65.
ftböimm«UprtiJ ff. 1. 3 f. in £eibelf'frß,
bur<J> bie $off ff. 1. 16 fr. merteliaffrtq.
$t?eitag, 18 3föär$.
Jlojtiafn 3 fr. <>« 3>etitäeitc, in HuMrnif«.
ettbeffunq 4, !r. . .
1870.
ßniifaöuiuj 511m flOoimemenl
auf baö
^>etfceU»e*ger Journal
(64. ^a^rgang 1L Duartal)
nebfi einer w Erchen fließ (jeben ©arnßag) erfhefnenben ©eilage
(JUuffrtrie Jraaenjeitanij.)
3Jnt bem l.Stpril 1870 beginnt auf baß täglich erfheinenbe ^eibel&erger 3ottrnftl ein neueö Abonnement, gu welchem wir hiermit einlnbett. 9Bir
Werben fortfahren, bie 3ntereffen beö ©efammtöaterlanbeö neben benen unferer engeren £>etmatb mitgreimuth unb (Sntfchlcbenheit gu vertreten. Siamentlicf)
gelten unb einerfeitö eine fräftige ©efürroortung ber nationalen ©tnigüng, anbererfeitö bie ©ntroicfelung unfereb nun neu gu organiftrenbeu ©eutetnbelebenä
nnb ber Selbßverroaltuttg im eigenen Sanbe alb befonberb wichtige Stüfgaben. Saö mit bem ^auptblatt verbunbctie tägliche §euißeton wirb anregenbe
ßtoveflen unb fonßige ültittheflungen aub ben Berfchiebcnartigften ©ebreten bringen.
Sie ©ebühr für Stujcfgen, weihe eine aubgebehnte ©crbreitung erhalten, beträgt für bie 4fpaltlge ©etftjeile 3 fr^ bei öfterer 2Bieberholung wirb
ein angemejfener SRabatt bewilligt.
■ laus“, . ■ .
*Jßbält ftetb bab 9leueße auf bem ©ebiete ber ©tobe in fauber aubgeführten Zeichnungen nebfi ©eilagen von ©hnittjnußern, weihe eb burch überflchtli^e
™norbnung leiht möglich mähen, aöe ©toben felbß anjufertigen, unb iß babcl niht wie in anberen ©lobejountalcn auf bie ©leganj allein, fonbern
««h auf bie billige .ßKrßeßung SJtücfßht genommen. 2lußerbem. bringt bab alle neuen (Srfinbungeit für wirthfchaftlihe ©inrfhtungen in btlb*
“her Sarßeflung nebß ausführlicher ©efebreibung. ßtooeHen, Schichte je. bem ©efhmacf ber Sanjenwelt angepaßt, bieten reihen ©toff gur Unterhaltung
Surcß biefe wertbüolle ©eigabe iß baher ber £)a-ubfrau bie befonbere Säuögabe erfpart für eine in Jeßigcr 36t unentbehrlich geworbene
rmhgeH cf'^**U— (®ie berc^ in biefem 3Ähr erfhtenenen Hummern oon „Sab ^taub" werben, foweit ber ©orratlj reiht, auf SBunfh noch
W Ser ©reis beb £>cit>etbergcr SournaB beträgt für 6eii»e ©tätlct- »irrtet jährlich nur fl. 1. 3 kl', burh bie ©oßbegogen fl. 1.1« fcr.,
unb glauben Wir burh biefe betfpiellofe ©tlligfeit einer wetteren 3unaßmr ber Slbonnenten entgegenfepen gu bürfen.
