M 142.
ff* '• 31 t, in $>etbrt&erß,
buvd) bie 9>o?t fl. 1. 16 fr. biertrtiStjWß*
SRitttoo^, 22. ^uni.
2la.icigcn 3 fr* bie ^etitjeilf, *■« 2l!t3funffiV
cnbeiümg i fr.
1870.
S>entfftjlatt&
.ftadSrupc, 20. 3uni. Se. Äönigl. £>opeit
fcer ©roftpergog ift 0'Pcrn Abcnb um 11 Upr
von ©aben l)ter eingetroffen. f)cutc früp empfing
■£)öcpftberfclbe ben ©taatöminlfter beb gunevn Dr.
goßt), fowie ben ©räftbeuten beb @ro|p. -fjaufeö
unb ber auswärtigen Angclegcnpeiten ö. gvcpborf
gur ©ntgcgennapme oon ©ertragen. Um 10 Upr
55 SDltn. begab Sicp ber ©roftpergog nach ©rucp-
fal, um ben Äaifer öon fRußlanb auf ber Durd;-
reife nad) Stuttgart gu begrüben; ©c. tWajeftät
tvaf gegen 12 Upr mit (Sjctragug in ©ruipfal ein
unb gerupte im bortigcn ©apnpofgibatifcc ein gntp-
ftücf eiiigunebmen, an welcpem ftd) außer bern @ro|-
pergog auep ©e. ®ro|p. ber ©rtng 28fl-
beim, unb bic Umgebung beb ÄaiferS fowie bie
Sr. Äönigl. |)opett, namlicp ber ©encralabjutant
©enerallieutenant ö. ©eubromt, ber ©ke-Dberftaß-
meiner ö. £wlging unb ber glügelabjutant Sftajor
ö. ©oget betpetligten. Die ÜBeitcrretfc beb föaiferö
erfolgte um 1 Upr, unb unmittelbar barauf fe^rte
©c. Königl. |)opcit ttad) Itarlörupe unb öon ba
um 3 Upr 10 ©itn. nad) ©aben gurücf.
SKorgeu ben 21. guni, gebenft ber ©roßpergog
einen SCubffug burd) bab Hingigtpal in bie ofiltcpett
unb füblicpen Scpwavgwalbgegenben gu unternet)men
unb fobanti bie AmtSbegtrfe Stocfacp, SJleßfircp
unb ©fußenborf gu befucpen; @e. Äonigl. popelt
bcabftd)tigt habet, ftcp öon bem Staub ber @ifen-
Papn-©auten auf ber 0cpwargwalb-©apn gu über-
geugen unb auch biöpev noch nfcpt befaprenc Sinien
gu befudjen, fowie pvojeftivtc ©ifcnbapn- unb
©traßenlimen gu beftiiptlgen.
Der ©roßpergog nü*b fecßlcitct fein öon bern
©räftbenten beb $anbelöminiftcriumd, ö. Dufcp,
»on bem ®et). SegottonSratp ». Ungern-Sternberg
fammt bern glügelabjutanten 4">auptmann Deimling
unb gebenft in ben lebten Sagen bed Sftonatö wfe-
ber in ©aben eingutreffen.
3m Saufe biefer 3Bod)e roirb ber fönfgl. preu-
ftifcpe ©eneraflieutenant ö. |)artmann pier eintref-
fen, Welcper auf SBunfd) beb Cüro^fjerjoß« unb mit
©enepmfgung Sr. ÜJfaj. beö Jtönjgö öon ißrcußcn
bie großp. Äaöaßerie-©t{gabe einer Spegtalmufte-
tung untergkpen wirb.
— 20.3uni. Daö ©efepeö- unb ©erorbnung d-
blatt 9tr. 42 enthält
I. ®efep: bie ©fnfüprung beSÜMitar-Sraf-
gefepucbeö unb ber aKilitar=©tvaffleridjtäorbnung
betreffenb.
II. 8 a n b e & ff e r r l i § e © e r o r b n u n g : bie
; ©eftimmung beb @infiil)rungbtagcb für bic neue
\ 5}iilitaT-'@trafgefe|gebu!ig betreffenb.
