JS 78.
JC&eattmtatspvm fl. I. 3 (. in Peibelbera,
fcnt* bie $oft fl. 1. 16 1t. »ifrteljätmg.
^amftag, 2 2iprtt.
|ln3dgeu 3 Ir. Me ^etitjeile, tei &u0funft6'
mbeilung 4 fr.
1870.
dinfcitmitg pm tfiomtement.
Stuf ba? mit bcm 1. Slpril begonnene neue
Slbonnement auf bad II. Quartal bed
gfiMberßer
nebfi bet wöchentlich erfchefnenben SSeilage
pae $aue
ßHuftrirte grauenjeitung.)
laben mir hiermit wiebevl)olt ergebenft ein.
Surd) bie wertijbofle ^Beigabe bed leigteven
Sßlatted, ift bet fbaudfvau bie befortbere Sludgabe
erfpart, für eine in jefciger Seit unentbehrlich ge«
worbenen gvmten - Scituitg, anb 0laubett mir ba»
bet aud) einer weiteren günfligen 3Iufual)me ent-
gegenfeben gu bürfen.
WSGT Ser «prefd beb gteibelberget: Smmtalä
beträgt für beibe ©lütter ötevteljä^rlic^ mtt
1 fl. 3 fr.
Setitfdjlajtb,
Harldrube, 31. Sölarj. 82. öffcntl. String
bet 2. Hammer. SBovitjj: £)tlbebranbt. Slm
SRiniflerttid): Staatdmiuijter Sr. Sollt), SJf.’^r.
® u f <b unb äRinifterialratb ». © e i) f r t c b.
®ic SagcOorbnung fül)vt gur Seratbung bed
Sericbtb beb Slbgeorbn. ©rtntm über bie Stbän*
beruttgett ber erften Kammer am @ttftungbgefe|c.
Sie Homtniffion feblägt »er, bie Slbänberungen in
§§ 1 SIbfai) 1, 4a, 9, 10, 17, 20, 23, 25, 27,
41 unb 42 51t genehmigen.
Sagegen |oü in § 1 Slbfa^ 2 ber «Regfentngd«
entwarf wiefcer brrfWftrül werben 1111b § 3 atfo
lauten: Sßcn ben bei SSerbünbung blefeä ©efe^cö
»ochönbenen «Stiftungen gelten ald fin3)Ud)e 1)
bicjenigcti, beten SBetmögen gut ®efriebtgung ftrc^-
lidjer ©ebürfniffe einer 9lelfgicm?gemeitifd)«ft be»
ftimmt ift, 2) bie Stiftungen 311m S3ortl)etle oon
33tlbiuig«anfialten, welche nach SRafigabe ber ®e-
fe^e oon ben Htrcben errichtet tourben, 3) biejetii-
gen Stiftungen, namentlich and) bie gur Stinten*
unterftüfgung ober Hranfcnpflege beftimmten, roelcbe
burth bie IBerorbnung 00m 20 fRoPemfcer 1861 §
5 lit. a., begw. bie SSerorbnutig öorn 28. Sehr.
1862 § 6 lit. a. allgemein ald fird)Iid)e alter*
bannt »oorbenfinb, 4) biejenfgen Stiftungen, welche
oor ©erfüttbung bfefed ©efe^eö burd) SBereinba»
rung ber guflänbigen fiaatlicben unb fird)lid)en
Slufftcbtdbebörben audbritcflid) unb befonberö ald
fird)lldie anerfannt ober burd) red)tdfräftfg geWor*
bene ritterliche ©ntfebetbung ald bird)l(cbe erblärt
worben ftnb. 2lUe, anbern bei öerfünbung biefed
©efc^eö oorbanbetten Stiftungen ftnb weltliche.
