t\krger Journal
M 241.
Stbowrimcntsprrtf ff.
cuc6 t>ie $oft ff. 1. 16
i. H (, fn ^eibelberg/
ötatefjaljrig.
15. Oftober.
2lu3*tß« 3 fr» bte ^etüjetfe, bei Buöfunftö«'
ertbetlKiiß 4 !r.
1870.
Stuf bad mit bem 1. Oftofiei:
begonnene neue Abonnement auf baS $eibel-
berget Sountal werben nod) Seftettungen
angenommen für jpetbefberg bei ber @r-
Hebtltütt nnb bett Prägern be3 33tatted,
für aubwärt^ bet beit betreffenbett
ämtern ober ^aitbipoff^üten.
£>ie ©rbebition.
Slewefte fHadjridjteit.
Sclegramtn <©r. Rlaj. beS ÄönigS SOBilpeltn
an 3b« ^onigl. H°hclt bte ©roppergogin.
SkrfniHeS, 12. Oft, 3 Upt 20 Rlin. Rlfttag«.
©efiem ftcgreic^e ©ö) 1 ad)t bet Orleans
burd) ©eneral oon ber Sann, 8., 'iß. Sioifton.
Sie ßoire=Rrmee oöUtg gelingen; einige Saufenb
©efangene. Kampf bauerte »on V^IO Upr bid
RbenbS 7 Upr in fe^r fhwtevigem Serrain. Sei
Sunfelpeit Orleans g en 0 mnt e tt; getnb ptnter
ßoire gurücf, pat grope Sertufte, biejfeitige oer*
hältnipmäptg gering. SetailS noch nicht Mannt.
(geg.) aBilhelm.
Riiindjcn, 13. Dft. Sftcgramm an baS Kriegs*
mintfferium auS bera Hauptquartier beS ©etteralS
». b. Satin. Serfelbe ntelbet an baS Dbercotn*
ntanbo: Rm 11. Oftobcr »oUftäitbigct Sieg bet
Orleans. Oer Kampf mährte oon 10 Ubr Rlor*
genS bis 7 Xt^r RbenbS in fe£>r fdjwierigem Serrain.
Orleans ifi eingenommen, bie ßoire = Rrntee total
gefcplagen. Rleprere Saufenb ©efangene frnb ge*
macht. Oer geinb ifi mit großem Serlujle über
bie ßoire jurüefgegangen. ttnfev Serluft ifi noch
nicht ermittelt/
gulöa, 12. Oft. ©ine SUoatbcpefcfie ber
„granffurter 3ettung" melbet: „Ser Kat polt*
fen*©ongtep erhebt in gefcplotfener Serfamm*
lung gegen bie Occupation Rom’S in ben fhärfjlen
RuSbrüden einen Sroteft, welcher ben Regierungen
unterbreitet werben fotl. ©ine Rbreffe an ben Sapfi
Wirb berathen. Sßraftbent: 0. Rnblaw, Rebner:
gulbaer Sifcpof, gürfi Nienburg, Haffa^-"
— SBie auS einem Telegramm ber „S«ffe"
gu entnehmen, wirb bie heutige SBallfapr1 nicht
bloS mit ber fircpltchen Sromenabe unb bem oer-
traulichen SiScurS über bie römtfepe grage unb
bie Freiheit beS SßapfieS unb bet Kirche fiep 6b*
faffen, fonbern in richtiger ©rfenntnfp, bap bie po*
litifcpe ©eite ber grage ftch bon ber flrcblichen
i nicht trennen läpt, auch auf baS polltifdje ©ebiet
j hinüberfchweifen. Oie fatpoHfchen 3llnfer werben
| auch über biö Agitation bet ben beoorftehenben
S Reuwapien gurn Reichstage btSputiren.
Hamburg, 12. Oft. Sie „Sörfenpatle" bringt
i folgenbe amtliche Rngeige: Oie Rnroefenpeit ber
| frangöftfepett glotte in ber Oftfee ifi conftatirt. Sie
i ©eegeiepen foiltn fogleih fortgenommen werben.
