb SSiberpart
©tr fein.
gürwaßr! ©u fteßft am falfcßen IRubicon.
■herüber trägt ©icß nimmer SäfarS ©lud!
SBefiegelt iß, 0 Säfar! Sein ©efeßid
®üt Seiner ©uba freulem KriegeSton.^
Sie SSetter grollen, unb in büßrer ©eßmere
©cßaun fie herab auf große tBötfetßeere.
©er erße Sliß, ber erße ©onnerfcßlag,
'Serbünbet ©entfcßlanb großen SBrubertag!
Sugett ». iRübiger.
^ h I n a & 0 r a.
3Jad bem lagebuß eines SltjteS erjäßlt »on Ä. üJJelj.
(gortfeßung.)
„Sluße, liebfter, beßer §err! giß wieberßole eS
gßnen: icß ßabe baS, was gefdjeßen, in meinem
^opfe fo gut fombinirt, baß iß miß tobtfßlagen
laffe, eS iß alles fo gefßeßen, wte iß eS mir benle.
Sie ©ennorita, an gßrer ©eite leißt oerrounbet, ßat
ßß aufgerafft unb iß ber ©tridleiter gugelaufen, um
ßß bort ju retten unb — waßrfßetnltß im 2lugen-
blid, tuo ße fie crretßt, ßat ißr einer jene* @ßur-
len eine Äuge! burß ben Äopf gejagt! S3ei meiner
Seele heil, hetr ©oftor, maßen ©ie ßß leine bite
fteren Sßorßellungen, e§ war ein Setßnaßm, ber ju
meinen güßett fiel; ber ©tnrj »om gelfen, baS 3ln-
praßen, alles baS ßat nißt tßrenSob ßerbeigefüßrt,
ber — Sie werben bas beßer wißen wie iß,
ßßerltd ganj fßmerjloS gewefen iß — ber ©ßuß
ßat ße augenbliclltß getöbtet! ®urj, hen:/ iß roar
in einem 3lu oben, ber ©ßurfe, ber ißepe Sopej,
ben iß miß aud) gewunbert ßätte, bort oben nißt
ju finben, ßemb gßnen entgegen! Blein, herr ©ol-
tor, folß’ einen gauftfßlag ßabe id) in meinem
Seben nißt gegeben; bie HanaiHe fanf jufamme«
mie ein hampelmattn unb mit bem gufse fließ iß
tßn ben gelfen ßinuter. ©ann — ba iß woßl faß,
baß ©ie leine fßleßte Slrbeit mit gßrem Sleooloer
gemaßt ßatten, baßte iß — baS SSefte fei, fo
fßneß wie mögliß baS ffleite ju fußen; ©ie lonn-
ten, wie ©ie eS »ießeißt getßan hätten, wenn iß
©ie barnaß gefragt, mir feinen 3ßiberftanb entge*
genfeßen; iß ergriß ©ie . . . e§ war nißt ohne
A/2 477 yHonttaniUpKi» ff. i- 81 t in P«tt>ttterBl
%/fS 1 4 4 . cutco Sie ?»ft ü. 1. 16 ft. #ietteU«4ng.
Stfenftaa, 2. 2tupjt
^vujrigcn 3 fr. bte ^etitjeUf, fcei 9u6funft6*
ertUeilunß 4 fr.
1870#
_ gür bte 2)lonat Sluguft unb <Sept. werben
SBejMungen auf bad Heidelberger Journal für
fiudwärtd bei ben betreffenbeit ißoftanßalten, unb
bicr bet ber Srpebition unb ben Prägern entgegen^
genommen. $rctö für l)iet mit Srägerloljtt 50 fr.
_ Sie %pebiticm.
Syicitcfte Sftaßtidjtett.