§ 22 foll folgettbe gaffung erhalten: gu glfi*
d)cr SOBetfe wie tie Stifter tonnen in £)inficbt auf
Stiftungen, weldte crweidlicb nad) ber Eleltgiond*
txennuug oon Hatboltfen unb ißroteftanten, jebod)
üor ©iiifübrung biefed ©efefjcS enid)tet würben
unb fowohl bem 2BUteu bed ©tifterd alb and)nach
bcftct)cuber Uebung nur bem 2lortl)eile oott 2lnge-
hörigen einer beftimmten ©onfeffiotigewibmet ftnb and)
bte ©entifjbcrecbtfgten felbft bte ©infc^uitg einednad)
ERafgabe beb § 20 unb 21 Slbf. 1 aud ERitglfe*
bem ber Honfeffion 31t befielletiben befonbertt
Stiftungbratheb an Stelle ber nad) bem ©efe^e
(§ 13 unb 15) berufenen 33evwaltungobebörben
befdflieheti, wenn jur .ßcit ber 6infüt)ning biefcb
©efejjeb a. ber Sahrebertrag ber ju ihren ©utifleit
beftehenben Stiftungen ftd) auf minbefienb 1000
fl. beläuft, ober b mit einer berfelbett eine aub
bereu Slfittcln ju unterhaltenbc Stnflalt ber in §.
19 bejcidineten 2lrt oerbunben ift.
$ufffd)mtb ftellt ben Antrag, bie Anträge
ber Äommiffion im ©anjen atigunebmen. 3" lfhi=:
ger Raffung befrfcbtge bab ©efeg bie SGBünfcbe beb
Sanbeb unb'eb fiehe je|t befiimmt feft, wab alb
weltliche, unb wab alb birdflidie Stiftung 011311-
fetfen fei. Saburd) werbe ein fRactgeben beb an-
beren ^)aufeb unnwgltd) werben, äöotlte bie 2.
Kammer ju gab an ihren frühem ©cfdjlüfftn feft-
halten, würbe bab @e|cf3 febeitem müffen.
fßaraoicinl untcrfiüht biefen Slntrag; er
will feiner £ircbe 2lUee erhalten, wab ju ihrem
©ebeilfcn ijl, aber er ift burth bte 93crhanblung
ber 1. Äatrimcr, namentlich im •fS’mbHcf auf bte
Sßerbinbung beb Stiftuugbgcfeheb mit bem Sinnen*
gefe|e ni^t anbercr Slnftcht geworben; aber er
wünfebt bab ßtiftanbebommen beb ©eiegeb unb fügt
ftcb ben 23efcblnffen berÄommiffiott, weil biefe ben
©rutibfaf) beb ©efebeb aufredit erhalte,
3RÜ hl hä uh er ift nidit iparaokini’b Slnfidit,
bah öie Hircbe nid)t beeinträditigt werbe burd) bie
©orlage unb er fei bcfjhalb auch in ber gemilber*
ten gornt gegen btefclbe.
>&olhmann wollte fdwitfrüher, baß cb ntög-
lith bleibe, ju weltli^en ßweefen tircbliibc Stif-
tungen ju öerwenben. künftige Stiftungen feilen
l'Iob weltlidie fein. fRebnev fann ficb mit bem Sin»
trage beb § 3 nicht befreunbeit, möchte lieber wie»
ber ben Stcgicrungbentwurf unb ifl in ber Sage,
00m 9fed)te ber @ntl)a!tung oon ber Slbflimmuttg
©ebraud) 3U machen.
©taotSminifier Sr. Sollt): Sie Slnträge ber
Äommiffton, womit er ftch etttoerfianben erfläre,
feint fo lotjat gcfiellt, bajj erhoffe, bab anbere|)auS
werbe foldmt beitreten. Somit fd)lief)t bie S3era-
tl)ttng unb wirb 3ur Slbflimmuttg gekritten.
|)oltrmann enthält fid) ber Slbflimmung, bie
Slbg. SSaumftarf, S3iffing, 8enbev,!ß{n»
bau unb Slofbirt fehlen, bte Slbg. 0. geber,
0. ©ulat, Hat)fev unbSDtü 1) 11)äuhcr flintmen
gegen bab ©efe^, weldjcb mit 45 Stimmen ange-
nontmen wirb.
8 a nt e t) berichtet über ben ©efe^cntlxutvf, ben
33att einer ©ifenbahn bon Slpbntwcier nach Dppe-
naubetr. Ser SBau unb ©ctricb einer an bie Staatb*
bahn bei Sippenweier ftch anf^li'r'ßenben, in bab
3fJenc£)tt)aI nad) Dppenau fül)renben ©eitenbahn
(Dtencbthalbahn) fann nad) §. 1 einer Slftlenge*
fetlfcbaft ober anbern Unternehmern überlaffen Wer«
ben. Stc Sebingungen ftnb bte bi§t)cr üblichen.