Sie Spurmfeuer »on Reuwerf unb ©urpafett ftnb
auSgelöfht, bie ©eegeiepen oon Äugelbafe aufge*
nommen.
slöien, 12. Oft. SaS „Satertaub" oeroffent*
fiht ben SBortlaut beS 00m Rapfte an Siofor @ma»
nuel gerichteten RntwortfhreibeuS auf ben oon
^Sonja bi ©au SRartino überbrahten Srief beS
RontgS. Siefer Srief, heift eS in bem Schreiben
beS SapfteS, fei unwürbtg eines finblih ergebenen
©ohneS, ber fih feines fatholifhen ©laubenSbe-
fenntnijfeS unb feiner föniglihett ©erehtig'feit rühmt.
„3h preife ©ott, weil er julief, ba^ ©w. SJta^
ftät meine lebten SebenStage mit Sitterfeit erfüllen.
3h fantt 3h« Sorberungeit nicht jugeben, noch
ben in biefem Sriefe enthaltenen ©runbfähen mid)
anbequemen."
2onr§, 11. Dft. (Rmtlih.) @S ifi noch un-
befannt, ob ber geinb Orleans bereits befe|t
hat. Unfere Sruppen gingen auf baS linfe Ufer
ber ßoire äurücf.
SluS Reraircmont oon gefiern wirb ein neuer
3ufammenfiojj jmifhen Rreufien (Sabenfern?) unb
granctireurS oor SrnpereS (imSepartemcnt ber
Sogefen) gemelbet.
Rouen, 12. Dft. Siefe Rächt waren preu-
fjifhe Ulanen unb franjoftfhe |)ufaren an einan-
ber. ©iforS ifi oon 800 preufjtfhen unb 500
faepftfeben Reitern befe|t.
ßiüe, 12. Dft. Sie ißreufjen marfhiren auf
AmfcnS. Äeratrp ifi per ßuftbaflon imRorbbepars
tement angefommen.
Ötnffet, 12. Dft. SaS „©dfo btt Ratlement"
veröffentlicht folgenbe Sepefhe: SlmienS. @ari-
balbt’S Slnfunft ifi fhleht aufgenommen worben.
Siele granjofeit auS ber Senbee unb Sretagne
weigern wegen feines SerhaltntffeS jur ^irhe an
feiner ©eite ju fämpfen.
Srüffcl, 13. Dft. 2luS |>uö« Wirb heute
RahtS tefegraphirt: Orleans ifi oon ben S«ufien
befept. Sie Rachrihtcn mit ber ßuftpofi, bie bis
jum 7. b. reihen, ftnb ohne Sebeutung. Ser Son
ber Soucnale wirb immer fhwieriger für HUfRe^
gieruttg. Ser „©onftitutionnel" unb bie „§rance$
oerurtheilten bie „ißhrafen" ©ambelta’S unb ben
Ruffhub ber Skalen jut ©onfiituante. Sie
„Avance" fngt: „Dhne ©ntfapheer ifi ber $Btber-
fiaub oon Saris auSftcbtSloS." Ser „Sonfritutfon-
nel" fpriht bem ©ouoernement in SourS bie Se-
rehtigung ju ber angeorbneten Ruflofung ber in*
ternationalen Rmbulanjen ab. ©aribalbi erflärt,
bap Kranfheft oovläupg feine Setbeilfgung am
Kampfe oerhinbere.
©riiffcl, 12. Dft. Serfhte auS bem Separs
tement bu Rorb fiellen bie ©timinung ber 3lrbei-
terbeoolferung als äu^erfi bebenfiih für bie Se*
ftpenben bar. 3n Roubair unb Sourcoiitg, wo bte
SlrbeitSjeit bereits fehr rebuclrt unb eine gänzliche
SlrbeitSeinfieKang ©eitenS ber gabrifanten in RuS*
ficht gefieHt ifi, haben bie Arbeiter gebrolft, in
biefem gatte bie gabrlfen anjujünben. 3« Riurcq [?]
unb Saifteur würben bie gabrifanten oon ben Rr-
beitem oerhinbert, ihr SRaterial nah Selgien in
©fcherheit gu bringen.