©ctlin, 30. 3ulf. Dffijiell. |)eute $or*
mittag würbe ©aarbrütfen »om geinbe angegriffen,
©roß fßr bebeutenber Ueberlegentfeit beb getnbed
mürbe ber Slugriff ßegretß abgemiefen. ßlähered
31. Su«. ®ie flmtI'ße Seitung bringt
folgenbe Slote: „3« golge ber 3nfaflibilitatb*@r-
flarung befdloß bte f. f. Regierung; ben &onfor-
batboertrag nicht länger aufreßt ju erhalten, fon-
bern il>n außer SBlrffamfett ju feiert. ©erSleißd*
fahler lj«t bemjufolge ©dritte eingeleitet, um ber
papfll. Ättrie bie formelle Sluffüttbfgung beb Äom
forbatb ju rtotiftjiren. ©er Gaffer ßat mit a. f).
^>anbfd)rdben ben Äultubminifier beauftragt, bie
nötbtgen ©efeßentwürfe »otjubereilen."
Sotibon, 31. 3nli- Sie Sonboner, fotuie bie
$$ro»injialblätter forberti, angeregt burd) bie jüngfle
Sliittbeilung Sidmarcf’d an ®rano(Be, (Srböbung
ber ^»eerebfiärfe unb gtottenbereitfebaft be£>ufb c»en-
tucller Sertbeibigung Selgtenb. Sie „Stmed" jitßt
bie (Enthüllungen ©tdmard’S betten ©ramont’d »or
SMdmard legte ein ^artbgreifli^eS Älagcfunbament
»or; ©ramont feinerfeitb befdränfte ftd> auf eine
©egenanfcbulbtgung, bie er burd) feinerlei @ßrift-
fiücf uuterpßt. Sie „Simed" fagt fdlfeßliß:
„SBir bleiben neutral; fo lange bie ©rünbe beb
Strgtoobnb, bie und bad SScrtragbanerbieten gibt,
mept befeitigt ftnb, werben wir bie ©reigniffe auf*
nterffant Pcobacbten wegen ber etroa noß Bort)anbe-
„eit Steigung, bte ^Beraubung Unfßulbtger »on
neuem alb griebendpreid angubteten ■"
ßtbitabecßia, 28. 3ult. ©cnerat Sumotit er-
hielt S3efehl, bie franjoftf^en Sruppen ju fonjert^
triren unb beim erfien S3efet)l einjufßtßen.
Suritt, 28. 3«li- ©feofftciöfe „Suriner ßtg."
fagt: Ser preußifßc ©efanbte höbe bie @r-
feßung franjö.fifßer ©ruppen in Sbitaöecßia burd
italienifße alb Sleutralitatbbrud) unb ÄrtegbfaE
erflart. SBürbe bie Slntwort 3talicnb «ißt ent-
fpreßen, fo lehre er nic^t jurüd.
— 30. 3ulü 5Die Opfntone melbct: Sie
frans- ©ruppett beginnen ®i»tta»ecßia
ju »erlaffen.
B. C. Uttfre Sage.
©d)on 14 Sage ftnb feit ber fratijöftfßen
Urtegöerflärung »ergangen, ol)tte baß auf betn un-
mittelbaren ©ßauplaße ber geinbfeligfeiten ©twab
»on SBebeutung gefdjeben wäre. Slbcr wie Ip ftß
unfre gange Sage in biefett jwd SBodseit ju unfern
©unften geänbert! ©cutfßlanb lag tut ttefjlen
gruben; and) bei ber «ngepengkjlett fRafßheit
ber üJiobilmadjung festen eb untnögltd), ben Sßor*
fprttng, Welchen ber geinb allem 2lnfd)einc ttad)
in ber fftüpng haben mußte, wettjumaßen. Sie
@efal)r einer Ueberruttipelung ber fübrneßbeutfehett
©renjlattbe fßtett faum abwenbbar. heute feboth
bürfen wir erleichterten ^erjenb fagnt, baß btefe
©efahr »ofißänHg befeitlgt tß, SWit einer ©cbuel»
ligfett, wie fte Seutfcblaitb, ja wte ße bie SSelt
niemalb gefeßen, tß eine ttttgebeure Slrmee auf ben
ipiatt gebradjtj bie preußif^e Sihelnproötns, bte
$falj, bie gange Uf^etngrenge ßarren »ott SBaffett.