Sic aScrtreter einer gtöferett Stnjahl ©emeinben
haben ftch gur ©rünbung eineb 53c3ivfböerbanbb
ocreinigt, weichet bte SSabn gu Stanbe bringen
wirb, bie bcjjfaUfigen Sa^ungett ftnb aber noch
nicht feftgeiehr. Ser S5oranfchlag beläuft ftch auf
853,0 00 fl., ber ^Reinertrag ffl auf 28,000 fl.
beredmet.
Ser S3erichtevflatter flcflt ben Slntrag auf ßn-
ftmmung ber Siorlage.
Rummel befpricht bie S5ortheile!, welche bie
SSabn ber betreffenben ©egenb, wie bem 8anbe brin-
gen wirb.
(Sbenfo fpvedsen warm für baö ©efe^ bie 3lb-
geovbneten giidjer unb grtebricb. Slud) ber
SRiniflerialpräfibent 0. Sufcb äufevt fid) günflig.
Slacbbem nodi Schupp unb Aufel gefprochen,
wirb bie Sßorlage einftimmig angenommen.
Harläruhf, 31, Sffiävs. 31. Sihung bet ©rften
Hammer. Slageöorbnung auf greitag ben 1. Slpril,
SRovgenO 11. Utjr. 1) Slngeige neuer ©ingaben.
2) drftattung unb Seratbung bcö Sßcvidjtö bed
©eh. IRathd Sv. S3lüntfd)H über ben (Entwurf
einer SRititär=©trafgerid)tdovbnung. 3) ©rfiattung
unb S3eratbung bed Hommifffonöberid)tö über bie
in ben 3ahten 1868 unb 1869 oerfünbeten pro«
oiforifdjen ©efe^c unb a3evovbnungfn; S3erid)terftat-
tcr ©taatdratl) Sr. SBetgel.
HarlSrulje, 31. SRävj. Sad heute erfchicnene
©efehed* unb aSerovbnutigdblatt Sir. 19 enthält
baö ©efefe: ben ^auptfnangetat für bte Sahre
1870 1111b 1871 betreffenb..
— Ser S3erid)t bed Slbg. 9läf über bie ©n-
fnhtung bed üRilttärfirafgefctpbud)ed unb ber 3R{-
litävflrafgetichtdorbnung berührt in feinem ©ingang
Der ^dimudi ilhti Jnk.
ergäblung oon Karl grenjel.
(gortfefeung.)
Sie Samen waren im ©runbemeft ungehalten, bag
bie ÜJlänner mit wenigen Sludnahtnen fidfj oon ihnen
nad) ber anbern Seite bed ©aafed gurüefgegogen
hatten. @3 gab für ben ipolterabenb am nädiften
Sage unb für bad §_ochjeitsfcft am britten Sage
noch fo °feIe ?oilettengeheimniffe unb Ue&errafd)*
ungen gu befptechen, ba| bie <5inmifd)ung bcrSRän«
ner ald Störung oon ihnen empfunben roorben wäre.
5Rur für ben Ulanenoffijier unb ben alten §ertn
oon Slacha, ber ald greunb unb ßeuge bed S3räu-
tigams gefommen, übrigend aber fd;on feit gahren
ein gern gefeifener @aft ouf bem Sdjloffe war, fat«
ten bie Samen eine Sludnahme gemadjt.