Der Verleger.
lieber ©abeit§ Eintritt iw ben norbbeut^
ftfcen IBmtb
veröffentlicht in bem nrueßen |)effe ber preußffeßen
3ahrbücßer fjetnricb P- Sreitfcßfe einen 2luf)aß,
bem wir folgenbe ©teflen entnehmen:
Sie Hoffnung bie foßlicfocn politifhen Urafte,
?5eI4e ber ®üben beßßt, in ber hoben ©hule beb
JteteßStagg gänjlih für ben nationalen (Sebanfen
gu, gewinnen — biefe Hoffnung iß fo fhön unb
he.rjerhebenb, baß neben ihr felbß bte SluSßcbt, bie
Herren ©epp unb 8ufaS als ©mtbcSbrüber begrü*
fjen ju mäßen, etroaö oon ihren ©eßreefen verliert.
Silber — unb auf biefen entfefeeibenben ©unft
legt ber liberale ßeichtfinn ju wenig ©eroidjt —
bie ©Weiterung beä ©tinbeö, ein SBagniß unter
üUen Umßänben, bleibt fcblehterbingä nur aus-
führbar unter gwei ©ebingungen. ßum ©rßen,
bie ©unbeögetoaU muß porher wefentlih »erßärft
Wjibcnlle auSßebehnter bie ©ompeteng, Je jahU
reihet bie gemeinfamen 3nßüutionen beö ©unbeb,
«m fo leichter werben fth bie wiberßrebenben @ie-
mente beb ©übenb mit ihm oerfhmclgen. Sab
gehlen Jcber wahrhaften erefutioen ©ewalt, ein
(hon heute fhmcrglih empfunbener ©tangei, muß
ßh alb unerträgliches Uebel geigen, fobalb bte bet-
ben fübbeutfhen Äönigreihe eintreten. 2ßer iß fo
thoriht, bie ^)anbhebung unb SluSlegung unferer
©unbebgefeße bem böSwißigen württembergifhen
©eamtenthum unb bem fouoeränen ©olle ber ®e*
mcinben »on ©töblingeu unb ©öblingen ju über-
laßen, fo lange ber ©unb niht bie iDHttel beßfet,
eine wtztfame Dberaufficpt ju üben ? Äurg, wie
Jcber ©inßhtfge biütgt, baß bie ©ütnbung beö
©unbcS burh fcen Soeben allein öolljogcn warb,
fo iß auh ju wünfheu, uoh einige @tocf-
werfe beb ©atteS allein burh ben ©orben aufge-
rihtet werben, ©in 2luffhl'h um einige 3ahre
erfheint alb baS geringere Hebel neben ber @e*
fahr, baß bie unfertige ©unbeSoerfaßung fth al$
gu fhwah erweife. — 3um ßweiten. Sie ©rwci-
terung beS ©unbeS iß ein SRücffhrttt, ein Unglütf,
fo lange niht tn ber ©iehrheit ber ©abinette wte
beö ©olfä im ©üben ein befhcibeneS 2D?aß bun*
beSfreunblihen ©inneS »orhanben iß. 2Bir for«
bem niht ernßbafte ©taatSgeßnnung, fte iß für
ben Surhfhnit ber üßlenfhen erß in ber ©hule
eine« großen ©taatSlebenS erreihbar. 9Bir oer-
langen nur, baß bie ©übbeutfhen niht mehr mit
boshafter ©habenfreube SllleS begrüßen, waS bie
©lacht unb @iwe ©aterlanbeS bebroht. ©S
geht niht an, einen ©unb burh b£u ©lißbraud)
ber ©iaht ber fDlehrheit ju regieren, eS wäre eine
©erfälfhung bcS bünbifhenßebenS, wenn im©un-
bcSrath unb im fReihbtage bte ©übbeutfhen beparr-
Ith überfttmmt werben müßten.
ßlun liegt am Sage, baß pon folhen 6unbeSs
ftemtblihen ©inne im ©üben oorberhanb nur
fcpwahe Slnfänge ju fpüren ßnb. SDie norbbeutfhe
©taatefunß aber fann gunähß nur reebnen auf
bie ©iaht ber 3eit- Seutfhe ©utmüthigfeit mag
hoffen, baß bie ©rfenntniß beS ßiothwenbigen bie
^>ohe PonSliünheu unb Stuttgart, wie einß in ben
ßofloerein, fo Je^t in ben ©unb htnüberführen
ÖfUÜa.