3enc ^Behauptung gnntal r baß Preußen bei einem
Slngrißc granfreießb beit ©üben Scutfd)lanbb notl)-
wenbtg ßreibgebett tnüße, iß bereites glängenb wiber-
legt: eine ftarfe preußifche Sruppemnadtt ßet)t mit
ben Unfrigcn »ercint unb ber ©rbe beb pmtßißbett
^bntßthroneb fetbß iß an bie ©piße biefev ©ltb-
armee geßeßt, um ftc mit bewährter Südjttgfett
ansufübrett 31er fräftigen SBertheibiqung ttnfereb
fübbetttfehen Sobenb.
38er erfennt nicht itt biefen Sagen, wie ridjtig
bie Jliänncr ooraubgefchett, welche bte lebten S^h^f
hittburd) uttabläfftg gemahnt haben, baß jeber, aud)
ber fteinfle beutfehe ©taat ßd) bereit hatte, feine
©chulbigfeit ju tßun für bab gnneinfame ®ater-
tanb! fßfan weiß, wie biefe OÄättnec augefeinbet
worben alb „fBolfbbebrücfev", „IBlutfauger" unb
©ott weiß wie fottß ttod). Sa^ taffen wir ben
alten ^aber begraben fein unb freuen wir unb Sille
einmüthigen ©inneb, baß ße nun, in ber ©tunbe
ber ©efaßr, both am 3Jlaße Iß, biefe herrliche
„2Bad)t am ßiheitt!"
3h«r ettergifdjen Entfaltung »erbanfen wir,
baß Wir nicßt bereits tagelang »on felnbltdjett
©cßaaren übetjogen ßnb. Stugenblicflid) nun, wo
ß^ auf beibett ©eiten bte SJtaffen fampfgerüßet
gegenüberßehen, iß eb für bie ©renjlänber bie
nächßliegenbe grage: wirb eb and) fortan gelin-
gen, ben geinb »out beutfeßen 23obett ferjtgu^altert
unb ben ^rtegbfchaupla| auf frans»ßfd)eb ©ebiet
ju »erlegen? ©b wäre tßbricht, wollten wir alb
Sälen über bte ßrategifdjen Stiöglidhleften bei ben
einleitenben Operationen, ober auch über bie ©l)au-
een ber erßen entfeheibenben ©chla^t unb ein maß-
I gebenbeb Urtßcil erlauben. ©o»iet aber barf au^ >
bev »orßdjtigße SJlatnt auf beit erßen ißtid be*
hgupten, baß wir, bei aller Sichtung »er bcr$riegb-
macht ber granjofen, unb »or berfelben nitht Su
fürchten brauchen. Sie Streitfrage über bie 93or-
tvefflicbfeft beb ©haßepotb fattn freilich nur burd)
bte ©rfahvttttg etitfchteben werben ] auf unferer ©eite
aber iß wcnigßrab bie Sicherheit, baß ßtß bab
3üttbtiabelgcwchr bereits in einem gelfcguge »on
großem 3}faßßabe bewährt hat. Sind) Wad bie
grattj0fett mit ihrer »ielgeruhmtnt ^ugelfpriße aub-
ridjtcn werben, ßel)t baßin, bab etnßtmmige Ur»
tßetl aller bcutfdjen gathmättner jebod) fprt^t ßcß
baßin oub, baß biefe 3Baße jum ntütbeßen leine
entfeßeibenbe SSebeutung erlangen werbe. 3»t Uebri-
gen iß befaitnt, baß bte betitfcße ©treitmaeßt ber
frangoftfe^en an 3oßl ft.ßt Wefentlicß überlegen iß.