ßonbon, 13. Dft. „Saitp RewS" enthalten
eine Sepefhe auS SourS oont 12. Dft., nah weU
djer ©aribalbi ben Oberbefehl über fammtllhe ir*
reguläre Riannfhaft granfreihS erhalten hsf- —
3Bie bie „aJlorntng=Sofi" ncclbet, wirb bie Srin*
geffirt ßouife, Socbter ber Honigin, ben ©ohn beS
HerjogS oon StrgpH heirathen.
Sonbon, 13. Dft. (Ser Sampfer „Rewa".)
©ine Reoolution ber Reger hat nuf Rfartinique
fiattgefunben. ©S ftnb grofje Setlufie an 9Ren-
fhenleben unb ©igenthum jrt bef^^m Sie Re«
gierung h«t ben SelagevungSjufianl^PSclamirt unb
Hülfe oon SarbaboeS oerlangt. Ruh in ber Sro*
oinj Sarrattce in Seru ifi eine Reger=Reoolte aus*
gebrohen. Riehrere Skiffe würben maffacrirt. Sie
Reger ftnb in baS ©ebirge »erjagt.
seonjiantiuopc!, 12. Dft. Riufiapf)a gajpl
Safdja foU Rli S«fh« erfepen unb ßehterer pen*
ftonirt werben, weil ber ©ultan mit beffen auS*
wärtfger Soütif unjufrieben ifi. — Rufian Sep
geht übermorgen auf feinen Sofien in SeterSburg ab.
* Heibelfierg. ©inem Sfivatbrtefe auSRiühf*
häufen üom 11.Dft. entnehmen wir nachfieljenbe
©ingelheiten: Ser Reji ber Sruppen jog am ©onn*
tag Rbenb ben 9. Dft. wieber ab, wobei oon ben
fog. SBacfeS auf ber ©ifenbahnbrücfe mit ©teinen
auf bte lepte Rbtheilung ber Rbjiehenben geworfen
würbe 5 bie Sruppen gaben geuer, unb würbe einer
getbbei unb mehrere oerwunbet. 21m felben Sage
.waren bie Rrbefter in groffer Rufregung unb man
SBa§ im bentfdjen SBolfSteBen jc^t
aufhöte» toiri».
1) Sor 2lttem wirb fidp nie mepr ein Seutfdjer
weber im gnlanb, noep im 2luSlanb unterwürfig
jeigen ober bepanbeln laffen gegenüber einem RCanne
anberer ©tammeSabfunft. Sie „Tötes carröes“
geigten wopl je^t genugfam, roa§ Pe gelernt pa*
ben. fott übrigens baneben audp nicht
erftepen.
2) 2Bie lange 3eü ha&en beutfepe gabrifan*
ten unb Hanbwerfer tn ipre gabrifate einen
3ettel mit „Manufacture de Paris“ geflebt unb
ftch fomit gewifferma^en iprer eigenen Rrbeit ge*
fhämt. ©eit einigen gapren bemerften mir in ben
ßplinberpüten mit greube ba unb bort bie Ruf*
feprift: „Seutfcpe Qnbuftrie". ©pre ben Riännern,
bie batnit uorangingen. R?öge bie frangöftfepe Ruf«
fhrift ben frangöftfepen gobrifaten gang allein uor-
bepalten bleiben; bann .ift auch bie Unterfdpeibung
begüglich ber ©üte unb "beS fflertpeS leichter- j
3) Sie beutfepen ©aft pauSf epilb er werden j
hoffentlich, wo e§ fedper anberö war, fiep bemühen, j
in erfier ßtnie ben b e u t f h e n Ramm gu oer*
fünben, naepper mögen fo oiel frembe ©praepen
fotnmen, als ber Raum eS oergönnt.