©ine Stjäblung oon M. flelS.
(gortfefeung.)
©inigeßeitlang faßihba, als ein Sabriolet oor ber
l£f)ür hielt unb ein eleganter §err auSftieg unb ben ©or-
tier, ber ihn ehrerbietig grüßte, fragte, ob ein ©ebienter
feiner ÜJiutter im §aufe wäre. Ser ©oitier oer»
ueinte. Ser §err frug weiter, ob er ihm einen
®ang machen fönnte. Ser ©ortier antwortete, er
^üre gang allein im §aufe. Ser Junge §err ftampfte
bem guße — meinte, baß baä gleich beforgt
^e*ben müffe, baß feine ßcit gu oeilteren wäre unb
3 er niht einen 3lugen6licf ii6rig hätte, ©un
bemte meine *flfe — unb bet tP®rtier, ber mid&
unb *lte' ri6 wih heran. Ser §err mußerte mih
*temt‘* Wu^ 3^nen fleßehen, baß mir umS §erg
na» , fhwül würbe, beim er fannte mich gang ge*
f.Q[r Unb >h ihn auch . . . befonberer ©erfjältniffe
boh baä hat nihtä mit biefer @efh>hte
ia n i * ‘ • obgleich • - • boh ©ie haben mih
i* e"' mi(t> 1° lurg alä möglich |U faffen, unb
8'WiRpi »ei9en, baß, obgleih ih mit einer
°ybnnn8 iu crgählen liebe, ih boh fein
$Ufo J*er tm e'8eutlichen ©itme beä ©Jortcä bin.
bas mir auf, ihm eine Sepefhe «uf
gelben9rab^enbuteau Ju bringen, bie Sibfenbung
gu beiorgen unb ben Cgmpfangfhein bem
©ortier gu überbringen. 3h Heß mir baS wenig*
ßenS breimal erflaren unb ßng erß gu begreifen an,
als ber tperr ungebulbig würbe ’unb ih fürhten
mußte, baß ih ben Sluftrag niht befommen würbe.
@r gab mir ein oerfiegelteä ßouoert, in welchem
fth bie Sepefhe befanb, unb ih eilte bamit bem
Selegrapßenbureau gu unb fanbte fie ab. (Sigent*
lih wollte icb gleich roieber gu 3huen fommen unb
3hnen ben 3nhalt biefer Sepefhe mittheiten . .
„Sen 3uhalt!" unterbrah ih/ „^abt 3hr ffe
benn gelefen?" ©eppo fah mih groß an.
„3h werbe boh feine Sepefhe einer ©erfon,
bie mir gu beobachten aufgegeben iß, ungelefen fort»
fhiefen!" erroiöert er faßentrüftet über meine grage
— „ih trat in ben erßen beften §au3ßur, fhnitt
baS Souoert an einer Scfe auf, gog baS ©latt her*
aus unb la§: „©ignor Slntonio ©otta, ©enua.