S3or Stilem aber: bab beutßße ^)eet iß ein waßreb
Solfbßeer, wogegen bie franj&ftfchc Slrmee jum
großen Sßetle aub ©olbnern, aub SSerufbtruppen
beßeßt, meißenb fthteeßte ©ubjectc, bie, ju nid)tb
Slttberem tauglich, ßd) toüßett Seben eineb
hanbwerlbntäßigcn ©olbatentßumb ergeben ßaben.
3Bäßrenb in unfevm ^jeere in bev Sßat ein 3eber
fein 33eßeb, feine gamilte, fein fjaub, bte ©tatte
feiner frieblicßen Slrbeit »ertßeibigt, lämpft ber
franjoßfehe ©olbat meißenb nur für fein eigneb
liacfteb Sehen. Sab Uebergiwtdß an moraüfeher
Äraft, welcßcb bemttad) in unfern Sruppen gcgen-
über ben franj'oftfcßen »orßanben fein muß, liegt
auf ber £>anb. Siicßt mittber fäHt bab Ueberge-
wießt an 3ntcßtgenj, welche unferm |)crre bnrth
bie allgemeine SBeßrpfiicbt sugefüßrt wirb, tn bte
3Bagfd)ale. Slimmt man enbli^ ßinju, baß ißrett*
ßen ©enerate beßßt, welche hinter ben SWarfdjaUcn
»on granfreid) waßrßaftig ni^t jurüdßeßn, fo
barf man oßne alle Ueberfchäßung fagen: Wir
förnicn ber ©ntwidtung ber Singe getroßen 50lus
tßeb entgegengehn.
©efeßt aber, baß bab Ärtegbglüd ßbß anfangb
an bte napolconifcßen Slbler ßeftete — Wad bann?
3lun, bie Stimmung, wdeße ßd) in ben leisten
SBocbett bei und in allen_ Streifen lunbgegebett, iß
und SSürge bafür: bad fübbeutfdie 93olf wirb ben
ganjen Srud einer feindlichen 3uöflfton mit ber-
fclbett 9tttße unb @ntfd)loßenßeit tragen, mit wel-
der eb hibßer ber ©efahr in’b Sluge gefeßeu ßat.
Sßoßt wißen wir, baß unter bem Schüße beb geitw
beb ber feuchter genug bie SHable abwerfett unb
bab Soll ju hetßoren fueßen würben mit ber feßam*
lofen Süge »on ber SSefretung Seutfcßlanbb burd
bte Stege Slapoleott’b. Slber ber fübbeutfdc Sauer,
3« ernßec
3ß’d nitßt ber $rteg§brontmeie feßrttter Sou,
Ser weitßtn fdjaurtg burß bie ©tille fdßredt,
Unb au§ bem füßen grtebenSaßnen wedt
©uropenS SSötler att’ mit gellem §oßn?
Ser wälfde §aßn ßräuht trußig fein ©eßeber,
Sr bläßt ßd,lräßt unb fraßt unb bläßt fidj roieber
m ob naeß Stadjt bab Sidßt getommen fei,
©0 tönet nicßt be§ griebens §aßncnfdreil
Sß’s nicßt beS grauenßerjenb lüageton,
Ser rüßrenb fi^ burd) bange ©title brießt?
Sie Sßräne perlt im blaffen Slngeftißt,
@te gilt bem SJiattne, gilt bem ^elbenfoßn.
Db aud; bie Sßrän’ bab üliännerauge neßte,
Bloch immer galt als erße 9ßßid)t unb lebte
®em beutfden aiiann, tm wilben SBaßentanj
SaS SSoßl ju ßeßern feines 3?aterlanbb.