Sheilnahmtod, bie Siechte auf einen Heilten
^«rmortifdj geftü|t, ftanb SRelattie; ber alte §err
D0n warf i§r einen bebeutungdooHen SBlid
a&er he festen ihu eben fo wenig &u bemerfen,
als bte Stu§n,fe pe§ ©rftaunend unb @nt3ücfend,
roogl nnth be§ gjeibed 3U oerneljmen, bie ihren
greunbmnen bei ber (Erwähnung bed prächtigen
S3rautgefd)ented immer mieber entfc^Iüpften. ©ewalt*
fam raffte fte fich enblich aud bem flauen fjinbtü«
ten auf unb ging nadh ihrem ßimmer, ben ©d)mu(f
ju holen, nach bejfen Sinblid bie greunbinnen fo
feljr oerlangten. Sluch galt cd, bie grojje grage gu
entfd;eiben, ob eine gu bem Sd)tnucf gehörige Schnur
weiftet- perlen am .f>pcf)geitdtage ald ßierbe bed
§aared ober ÜRatBind oerwar.bt werben iottte. Sie
SRehr[)eit ber Samen entfc£)ieb fid) für le^tered, ba
ja in ben fjaaren fchon ber blühenbe SRprtenfrang
unb ein lang horabwadenber ©pi^enfchleter ange-
bracht werben muhte. Sngtoifdjen war SRelanieju«
rücfgelehtt unb breitete oor ben erflaunten Süden
ber Umfteljenben bad glängenbe ©efdjmeibe auf bem
Stfd)eau3. „Söeldhoutgüdenbedgeuev!" tiefen Sille.
„Söflch wunberbarer ©laug fd^etnt bem ÜRitteljlein
biefer Slrabedfe gn entfirömen 1 wahrlid) ed ift ein
Hohtnoor im Hieinen," fagte gränlein oon Slmfelb,
bie fich auf 'hro®elehrfam!eit nid)t wenig einbilbete,
inbem fte auf bie loftbare SSruftnabel geigte.
„Slber au^ bie gaffung ift feljr mertioürbig,"
bemerfte §err oon Sladja, „ed ift feine moberne
Slrbeit; achten Sie nur auf bad feine ©itterwerl bed
SRetaHed, bem bie Siamanten eingefügt finb, meine
Samen. ©oEte man nicht meinen, ed fei aud ber
Sßerfftatt eined Senoenuto (Eelltni heroorgegangen ?
Sllbert!" rief er nach bem anbern @nbe bedSaaled
hinüber, „fommen ©te einmal hierher unb ergäben Sie
und, tote ©Je in ben 0eft$ btefed EReiftermerfd ge-
langt ftnb."
Ser junge Haufljerr hatte i>ie gange Sänge bed
Saaled gu burchfdhreiten, um gu bem fleinen 9le-
bengemad) gu gelangen, in bem ftdj bie Samen be-
fanben. Sitter Singen waren auf ihn gerichtet, gn
ber Slufforberung Slailja’s, fo einfad) fte Hang,
fehlen für bie einmal geroedte fReugierbe ein Sauber
bed ©eheimniffed gu liegen, bad um fo mächtiger
vüirfte, je glängenber ber ©egenftanb ift an ben ed
ftch fnüpfte. Sangfam ben Hopf ein wenig gefenft,
wie ed feine ©ewofjnljeit war, näherte ftch Sllbert,
ein eigenthümücfjed Säbeln fpielte um feine Sippen.
@t faf) ben alten §errn oon S3lacha mit einem faft
oorwurfdooEen S3lide an, ald ob er fragen rnoEte:
warum haben Sie mir bad gethan? einmal aber
im Hreife ber Samen oon ihren Sitten unb gra*
gen befiurmt, gewann er feine «Ruhe unb Sicher*
heit balb wteber; noch einmut lie^ er fein Sluge
über bad falte unb fiotge Slntli^ feiner SSraut hin*
gleiten, bie aEein oon aEen wortlod unb gleichgül*
tig am Sifdje ftanb, ald fümmere fie biefer Sdhmucf,
feine ©efchidjte unb berjentge, ber ftdh anfdjtdie, fte
gu ergählen, fo wenig ald ein Slbenteuer auf einem
anberen ©tern; bann fagte er in jener befcheibenen
unb bod) feften SBeife, bie fein ganged Sluffreten in
biefer abeldftolgen ©efeEfdjaft bisher wie mit einem
bemgntnen ©chilbe gegen jeben Singriff gefdjühtunb
ihm gugleidh eine gewiffe Slngiehungdfraft oerltehen:
„(ErftaunenSteniiht, meine oerehrten Samen, wenn
Sh«6« meine ©efchichte wie ein SRährdjen erfcheint.