4) Sie beutfepen ©afiroirtpe unb Han6elS*
leute werben ipreDuittungen nid)t tnepr mit bem
erft noep fo päufig unrichtig gefepriebenen „pour
aquit“ gieren, fonbern mit „riepttg" ober „banfenb
empfangen."
5) Sie beutfepm grauen werben ben Xitel
„Rtabame" ber Rnfpracpe „grau" nidjt mepr oor*
giepen. gerner wirb ftch baS fepöne ©efcpled)t (bef*
fen glüdliherweife fepr oereingelt gebliebene
Serirrungen begügtiep ber Settorgugung frangöftfeper
Dffigiere unb SurcoS oor einpetmifepen Kriegern
oon ben 3eitungen unb Silberbogen bereits richtig
oerarbeitet finb) jept wopl auep beftnnen, ba& nicht
alle Sracpten, welcpe in Sari3 erfunben werben,
befetoegen auep fepon fdpön unb gweefmäpig finb, fon-
bem nur jene, welcpe mit bem natürlichen
Sau beS ÜörperS unb beffen natürlichen 3<£tben
im richtigen Serpältnifc ftepen.
2öenn g. S. ein corpulenter Körper eng jufam*
mengefepnürt wirb, fo ift bieS erfiliep läftig unb un*
gefunb; groeitenS ift aber baS ftärfere ©efhlecpt, bem
gu ©efatlen bieS benn bodp ungweifelpaft pauptfäcp-
licp gefepiept, nidpt fo banfbar piefür, als manotel»
leiht glaubt. Sie Rtänner paben fepon noep fo oiel
richtigen Slicf, bajj fte einen natürlichen pübfcpen
SöucpS oon einem erfünftelten gu unterfepeiben wif-
fen. (2öenn gar ein RJann ftch fepnürt, ift eS
ooüenbs gum ßaepen.) Saffelbe gilt oon ben enget»
©tpupen, um ben gufj Heiner fepeinen gu laffen.
SieS merft man alsbalb am gegwungenen ©ang.
n — natürlich
t unb beS gwedf*
nur bie ®e-
2§aS pat baS garte ©efcplecpt fobann in lepter
3eit wieber ftatt beS natürlidpen HaurfcptttudeS auf
ben ftopf gefept!!! Sie Riänner paben ja boh
nicht geglaubt, bap über Raht auf ben fepönen
Häuptern ber Samemoelt eine folche giiHe oon
Haaren auf einmal aufgefepoffen fei, um biefe gro*
pen ßpignonS gu liefern, fonbern paben bie lünft*
liepe RuSfüKung geapnt, fcplff^ih aucP beim grifeur
ober anberen ^aufläben biefelbe soffen in Rugenfcpetn
nepmen lönnen.
Sei ber 2ßapl ber Sracp
unter Serüdficphgung ber ©efi
mäpigen ©cpupeS für ben $ör:
fepe ber ©hönpeitslepre ben RuSfcpIag geben, bie
wir ber Ratur gu entnehmen paben unb bie wir
uns auep opne befonbere ©tubien fepon bis gu einem
gemiffen ©rab burep unferen gefunben ©tnn unb
burh aufmerlfamevSeobahtung berjenigen gormett
einprägen !önnen,^tbelcpe uns unmiHfürlicp alSfhön
anfprehen. Unter jener SorauSfepung mürben RuS*
toücpfe ber Sracpt, wie bie Srinolinen, ßpignonS«.
nicht leidpt auflommen lönnen. (333er meip, ob niht
ber eben auSgebrocpene Ärieg uns jnfi noep oor bem
Sragen ber ©hönpeitSpfläftercpen u. beS gepuberten
Hauptes befreit pat! ?)
Sie Rlobe ift eine Rrt ©Haoerei, weldper ma«
fih jeboh gegebenenfalls mit einigem SDJutp entfcpla*
gen fann. Äömmt nun eine unfhöne Rlobe in bie
f
M 241.