III. ©crorbnung bcO Äriegbmtnifte^
jjriuutd; ben Sotlgug ber 5Rilitar = Strafgeriditd-
i orfcnung betreffenb.
Sadsrufje, 18. 3<tnt. 3um ©oMgug beb
|2lrmetigefefecs ftnb eingeljenbe ©erorbnungen
* über bie ^Sfltdjt ber SCnjeige unb Sltmielbung ber
©intöofmer unb ßugiebenben erlajfen worben. 3&r£
aBirfiamfeit beginnt vom 1. 3u'i- Bmecf biefer
2lnmelbepflicbt ift bie Kontrole über ©rtoerb unb
©eriuft beb Unterftü|ungbmo|iifiijeb, um mcldien
ftd) fiiiiftig bab 3nterejfe ber ©injeincn unb ber
©emcinbeit in öielen ©egie^ungen brd)t, wie früher
um bie .fietniatl;. -- SBiibtig ift aud) bie je$t pu-
bligirte SReguürutig beb ©erfafwenb bet Anlage
beb Struienaufwanbb, je uadjbem berfelbe lebiglidj
aiib ben normalen ©emeinbcfteuerobjecten ober mit
fjugng ber Äiaffen^ unb ^apitalftcuer gebeeft wer-
ben foß. ©b werben gunaepft bic ©eftimmnngen
über bie SBafl ni^t bürgerliiber ©inwofiner* in
ben Slrmenratl) gegeben.
^onftattj, 19. 3««i* ©egenfanbibatuv
beb f)errn fftatfif^reiber u b e r bei ber beöor-
fte^enben ©nrgermeffterwa^l ^at eine gang
eigentfjümlidie ÜBenbitng genommen. SBar eb fc^on
etn Sltiggviff ber Dppofttion, einen Sßtann aufgu*
fteßen, ber gar nidjt ihren tReilien angeprte, fo
mailte eb einen noch merfwürbtgern ©inbruef, aib
geftern bie fllachrtiht bie Stabt bur^lief, §ert
|)uber (ber 9iotar tft) lfak fiih febon öor 14
Sagen um ben erlebigten 3?otariatbpoften Sorracp
beworben unb folipeit nun audj erhalten. 2)te
Dppofttion, in ©rmanglung einee anbern erflärt,
ba^ fte feine Äanbibatur nieptb befto weniger auf-
recht erpalte. 3ebenfallb famt eb ftd» bann nur
nod) um eine 2lrt öon SDentonftration punbeln unb
bie SOBahl f)uber$ niipt ernftlich in ©etraept fom-
mett. ©b fragt ftd) gubent, ob bic ©arteffcibgiplin
ptnlanglkp mädftfg ift, ba§ ein namenbwertper
©rmptpeil ber pieftgen ©urgerfepaft feine ©timme
einem UFtamte geben wirb, öon bem man gum öor-
aub wei^, baft er bic SBahl gar nicht angunepmen
in ber Sage ift. $err |)uher foß ftip gubem fepr
wegwerfenb über biejenigeit, bie ipn auffteütett,
aubgefproepen hoben.
Stuttgart, 20. 3»ni. Der Gaffer öott SKuft-
lanb ift um 3 Upr 10 Knuten öon Suflen^eim
pier eingetroffen. — 3(n bem geftttgeu ©ergttüg-
ungbgug ber beutfipen Partei nach ber ©ttrg ^)op»
eitgoßern nahmen weit über 1000 ^ßerfonen Spetl.
Sluf aßen Stationen fattb ßugug ftatt. 3« ^e^
, (pingett würbe ben ©intreffenben ber warmfte ©m-
i pfang gu Spei). Die Stabt war feftlid) geidjmücft.