galten ©ie mir für morgen ßJlittag einen bequemen,
für oier ©erfonen beßimmten Dteiferoagen unb ©ferbe
biä gloreng bereit. SenahnhHgen ©ie ben 3nl)a*
bet, baß, wenn ih mit bem ©efpanne gufrieben
wäre, ?ä möglth fei, baß ih es weiter noh ol*
bis gloreng gebrauhe." — 34 liebte baS Gouoert
gufammen unb trug eä an feine ©eßimmung; aber
eS warb mir flar, büß ber ^err am nähßf“
gen mit brei ©erfonen — nmhrfheinlih “ff0, mit
ben brei Samen nacßgloreng — unb noh weif er
woße. 34 wäre boh n°4 3U 3^nen Summen,
J!. -’J11
um Sie baoon gu benachrichtigen, wenn mir nic^t
etwas eingefallen Wäre — boh baä war miebej
eine anbere ©efhicfße. 34 wehfeite bie Äleibung,
nahbem ih ben (Smpfangfhein ber Sepefhe an ben
©ortier gebraht, unb begab mih an einen Ott,
wo icb biefen §errn gewiß gu treffen hoffte, h“*4
mih bieSmal aber bermaßen oerlleibet, baß er mih
mit Sicherheit niht wieber erlennen fönnte. 34 fah
ihn auh wirflih, aber er war feßr aufgeregt, ge*
reigt — eä war ihm auf gehn ©hritte 2>*ft°nS an*
gufehen, baß er oor furgem eine fe&r hefige ©eene
gehabt haben müffe. Gsublih f4>en er einen rafhen
©ntfhluß gu faffen, fußr nah b.em Telegraphen*
buregu unb telegraphirte bemfelben §errn Slntonio
©otta, baß er ben ©Jagen nah Sloteng abbefteUen
unb ftatt feiner vier ©läße elfter ßajüte auf bem
Sampfboote nah ßioitaoechift nehmen foße."
„31 ber wie erfuhren Sie ben^nhält biefer gwei=«
ten Sepefhe V fragte ih.
„Sehen ©ie wohl, Signore," erwiderte ©eppo
triumphirenb, „wie ih Sieht ha6e» mih ber 21«?*
führlihfeit in einer Srgählung gu beßeißigeo — ieÖ*
ßnb Sie felbß gegwungen, mir biefe gr«Sf, Ju( ftel5
len. ©ang emfah/ ©ignore. Sie werbe11 überhaupt
fhon bemerft haben, rote lehr ih mih bet ©infah*
heit in aß meinen Operationen beßetßige. ©leine
Srofhfe roar eben fo fhoeß wie fein Tilburq im
Selegraphenbureau, unb roährenb et feine Sepefhe
ftböimm«UprtiJ ff. 1. 3 f. in £eibelf'frß,
bur<J> bie $off ff. 1. 16 fr. merteliaffrtq.
$t?eitag, 18 3föär$.
Jlojtiafn 3 fr. <>« 3>etitäeitc, in HuMrnif«.
ettbeffunq 4, !r. . .
1870.
ßniifaöuiuj 511m flOoimemenl
auf baö
^>etfceU»e*ger Journal
(64. ^a^rgang 1L Duartal)
nebfi einer w Erchen fließ (jeben ©arnßag) erfhefnenben ©eilage
(JUuffrtrie Jraaenjeitanij.)
3Jnt bem l.Stpril 1870 beginnt auf baß täglich erfheinenbe ^eibel&erger 3ottrnftl ein neueö Abonnement, gu welchem wir hiermit einlnbett. 9Bir
Werben fortfahren, bie 3ntereffen beö ©efammtöaterlanbeö neben benen unferer engeren £>etmatb mitgreimuth unb (Sntfchlcbenheit gu vertreten. Siamentlicf)
gelten unb einerfeitö eine fräftige ©efürroortung ber nationalen ©tnigüng, anbererfeitö bie ©ntroicfelung unfereb nun neu gu organiftrenbeu ©eutetnbelebenä
nnb ber Selbßverroaltuttg im eigenen Sanbe alb befonberb wichtige Stüfgaben. Saö mit bem ^auptblatt verbunbctie tägliche §euißeton wirb anregenbe
ßtoveflen unb fonßige ültittheflungen aub ben Berfchiebcnartigften ©ebreten bringen.
Sie ©ebühr für Stujcfgen, weihe eine aubgebehnte ©crbreitung erhalten, beträgt für bie 4fpaltlge ©etftjeile 3 fr^ bei öfterer 2Bieberholung wirb
ein angemejfener SRabatt bewilligt.
■ laus“, . ■ .