Stbowrimcntsprrtf ff.
cuc6 t>ie $oft ff. 1. 16
i. H (, fn ^eibelberg/
ötatefjaljrig.
15. Oftober.
2lu3*tß« 3 fr» bte ^etüjetfe, bei Buöfunftö«'
ertbetlKiiß 4 !r.
1870.
Stuf bad mit bem 1. Oftofiei:
begonnene neue Abonnement auf baS $eibel-
berget Sountal werben nod) Seftettungen
angenommen für jpetbefberg bei ber @r-
Hebtltütt nnb bett Prägern be3 33tatted,
für aubwärt^ bet beit betreffenbett
ämtern ober ^aitbipoff^üten.
£>ie ©rbebition.
Slewefte fHadjridjteit.
Sclegramtn <©r. Rlaj. beS ÄönigS SOBilpeltn
an 3b« ^onigl. H°hclt bte ©roppergogin.
SkrfniHeS, 12. Oft, 3 Upt 20 Rlin. Rlfttag«.
©efiem ftcgreic^e ©ö) 1 ad)t bet Orleans
burd) ©eneral oon ber Sann, 8., 'iß. Sioifton.
Sie ßoire=Rrmee oöUtg gelingen; einige Saufenb
©efangene. Kampf bauerte »on V^IO Upr bid
RbenbS 7 Upr in fe^r fhwtevigem Serrain. Sei
Sunfelpeit Orleans g en 0 mnt e tt; getnb ptnter
ßoire gurücf, pat grope Sertufte, biejfeitige oer*
hältnipmäptg gering. SetailS noch nicht Mannt.
(geg.) aBilhelm.
Riiindjcn, 13. Dft. Sftcgramm an baS Kriegs*
mintfferium auS bera Hauptquartier beS ©etteralS
». b. Satin. Serfelbe ntelbet an baS Dbercotn*
ntanbo: Rm 11. Oftobcr »oUftäitbigct Sieg bet
Orleans. Oer Kampf mährte oon 10 Ubr Rlor*
genS bis 7 Xt^r RbenbS in fe£>r fdjwierigem Serrain.
Orleans ifi eingenommen, bie ßoire = Rrntee total
gefcplagen. Rleprere Saufenb ©efangene frnb ge*
macht. Oer geinb ifi mit großem Serlujle über
bie ßoire jurüefgegangen. ttnfev Serluft ifi noch
nicht ermittelt/
gulöa, 12. Oft. ©ine SUoatbcpefcfie ber
„granffurter 3ettung" melbet: „Ser Kat polt*
fen*©ongtep erhebt in gefcplotfener Serfamm*
lung gegen bie Occupation Rom’S in ben fhärfjlen
RuSbrüden einen Sroteft, welcher ben Regierungen
unterbreitet werben fotl. ©ine Rbreffe an ben Sapfi
Wirb berathen. Sßraftbent: 0. Rnblaw, Rebner:
gulbaer Sifcpof, gürfi Nienburg, Haffa^-"
— SBie auS einem Telegramm ber „S«ffe"
gu entnehmen, wirb bie heutige SBallfapr1 nicht
bloS mit ber fircpltchen Sromenabe unb bem oer-
traulichen SiScurS über bie römtfepe grage unb
bie Freiheit beS SßapfieS unb bet Kirche fiep 6b*
faffen, fonbern in richtiger ©rfenntnfp, bap bie po*
litifcpe ©eite ber grage ftch bon ber flrcblichen
i nicht trennen läpt, auch auf baS polltifdje ©ebiet
j hinüberfchweifen. Oie fatpoHfchen 3llnfer werben
| auch über biö Agitation bet ben beoorftehenben
S Reuwapien gurn Reichstage btSputiren.
Hamburg, 12. Oft. Sie „Sörfenpatle" bringt
i folgenbe amtliche Rngeige: Oie Rnroefenpeit ber
| frangöftfepett glotte in ber Oftfee ifi conftatirt. Sie
i ©eegeiepen foiltn fogleih fortgenommen werben.