Sie glauben ed mir gern, ich (tage feine ©djulb
JC&eattmtatspvm fl. I. 3 (. in Peibelbera,
fcnt* bie $oft fl. 1. 16 1t. »ifrteljätmg.
^amftag, 2 2iprtt.
|ln3dgeu 3 Ir. Me ^etitjeile, tei &u0funft6'
mbeilung 4 fr.
1870.
dinfcitmitg pm tfiomtement.
Stuf ba? mit bcm 1. Slpril begonnene neue
Slbonnement auf bad II. Quartal bed
gfiMberßer
nebfi bet wöchentlich erfchefnenben SSeilage
pae $aue
ßHuftrirte grauenjeitung.)
laben mir hiermit wiebevl)olt ergebenft ein.
Surd) bie wertijbofle ^Beigabe bed leigteven
Sßlatted, ift bet fbaudfvau bie befortbere Sludgabe
erfpart, für eine in jefciger Seit unentbehrlich ge«
worbenen gvmten - Scituitg, anb 0laubett mir ba»
bet aud) einer weiteren günfligen 3Iufual)me ent-
gegenfeben gu bürfen.
WSGT Ser «prefd beb gteibelberget: Smmtalä
beträgt für beibe ©lütter ötevteljä^rlic^ mtt
1 fl. 3 fr.
Setitfdjlajtb,
Harldrube, 31. Sölarj. 82. öffcntl. String
bet 2. Hammer. SBovitjj: £)tlbebranbt. Slm
SRiniflerttid): Staatdmiuijter Sr. Sollt), SJf.’^r.
® u f <b unb äRinifterialratb ». © e i) f r t c b.
®ic SagcOorbnung fül)vt gur Seratbung bed
Sericbtb beb Slbgeorbn. ©rtntm über bie Stbän*
beruttgett ber erften Kammer am @ttftungbgefe|c.
Sie Homtniffion feblägt »er, bie Slbänberungen in
§§ 1 SIbfai) 1, 4a, 9, 10, 17, 20, 23, 25, 27,
41 unb 42 51t genehmigen.
Sagegen |oü in § 1 Slbfa^ 2 ber «Regfentngd«
entwarf wiefcer brrfWftrül werben 1111b § 3 atfo
lauten: Sßcn ben bei SSerbünbung blefeä ©efe^cö
»ochönbenen «Stiftungen gelten ald fin3)Ud)e 1)
bicjenigcti, beten SBetmögen gut ®efriebtgung ftrc^-
lidjer ©ebürfniffe einer 9lelfgicm?gemeitifd)«ft be»
ftimmt ift, 2) bie Stiftungen 311m S3ortl)etle oon
33tlbiuig«anfialten, welche nach SRafigabe ber ®e-
fe^e oon ben Htrcben errichtet tourben, 3) biejetii-
gen Stiftungen, namentlich and) bie gur Stinten*
unterftüfgung ober Hranfcnpflege beftimmten, roelcbe
burth bie IBerorbnung 00m 20 fRoPemfcer 1861 §
5 lit. a., begw. bie SSerorbnutig öorn 28. Sehr.
1862 § 6 lit. a. allgemein ald fird)Iid)e alter*
bannt »oorbenfinb, 4) biejenfgen Stiftungen, welche
oor ©erfüttbung bfefed ©efe^eö burd) SBereinba»
rung ber guflänbigen fiaatlicben unb fird)lid)en
Slufftcbtdbebörben audbritcflid) unb befonberö ald
fird)lldie anerfannt ober burd) red)tdfräftfg geWor*
bene ritterliche ©ntfebetbung ald bird)l(cbe erblärt
worben ftnb. 2lUe, anbern bei öerfünbung biefed
©efc^eö oorbanbetten Stiftungen ftnb weltliche.