*Jßbält ftetb bab 9leueße auf bem ©ebiete ber ©tobe in fauber aubgeführten Zeichnungen nebfi ©eilagen von ©hnittjnußern, weihe eb burch überflchtli^e
™norbnung leiht möglich mähen, aöe ©toben felbß anjufertigen, unb iß babcl niht wie in anberen ©lobejountalcn auf bie ©leganj allein, fonbern
««h auf bie billige .ßKrßeßung SJtücfßht genommen. 2lußerbem. bringt bab alle neuen (Srfinbungeit für wirthfchaftlihe ©inrfhtungen in btlb*
“her Sarßeflung nebß ausführlicher ©efebreibung. ßtooeHen, Schichte je. bem ©efhmacf ber Sanjenwelt angepaßt, bieten reihen ©toff gur Unterhaltung
Surcß biefe wertbüolle ©eigabe iß baher ber £)a-ubfrau bie befonbere Säuögabe erfpart für eine in Jeßigcr 36t unentbehrlich geworbene
rmhgeH cf'^**U— (®ie berc^ in biefem 3Ähr erfhtenenen Hummern oon „Sab ^taub" werben, foweit ber ©orratlj reiht, auf SBunfh noch
W Ser ©reis beb £>cit>etbergcr SournaB beträgt für 6eii»e ©tätlct- »irrtet jährlich nur fl. 1. 3 kl', burh bie ©oßbegogen fl. 1.1« fcr.,
unb glauben Wir burh biefe betfpiellofe ©tlligfeit einer wetteren 3unaßmr ber Slbonnenten entgegenfepen gu bürfen.
Der Verleger.
lieber ©abeit§ Eintritt iw ben norbbeut^
ftfcen IBmtb
veröffentlicht in bem nrueßen |)effe ber preußffeßen
3ahrbücßer fjetnricb P- Sreitfcßfe einen 2luf)aß,
bem wir folgenbe ©teflen entnehmen:
Sie Hoffnung bie foßlicfocn politifhen Urafte,
?5eI4e ber ®üben beßßt, in ber hoben ©hule beb
JteteßStagg gänjlih für ben nationalen (Sebanfen
gu, gewinnen — biefe Hoffnung iß fo fhön unb
he.rjerhebenb, baß neben ihr felbß bte SluSßcbt, bie
Herren ©epp unb 8ufaS als ©mtbcSbrüber begrü*
fjen ju mäßen, etroaö oon ihren ©eßreefen verliert.
Silber — unb auf biefen entfefeeibenben ©unft
legt ber liberale ßeichtfinn ju wenig ©eroidjt —
bie ©Weiterung beä ©tinbeö, ein SBagniß unter
üUen Umßänben, bleibt fcblehterbingä nur aus-
führbar unter gwei ©ebingungen. ßum ©rßen,
bie ©unbeögetoaU muß porher wefentlih »erßärft
Wjibcnlle auSßebehnter bie ©ompeteng, Je jahU
reihet bie gemeinfamen 3nßüutionen beö ©unbeb,
«m fo leichter werben fth bie wiberßrebenben @ie-
mente beb ©übenb mit ihm oerfhmclgen. Sab
gehlen Jcber wahrhaften erefutioen ©ewalt, ein
(hon heute fhmcrglih empfunbener ©tangei, muß
ßh alb unerträgliches Uebel geigen, fobalb bte bet-
ben fübbeutfhen Äönigreihe eintreten. 2ßer iß fo
thoriht, bie ^)anbhebung unb SluSlegung unferer
©unbebgefeße bem böSwißigen württembergifhen
©eamtenthum unb bem fouoeränen ©olle ber ®e*
mcinben »on ©töblingeu unb ©öblingen ju über-
laßen, fo lange ber ©unb niht bie iDHttel beßfet,
eine wtztfame Dberaufficpt ju üben ? Äurg, wie
Jcber ©inßhtfge biütgt, baß bie ©ütnbung beö
©unbcS burh fcen Soeben allein öolljogcn warb,