Sie Spurmfeuer »on Reuwerf unb ©urpafett ftnb
auSgelöfht, bie ©eegeiepen oon Äugelbafe aufge*
nommen.
slöien, 12. Oft. SaS „Satertaub" oeroffent*
fiht ben SBortlaut beS 00m Rapfte an Siofor @ma»
nuel gerichteten RntwortfhreibeuS auf ben oon
^Sonja bi ©au SRartino überbrahten Srief beS
RontgS. Siefer Srief, heift eS in bem Schreiben
beS SapfteS, fei unwürbtg eines finblih ergebenen
©ohneS, ber fih feines fatholifhen ©laubenSbe-
fenntnijfeS unb feiner föniglihett ©erehtig'feit rühmt.
„3h preife ©ott, weil er julief, ba^ ©w. SJta^
ftät meine lebten SebenStage mit Sitterfeit erfüllen.
3h fantt 3h« Sorberungeit nicht jugeben, noch
ben in biefem Sriefe enthaltenen ©runbfähen mid)
anbequemen."
2onr§, 11. Dft. (Rmtlih.) @S ifi noch un-
befannt, ob ber geinb Orleans bereits befe|t
hat. Unfere Sruppen gingen auf baS linfe Ufer
ber ßoire äurücf.
SluS Reraircmont oon gefiern wirb ein neuer
3ufammenfiojj jmifhen Rreufien (Sabenfern?) unb
granctireurS oor SrnpereS (imSepartemcnt ber
Sogefen) gemelbet.
Rouen, 12. Dft. Siefe Rächt waren preu-
fjifhe Ulanen unb franjoftfhe |)ufaren an einan-
ber. ©iforS ifi oon 800 preufjtfhen unb 500
faepftfeben Reitern befe|t.
ßiüe, 12. Dft. Sie ißreufjen marfhiren auf
AmfcnS. Äeratrp ifi per ßuftbaflon imRorbbepars
tement angefommen.
Ötnffet, 12. Dft. SaS „©dfo btt Ratlement"
veröffentlicht folgenbe Sepefhe: SlmienS. @ari-
balbt’S Slnfunft ifi fhleht aufgenommen worben.
Siele granjofeit auS ber Senbee unb Sretagne
weigern wegen feines SerhaltntffeS jur ^irhe an
feiner ©eite ju fämpfen.
Srüffcl, 13. Dft. 2luS |>uö« Wirb heute
RahtS tefegraphirt: Orleans ifi oon ben S«ufien
befept. Sie Rachrihtcn mit ber ßuftpofi, bie bis
jum 7. b. reihen, ftnb ohne Sebeutung. Ser Son
ber Soucnale wirb immer fhwieriger für HUfRe^
gieruttg. Ser „©onftitutionnel" unb bie „§rance$
oerurtheilten bie „ißhrafen" ©ambelta’S unb ben
Ruffhub ber Skalen jut ©onfiituante. Sie
„Avance" fngt: „Dhne ©ntfapheer ifi ber $Btber-
fiaub oon Saris auSftcbtSloS." Ser „Sonfritutfon-
nel" fpriht bem ©ouoernement in SourS bie Se-
rehtigung ju ber angeorbneten Ruflofung ber in*
ternationalen Rmbulanjen ab. ©aribalbi erflärt,
bap Kranfheft oovläupg feine Setbeilfgung am
Kampfe oerhinbere.
©riiffcl, 12. Dft. Serfhte auS bem Separs
tement bu Rorb fiellen bie ©timinung ber 3lrbei-
terbeoolferung als äu^erfi bebenfiih für bie Se*
ftpenben bar. 3n Roubair unb Sourcoiitg, wo bte
SlrbeitSjeit bereits fehr rebuclrt unb eine gänzliche
SlrbeitSeinfieKang ©eitenS ber gabrifanten in RuS*
ficht gefieHt ifi, haben bie Arbeiter gebrolft, in
biefem gatte bie gabrlfen anjujünben. 3« Riurcq [?]
unb Saifteur würben bie gabrifanten oon ben Rr-
beitem oerhinbert, ihr SRaterial nah Selgien in
©fcherheit gu bringen.