§ 22 foll folgettbe gaffung erhalten: gu glfi*
d)cr SOBetfe wie tie Stifter tonnen in £)inficbt auf
Stiftungen, weldte crweidlicb nad) ber Eleltgiond*
txennuug oon Hatboltfen unb ißroteftanten, jebod)
üor ©iiifübrung biefed ©efefjcS enid)tet würben
unb fowohl bem 2BUteu bed ©tifterd alb and)nach
bcftct)cuber Uebung nur bem 2lortl)eile oott 2lnge-
hörigen einer beftimmten ©onfeffiotigewibmet ftnb and)
bte ©entifjbcrecbtfgten felbft bte ©infc^uitg einednad)
ERafgabe beb § 20 unb 21 Slbf. 1 aud ERitglfe*
bem ber Honfeffion 31t befielletiben befonbertt
Stiftungbratheb an Stelle ber nad) bem ©efe^e
(§ 13 unb 15) berufenen 33evwaltungobebörben
befdflieheti, wenn jur .ßcit ber 6infüt)ning biefcb
©efejjeb a. ber Sahrebertrag ber ju ihren ©utifleit
beftehenben Stiftungen ftd) auf minbefienb 1000
fl. beläuft, ober b mit einer berfelbett eine aub
bereu Slfittcln ju unterhaltenbc Stnflalt ber in §.
19 bejcidineten 2lrt oerbunben ift.
$ufffd)mtb ftellt ben Antrag, bie Anträge
ber Äommiffion im ©anjen atigunebmen. 3" lfhi=:
ger Raffung befrfcbtge bab ©efeg bie SGBünfcbe beb
Sanbeb unb'eb fiehe je|t befiimmt feft, wab alb
weltliche, unb wab alb birdflidie Stiftung 011311-
fetfen fei. Saburd) werbe ein fRactgeben beb an-
beren ^)aufeb unnwgltd) werben, äöotlte bie 2.
Kammer ju gab an ihren frühem ©cfdjlüfftn feft-
halten, würbe bab @e|cf3 febeitem müffen.
fßaraoicinl untcrfiüht biefen Slntrag; er
will feiner £ircbe 2lUee erhalten, wab ju ihrem
©ebeilfcn ijl, aber er ift burth bte 93crhanblung
ber 1. Äatrimcr, namentlich im •fS’mbHcf auf bte
Sßerbinbung beb Stiftuugbgcfeheb mit bem Sinnen*
gefe|e ni^t anbercr Slnftcht geworben; aber er
wünfebt bab ßtiftanbebommen beb ©eiegeb unb fügt
ftcb ben 23efcblnffen berÄommiffiott, weil biefe ben
©rutibfaf) beb ©efebeb aufredit erhalte,
3RÜ hl hä uh er ift nidit iparaokini’b Slnfidit,
bah öie Hircbe nid)t beeinträditigt werbe burd) bie
©orlage unb er fei bcfjhalb auch in ber gemilber*
ten gornt gegen btefclbe.
>&olhmann wollte fdwitfrüher, baß cb ntög-
lith bleibe, ju weltli^en ßweefen tircbliibc Stif-
tungen ju öerwenben. künftige Stiftungen feilen
l'Iob weltlidie fein. fRebnev fann ficb mit bem Sin»
trage beb § 3 nicht befreunbeit, möchte lieber wie»
ber ben Stcgicrungbentwurf unb ifl in ber Sage,
00m 9fed)te ber @ntl)a!tung oon ber Slbflimmuttg
©ebraud) 3U machen.
©taotSminifier Sr. Sollt): Sie Slnträge ber
Äommiffton, womit er ftch etttoerfianben erfläre,
feint fo lotjat gcfiellt, bajj erhoffe, bab anbere|)auS
werbe foldmt beitreten. Somit fd)lief)t bie S3era-
tl)ttng unb wirb 3ur Slbflimmuttg gekritten.
|)oltrmann enthält fid) ber Slbflimmung, bie
Slbg. SSaumftarf, S3iffing, 8enbev,!ß{n»
bau unb Slofbirt fehlen, bte Slbg. 0. geber,
0. ©ulat, Hat)fev unbSDtü 1) 11)äuhcr flintmen
gegen bab ©efe^, weldjcb mit 45 Stimmen ange-
nontmen wirb.
8 a nt e t) berichtet über ben ©efe^cntlxutvf, ben
33att einer ©ifenbahn bon Slpbntwcier nach Dppe-
naubetr. Ser SBau unb ©ctricb einer an bie Staatb*
bahn bei Sippenweier ftch anf^li'r'ßenben, in bab
3fJenc£)tt)aI nad) Dppenau fül)renben ©eitenbahn
(Dtencbthalbahn) fann nad) §. 1 einer Slftlenge*
fetlfcbaft ober anbern Unternehmern überlaffen Wer«
ben. Stc Sebingungen ftnb bte bi§t)cr üblichen.