fo iß auh ju wünfheu, uoh einige @tocf-
werfe beb ©atteS allein burh ben ©orben aufge-
rihtet werben, ©in 2luffhl'h um einige 3ahre
erfheint alb baS geringere Hebel neben ber @e*
fahr, baß bie unfertige ©unbeSoerfaßung fth al$
gu fhwah erweife. — 3um ßweiten. Sie ©rwci-
terung beS ©unbeS iß ein SRücffhrttt, ein Unglütf,
fo lange niht tn ber ©iehrheit ber ©abinette wte
beö ©olfä im ©üben ein befhcibeneS 2D?aß bun*
beSfreunblihen ©inneS »orhanben iß. 2Bir for«
bem niht ernßbafte ©taatSgeßnnung, fte iß für
ben Surhfhnit ber üßlenfhen erß in ber ©hule
eine« großen ©taatSlebenS erreihbar. 9Bir oer-
langen nur, baß bie ©übbeutfhen niht mehr mit
boshafter ©habenfreube SllleS begrüßen, waS bie
©lacht unb @iwe ©aterlanbeS bebroht. ©S
geht niht an, einen ©unb burh b£u ©lißbraud)
ber ©iaht ber fDlehrheit ju regieren, eS wäre eine
©erfälfhung bcS bünbifhenßebenS, wenn im©un-
bcSrath unb im fReihbtage bte ©übbeutfhen beparr-
Ith überfttmmt werben müßten.
ßlun liegt am Sage, baß pon folhen 6unbeSs
ftemtblihen ©inne im ©üben oorberhanb nur
fcpwahe Slnfänge ju fpüren ßnb. SDie norbbeutfhe
©taatefunß aber fann gunähß nur reebnen auf
bie ©iaht ber 3eit- Seutfhe ©utmüthigfeit mag
hoffen, baß bie ©rfenntniß beS ßiothwenbigen bie
^>ohe PonSliünheu unb Stuttgart, wie einß in ben
ßofloerein, fo Je^t in ben ©unb htnüberführen
ÖfUÜa.
©ine Stjäblung oon M. flelS.
(gortfefeung.)
©inigeßeitlang faßihba, als ein Sabriolet oor ber
l£f)ür hielt unb ein eleganter §err auSftieg unb ben ©or-
tier, ber ihn ehrerbietig grüßte, fragte, ob ein ©ebienter
feiner ÜJiutter im §aufe wäre. Ser ©oitier oer»
ueinte. Ser §err frug weiter, ob er ihm einen
®ang machen fönnte. Ser ©ortier antwortete, er
^üre gang allein im §aufe. Ser Junge §err ftampfte
bem guße — meinte, baß baä gleich beforgt
^e*ben müffe, baß feine ßcit gu oeilteren wäre unb
3 er niht einen 3lugen6licf ii6rig hätte, ©un
bemte meine *flfe — unb bet tP®rtier, ber mid&
unb *lte' ri6 wih heran. Ser §err mußerte mih
*temt‘* Wu^ 3^nen fleßehen, baß mir umS §erg
na» , fhwül würbe, beim er fannte mich gang ge*
f.Q[r Unb >h ihn auch . . . befonberer ©erfjältniffe
boh baä hat nihtä mit biefer @efh>hte
ia n i * ‘ • obgleich • - • boh ©ie haben mih
i* e"' mi(t> 1° lurg alä möglich |U faffen, unb
8'WiRpi »ei9en, baß, obgleih ih mit einer
°ybnnn8 iu crgählen liebe, ih boh fein
$Ufo J*er tm e'8eutlichen ©itme beä ©Jortcä bin.
bas mir auf, ihm eine Sepefhe «uf
gelben9rab^enbuteau Ju bringen, bie Sibfenbung
gu beiorgen unb ben Cgmpfangfhein bem
©ortier gu überbringen. 3h Heß mir baS wenig*
ßenS breimal erflaren unb ßng erß gu begreifen an,
als ber tperr ungebulbig würbe ’unb ih fürhten
mußte, baß ih ben Sluftrag niht befommen würbe.