ßonbon, 13. Dft. „Saitp RewS" enthalten
eine Sepefhe auS SourS oont 12. Dft., nah weU
djer ©aribalbi ben Oberbefehl über fammtllhe ir*
reguläre Riannfhaft granfreihS erhalten hsf- —
3Bie bie „aJlorntng=Sofi" ncclbet, wirb bie Srin*
geffirt ßouife, Socbter ber Honigin, ben ©ohn beS
HerjogS oon StrgpH heirathen.
Sonbon, 13. Dft. (Ser Sampfer „Rewa".)
©ine Reoolution ber Reger hat nuf Rfartinique
fiattgefunben. ©S ftnb grofje Setlufie an 9Ren-
fhenleben unb ©igenthum jrt bef^^m Sie Re«
gierung h«t ben SelagevungSjufianl^PSclamirt unb
Hülfe oon SarbaboeS oerlangt. Ruh in ber Sro*
oinj Sarrattce in Seru ifi eine Reger=Reoolte aus*
gebrohen. Riehrere Skiffe würben maffacrirt. Sie
Reger ftnb in baS ©ebirge »erjagt.
seonjiantiuopc!, 12. Dft. Riufiapf)a gajpl
Safdja foU Rli S«fh« erfepen unb ßehterer pen*
ftonirt werben, weil ber ©ultan mit beffen auS*
wärtfger Soütif unjufrieben ifi. — Rufian Sep
geht übermorgen auf feinen Sofien in SeterSburg ab.
* Heibelfierg. ©inem Sfivatbrtefe auSRiühf*
häufen üom 11.Dft. entnehmen wir nachfieljenbe
©ingelheiten: Ser Reji ber Sruppen jog am ©onn*
tag Rbenb ben 9. Dft. wieber ab, wobei oon ben
fog. SBacfeS auf ber ©ifenbahnbrücfe mit ©teinen
auf bte lepte Rbtheilung ber Rbjiehenben geworfen
würbe 5 bie Sruppen gaben geuer, unb würbe einer
getbbei unb mehrere oerwunbet. 21m felben Sage
.waren bie Rrbefter in groffer Rufregung unb man
SBa§ im bentfdjen SBolfSteBen jc^t
aufhöte» toiri».
1) Sor 2lttem wirb fidp nie mepr ein Seutfdjer
weber im gnlanb, noep im 2luSlanb unterwürfig
jeigen ober bepanbeln laffen gegenüber einem RCanne
anberer ©tammeSabfunft. Sie „Tötes carröes“
geigten wopl je^t genugfam, roa§ Pe gelernt pa*
ben. fott übrigens baneben audp nicht
erftepen.
2) 2Bie lange 3eü ha&en beutfepe gabrifan*
ten unb Hanbwerfer tn ipre gabrifate einen
3ettel mit „Manufacture de Paris“ geflebt unb
ftch fomit gewifferma^en iprer eigenen Rrbeit ge*
fhämt. ©eit einigen gapren bemerften mir in ben
ßplinberpüten mit greube ba unb bort bie Ruf*
feprift: „Seutfcpe Qnbuftrie". ©pre ben Riännern,
bie batnit uorangingen. R?öge bie frangöftfepe Ruf«
fhrift ben frangöftfepen gobrifaten gang allein uor-
bepalten bleiben; bann .ift auch bie Unterfdpeibung
begüglich ber ©üte unb "beS fflertpeS leichter- j
3) Sie beutfepen ©aft pauSf epilb er werden j
hoffentlich, wo e§ fedper anberö war, fiep bemühen, j
in erfier ßtnie ben b e u t f h e n Ramm gu oer*
fünben, naepper mögen fo oiel frembe ©praepen
fotnmen, als ber Raum eS oergönnt.