Sic aScrtreter einer gtöferett Stnjahl ©emeinben
haben ftch gur ©rünbung eineb 53c3ivfböerbanbb
ocreinigt, weichet bte SSabn gu Stanbe bringen
wirb, bie bcjjfaUfigen Sa^ungett ftnb aber noch
nicht feftgeiehr. Ser S5oranfchlag beläuft ftch auf
853,0 00 fl., ber ^Reinertrag ffl auf 28,000 fl.
beredmet.
Ser S3erichtevflatter flcflt ben Slntrag auf ßn-
ftmmung ber Siorlage.
Rummel befpricht bie S5ortheile!, welche bie
SSabn ber betreffenben ©egenb, wie bem 8anbe brin-
gen wirb.
(Sbenfo fpvedsen warm für baö ©efe^ bie 3lb-
geovbneten giidjer unb grtebricb. Slud) ber
SRiniflerialpräfibent 0. Sufcb äufevt fid) günflig.
Slacbbem nodi Schupp unb Aufel gefprochen,
wirb bie Sßorlage einftimmig angenommen.
Harläruhf, 31, Sffiävs. 31. Sihung bet ©rften
Hammer. Slageöorbnung auf greitag ben 1. Slpril,
SRovgenO 11. Utjr. 1) Slngeige neuer ©ingaben.
2) drftattung unb Seratbung bcö Sßcvidjtö bed
©eh. IRathd Sv. S3lüntfd)H über ben (Entwurf
einer SRititär=©trafgerid)tdovbnung. 3) ©rfiattung
unb S3eratbung bed Hommifffonöberid)tö über bie
in ben 3ahten 1868 unb 1869 oerfünbeten pro«
oiforifdjen ©efe^c unb a3evovbnungfn; S3erid)terftat-
tcr ©taatdratl) Sr. SBetgel.
HarlSrulje, 31. SRävj. Sad heute erfchicnene
©efehed* unb aSerovbnutigdblatt Sir. 19 enthält
baö ©efefe: ben ^auptfnangetat für bte Sahre
1870 1111b 1871 betreffenb..
— Ser S3erid)t bed Slbg. 9läf über bie ©n-
fnhtung bed üRilttärfirafgefctpbud)ed unb ber 3R{-
litävflrafgetichtdorbnung berührt in feinem ©ingang
Der ^dimudi ilhti Jnk.
ergäblung oon Karl grenjel.
(gortfefeung.)
Sie Samen waren im ©runbemeft ungehalten, bag
bie ÜJlänner mit wenigen Sludnahtnen fidfj oon ihnen
nad) ber anbern Seite bed ©aafed gurüefgegogen
hatten. @3 gab für ben ipolterabenb am nädiften
Sage unb für bad §_ochjeitsfcft am britten Sage
noch fo °feIe ?oilettengeheimniffe unb Ue&errafd)*
ungen gu befptechen, ba| bie <5inmifd)ung bcrSRän«
ner ald Störung oon ihnen empfunben roorben wäre.
5Rur für ben Ulanenoffijier unb ben alten §ertn
oon Slacha, ber ald greunb unb ßeuge bed S3räu-
tigams gefommen, übrigend aber fd;on feit gahren
ein gern gefeifener @aft ouf bem Sdjloffe war, fat«
ten bie Samen eine Sludnahme gemadjt.