@r gab mir ein oerfiegelteä ßouoert, in welchem
fth bie Sepefhe befanb, unb ih eilte bamit bem
Selegrapßenbureau gu unb fanbte fie ab. (Sigent*
lih wollte icb gleich roieber gu 3huen fommen unb
3hnen ben 3nhalt biefer Sepefhe mittheiten . .
„Sen 3uhalt!" unterbrah ih/ „^abt 3hr ffe
benn gelefen?" ©eppo fah mih groß an.
„3h werbe boh feine Sepefhe einer ©erfon,
bie mir gu beobachten aufgegeben iß, ungelefen fort»
fhiefen!" erroiöert er faßentrüftet über meine grage
— „ih trat in ben erßen beften §au3ßur, fhnitt
baS Souoert an einer Scfe auf, gog baS ©latt her*
aus unb la§: „©ignor Slntonio ©otta, ©enua.
galten ©ie mir für morgen ßJlittag einen bequemen,
für oier ©erfonen beßimmten Dteiferoagen unb ©ferbe
biä gloreng bereit. SenahnhHgen ©ie ben 3nl)a*
bet, baß, wenn ih mit bem ©efpanne gufrieben
wäre, ?ä möglth fei, baß ih es weiter noh ol*
bis gloreng gebrauhe." — 34 liebte baS Gouoert
gufammen unb trug eä an feine ©eßimmung; aber
eS warb mir flar, büß ber ^err am nähßf“
gen mit brei ©erfonen — nmhrfheinlih “ff0, mit
ben brei Samen nacßgloreng — unb noh weif er
woße. 34 wäre boh n°4 3U 3^nen Summen,
J!. -’J11
um Sie baoon gu benachrichtigen, wenn mir nic^t
etwas eingefallen Wäre — boh baä war miebej
eine anbere ©efhicfße. 34 wehfeite bie Äleibung,
nahbem ih ben (Smpfangfhein ber Sepefhe an ben
©ortier gebraht, unb begab mih an einen Ott,
wo icb biefen §errn gewiß gu treffen hoffte, h“*4
mih bieSmal aber bermaßen oerlleibet, baß er mih
mit Sicherheit niht wieber erlennen fönnte. 34 fah
ihn auh wirflih, aber er war feßr aufgeregt, ge*
reigt — eä war ihm auf gehn ©hritte 2>*ft°nS an*
gufehen, baß er oor furgem eine fe&r hefige ©eene
gehabt haben müffe. Gsublih f4>en er einen rafhen
©ntfhluß gu faffen, fußr nah b.em Telegraphen*
buregu unb telegraphirte bemfelben §errn Slntonio
©otta, baß er ben ©Jagen nah Sloteng abbefteUen
unb ftatt feiner vier ©läße elfter ßajüte auf bem
Sampfboote nah ßioitaoechift nehmen foße."
„31 ber wie erfuhren Sie ben^nhält biefer gwei=«
ten Sepefhe V fragte ih.
„Sehen ©ie wohl, Signore," erwiderte ©eppo
triumphirenb, „wie ih Sieht ha6e» mih ber 21«?*
führlihfeit in einer Srgählung gu beßeißigeo — ieÖ*
ßnb Sie felbß gegwungen, mir biefe gr«Sf, Ju( ftel5
len. ©ang emfah/ ©ignore. Sie werbe11 überhaupt
fhon bemerft haben, rote lehr ih mih bet ©infah*
heit in aß meinen Operationen beßetßige. ©leine
Srofhfe roar eben fo fhoeß wie fein Tilburq im
Selegraphenbureau, unb roährenb et feine Sepefhe