4) Sie beutfepen ©afiroirtpe unb Han6elS*
leute werben ipreDuittungen nid)t tnepr mit bem
erft noep fo päufig unrichtig gefepriebenen „pour
aquit“ gieren, fonbern mit „riepttg" ober „banfenb
empfangen."
5) Sie beutfepm grauen werben ben Xitel
„Rtabame" ber Rnfpracpe „grau" nidjt mepr oor*
giepen. gerner wirb ftch baS fepöne ©efcpled)t (bef*
fen glüdliherweife fepr oereingelt gebliebene
Serirrungen begügtiep ber Settorgugung frangöftfeper
Dffigiere unb SurcoS oor einpetmifepen Kriegern
oon ben 3eitungen unb Silberbogen bereits richtig
oerarbeitet finb) jept wopl auep beftnnen, ba& nicht
alle Sracpten, welcpe in Sari3 erfunben werben,
befetoegen auep fepon fdpön unb gweefmäpig finb, fon-
bem nur jene, welcpe mit bem natürlichen
Sau beS ÜörperS unb beffen natürlichen 3<£tben
im richtigen Serpältnifc ftepen.
2öenn g. S. ein corpulenter Körper eng jufam*
mengefepnürt wirb, fo ift bieS erfiliep läftig unb un*
gefunb; groeitenS ift aber baS ftärfere ©efhlecpt, bem
gu ©efatlen bieS benn bodp ungweifelpaft pauptfäcp-
licp gefepiept, nidpt fo banfbar piefür, als manotel»
leiht glaubt. Sie Rtänner paben fepon noep fo oiel
richtigen Slicf, bajj fte einen natürlichen pübfcpen
SöucpS oon einem erfünftelten gu unterfepeiben wif-
fen. (2öenn gar ein RJann ftch fepnürt, ift eS
ooüenbs gum ßaepen.) Saffelbe gilt oon ben enget»
©tpupen, um ben gufj Heiner fepeinen gu laffen.
SieS merft man alsbalb am gegwungenen ©ang.
n — natürlich
t unb beS gwedf*
nur bie ®e-
2§aS pat baS garte ©efcplecpt fobann in lepter
3eit wieber ftatt beS natürlidpen HaurfcptttudeS auf
ben ftopf gefept!!! Sie Riänner paben ja boh
nicht geglaubt, bap über Raht auf ben fepönen
Häuptern ber Samemoelt eine folche giiHe oon
Haaren auf einmal aufgefepoffen fei, um biefe gro*
pen ßpignonS gu liefern, fonbern paben bie lünft*
liepe RuSfüKung geapnt, fcplff^ih aucP beim grifeur
ober anberen ^aufläben biefelbe soffen in Rugenfcpetn
nepmen lönnen.
Sei ber 2ßapl ber Sracp
unter Serüdficphgung ber ©efi
mäpigen ©cpupeS für ben $ör:
fepe ber ©hönpeitslepre ben RuSfcpIag geben, bie
wir ber Ratur gu entnehmen paben unb bie wir
uns auep opne befonbere ©tubien fepon bis gu einem
gemiffen ©rab burep unferen gefunben ©tnn unb
burh aufmerlfamevSeobahtung berjenigen gormett
einprägen !önnen,^tbelcpe uns unmiHfürlicp alSfhön
anfprehen. Unter jener SorauSfepung mürben RuS*
toücpfe ber Sracpt, wie bie Srinolinen, ßpignonS«.
nicht leidpt auflommen lönnen. (333er meip, ob niht
ber eben auSgebrocpene Ärieg uns jnfi noep oor bem
Sragen ber ©hönpeitSpfläftercpen u. beS gepuberten
Hauptes befreit pat! ?)
Sie Rlobe ift eine Rrt ©Haoerei, weldper ma«
fih jeboh gegebenenfalls mit einigem SDJutp entfcpla*
gen fann. Äömmt nun eine unfhöne Rlobe in bie
f