Sheilnahmtod, bie Siechte auf einen Heilten
^«rmortifdj geftü|t, ftanb SRelattie; ber alte §err
D0n warf i§r einen bebeutungdooHen SBlid
a&er he festen ihu eben fo wenig &u bemerfen,
als bte Stu§n,fe pe§ ©rftaunend unb @nt3ücfend,
roogl nnth be§ gjeibed 3U oerneljmen, bie ihren
greunbmnen bei ber (Erwähnung bed prächtigen
S3rautgefd)ented immer mieber entfc^Iüpften. ©ewalt*
fam raffte fte fich enblich aud bem flauen fjinbtü«
ten auf unb ging nadh ihrem ßimmer, ben ©d)mu(f
ju holen, nach bejfen Sinblid bie greunbinnen fo
feljr oerlangten. Sluch galt cd, bie grojje grage gu
entfd;eiben, ob eine gu bem Sd)tnucf gehörige Schnur
weiftet- perlen am .f>pcf)geitdtage ald ßierbe bed
§aared ober ÜRatBind oerwar.bt werben iottte. Sie
SRehr[)eit ber Samen entfc£)ieb fid) für le^tered, ba
ja in ben fjaaren fchon ber blühenbe SRprtenfrang
unb ein lang horabwadenber ©pi^enfchleter ange-
bracht werben muhte. Sngtoifdjen war SRelanieju«
rücfgelehtt unb breitete oor ben erflaunten Süden
ber Umfteljenben bad glängenbe ©efdjmeibe auf bem
Stfd)eau3. „Söeldhoutgüdenbedgeuev!" tiefen Sille.
„Söflch wunberbarer ©laug fd^etnt bem ÜRitteljlein
biefer Slrabedfe gn entfirömen 1 wahrlid) ed ift ein
Hohtnoor im Hieinen," fagte gränlein oon Slmfelb,
bie fich auf 'hro®elehrfam!eit nid)t wenig einbilbete,
inbem fte auf bie loftbare SSruftnabel geigte.
„Slber au^ bie gaffung ift feljr mertioürbig,"
bemerfte §err oon Sladja, „ed ift feine moberne
Slrbeit; achten Sie nur auf bad feine ©itterwerl bed
SRetaHed, bem bie Siamanten eingefügt finb, meine
Samen. ©oEte man nicht meinen, ed fei aud ber
Sßerfftatt eined Senoenuto (Eelltni heroorgegangen ?
Sllbert!" rief er nach bem anbern @nbe bedSaaled
hinüber, „fommen ©te einmal hierher unb ergäben Sie
und, tote ©Je in ben 0eft$ btefed EReiftermerfd ge-
langt ftnb."
Ser junge Haufljerr hatte i>ie gange Sänge bed
Saaled gu burchfdhreiten, um gu bem fleinen 9le-
bengemad) gu gelangen, in bem ftdj bie Samen be-
fanben. Sitter Singen waren auf ihn gerichtet, gn
ber Slufforberung Slailja’s, fo einfad) fte Hang,
fehlen für bie einmal geroedte fReugierbe ein Sauber
bed ©eheimniffed gu liegen, bad um fo mächtiger
vüirfte, je glängenber ber ©egenftanb ift an ben ed
ftch fnüpfte. Sangfam ben Hopf ein wenig gefenft,
wie ed feine ©ewofjnljeit war, näherte ftch Sllbert,
ein eigenthümücfjed Säbeln fpielte um feine Sippen.
@t faf) ben alten §errn oon S3lacha mit einem faft
oorwurfdooEen S3lide an, ald ob er fragen rnoEte:
warum haben Sie mir bad gethan? einmal aber
im Hreife ber Samen oon ihren Sitten unb gra*
gen befiurmt, gewann er feine «Ruhe unb Sicher*
heit balb wteber; noch einmut lie^ er fein Sluge
über bad falte unb fiotge Slntli^ feiner SSraut hin*
gleiten, bie aEein oon aEen wortlod unb gleichgül*
tig am Sifdje ftanb, ald fümmere fie biefer Sdhmucf,
feine ©efchidjte unb berjentge, ber ftdh anfdjtdie, fte
gu ergählen, fo wenig ald ein Slbenteuer auf einem
anberen ©tern; bann fagte er in jener befcheibenen
unb bod) feften SBeife, bie fein ganged Sluffreten in
biefer abeldftolgen ©efeEfdjaft bisher wie mit einem
bemgntnen ©chilbe gegen jeben Singriff gefdjühtunb
ihm gugleidh eine gewiffe Slngiehungdfraft oerltehen:
„(ErftaunenSteniiht, meine oerehrten Samen, wenn
Sh«6« meine ©efchichte wie ein SRährdjen erfcheint.
Sie glauben ed mir gern, ich (tage feine ©djulb