S8aS ßnnß ®u, ^orfe! tß eS nicßt genug, ,
©aß oft ©ein SBort man als Dralel naßm tS
Saß oft genug man ©tr entgegenfam
Unb ßeimltcß Imrfdenb ©eine geffeln trug?
©efprengt ftnb biefe geffeln. ©eutfeße ©tärfe
Saut felbftberoußt an ißrer ©röße SBerfe, ‘
Unb greif ft Su ftörenb in ben 3utunftSbau,
©ann wölbt bie Äuppel fcßneU ber §immel blau.
S3ergeblicß wäßnß Su, baß bie neue ©<ßtnad;,
©ebulbig ßnbe ©euifdlanbS eblen Stamm.
SlUmäßlig brießt ein Heiner ©trom ben ©antm
Unb jießet wilb empörte glutßen naeß.
SBtrb enblicß HarStr, toaS ©u felbft gefeßaßen?
Sin einig SS011 »onSrübern unter
2Ö affen!
•Jlidjt ißrenßen, Saben, Sapern — ewig nein!
©aS ©eutfeße 33oIf wirb SSiberpart
©tr fein.
gürwaßr! ©u fteßft am falfcßen IRubicon.
■herüber trägt ©icß nimmer SäfarS ©lud!
SBefiegelt iß, 0 Säfar! Sein ©efeßid
®üt Seiner ©uba freulem KriegeSton.^
Sie SSetter grollen, unb in büßrer ©eßmere
©cßaun fie herab auf große tBötfetßeere.
©er erße Sliß, ber erße ©onnerfcßlag,
'Serbünbet ©entfcßlanb großen SBrubertag!
Sugett ». iRübiger.
^ h I n a & 0 r a.
3Jad bem lagebuß eines SltjteS erjäßlt »on Ä. üJJelj.
(gortfeßung.)
„Sluße, liebfter, beßer §err! giß wieberßole eS
gßnen: icß ßabe baS, was gefdjeßen, in meinem
^opfe fo gut fombinirt, baß iß miß tobtfßlagen
laffe, eS iß alles fo gefßeßen, wte iß eS mir benle.
Sie ©ennorita, an gßrer ©eite leißt oerrounbet, ßat
ßß aufgerafft unb iß ber ©tridleiter gugelaufen, um
ßß bort ju retten unb — waßrfßetnltß im 2lugen-
blid, tuo ße fie crretßt, ßat ißr einer jene* @ßur-
len eine Äuge! burß ben Äopf gejagt! S3ei meiner
Seele heil, hetr ©oftor, maßen ©ie ßß leine bite
fteren Sßorßellungen, e§ war ein Setßnaßm, ber ju
meinen güßett fiel; ber ©tnrj »om gelfen, baS 3ln-
praßen, alles baS ßat nißt tßrenSob ßerbeigefüßrt,
ber — Sie werben bas beßer wißen wie iß,
ßßerltd ganj fßmerjloS gewefen iß — ber ©ßuß
ßat ße augenbliclltß getöbtet! ®urj, hen:/ iß roar
in einem 3lu oben, ber ©ßurfe, ber ißepe Sopej,
ben iß miß aud) gewunbert ßätte, bort oben nißt
ju finben, ßemb gßnen entgegen! Blein, herr ©ol-
tor, folß’ einen gauftfßlag ßabe id) in meinem
Seben nißt gegeben; bie HanaiHe fanf jufamme«
mie ein hampelmattn unb mit bem gufse fließ iß
tßn ben gelfen ßinuter. ©ann — ba iß woßl faß,
baß ©ie leine fßleßte Slrbeit mit gßrem Sleooloer
gemaßt ßatten, baßte iß — baS SSefte fei, fo
fßneß wie mögliß baS ffleite ju fußen; ©ie lonn-
ten, wie ©ie eS »ießeißt getßan hätten, wenn iß
©ie barnaß gefragt, mir feinen 3ßiberftanb entge*
genfeßen; iß ergriß ©ie . . . e§ war nißt ohne