\ 'jiitinipeu, 18. 3u»>- 3ur Beit.tugt in ©er-
ilin eine öon bcm norbbeutfdjen ©unb unb ben öier
fübbeutjd)en fttegieruugen befepidte © o m m i f f i on
weldw aub 3Ätlitärb unb ©erfeprbbeamten gufam-
; mengefept ift. Der 3wect berfeiben ift, ftd) über
; bie Durchführung Jener 3lUiangöertragbbcftimmun*
| gen gu beratpen, welche fiep auf ben Sruppentranb*
| port auf ben bentfepen ©ifenbapneit begtepen. Die
! baperifdje Staatbregicrung pat gtt biefer ©ommiffton
I ben ©cneralbireelionbratp Sbpamberger unb ben
l baperifdieu ÜMilitärbcöoßmäcptigtcn äftajcv ö. ^rep«
! berg in ©erlitt abgeorbnet.
granffurt 8. ®l., 16. 3««*- Die ©ebenftafel,
wefdpe fote Stabt |)anau an bem ©eburtbtage ber
©rüber ©rtmm errtspten lägt, wirb öon bem pter
lebenbett ©tlbpauer 2luguft öon 51orbpeim ange-
fertigt. 3?acp ber etngereiepten Sfiggc wirb btefelbe
5 gufj lang unb in entfpredjenber .^opc in we.f-
ftem 3Jfarmor aubgefüprt. 3n ber 3Jiiite ber Sa»
fei wirb etn ©ronge-Sftebatßon mit beit ©ilbniffen
ber beibeit Heroen ber bcutfdjen Spvacpforfdjung
unb aBtffenfcpaft eingelaffen. 9tcd)td unb Unf$
baöott werben bie ?famen berfeiben nebft tprem
©eburktage gu fiepen fomnten. lieber bem 3Jle-
baißon wirb fobann ein Scpwan angebradft, ber
bad Hanauer Stabtwappen batfteßt. Die gtem-
Htp betraiptliipcn Äoften ftnb »ou .fjanauer ©ür-
gern fepr leicht unb fcpnell aufgebracht worbe«.—
2Bie eä fcheint, ftnbet au^ bab weitere ©roject ben
„peffifepen" DioSfuren eine eperne Doppelftatue
auf beim |)anauer ©iarftplap gu erriiptett »fei 3ln«
flang. SBBir gweifeln nicht im gerfngften baran,
baft ber bemnaepft erfdjdnenbe Slufruf an bie
beutffpe Ulation »on bem rafebeften ©rfolg gefrönt
fein wirb. ■— ©on ber f. f. öfterr. SRcgierung ift
4?r. Sieeconful ©tabler öon pier beauftragt
worben fiep gur Äaffeler atugfteßung gu begeben,
unb barüber einen umfaffenben ©eriipt auSguat*
beiten — ein ©eweiö, bafs Defterreidi bie @nt*
wicflung ber beutfepen Snbnftrie Je|t mit ntepr 3«-
tereffe öerfolgt. 3ut Beit be« beutfipen ©unbeätagö
ftanben begleichen lufmerffamfeiten in bem Äai*
ferftaate niipt gerabe auf ber Sageborbnung feiner
Diplomalie. — grpr. Slnfelm oon fftotpfcptlb, ber
©pef be$ SBiener ©anfpaufeö, ift gu langem
Aufenthalt in feiner reigenben ©tßa „©rüneburg"
eingetroffen.
^amteber, 17. 3uni. Durch einen im ÄSo-
ciaUDemofrat" öeroffentlispten Ufaö beruft ftert
o. Stpweiper ben ©orftajtb bed aßgemetwes
Inü'r km Jcm-^clilmr.
©on «atl Oriiel.
(gortfefeung.)
©et feiner ungewöptilicpen ©trtuojttät patte er
nun auep roopl anberäroo eine Anfteßung gefunden.
Aber eä ging ipm, wie beim wirfliepen ©ipiftbruip.
ßommt ba§ rettenbe ©oot nid)t fdjneß genug au§
bem ©ereiep beä 2Brafs, ■ fo wirb eä oon bem Stru-
bel, ben bie oerfinfenbe SJiaffe bewirft, unrettbar
mit in bie Stefe gegogen. <Spe ber fcpiffbrütpige
©luftfer ft cp aub bem ©taube maepen fonnte, fal-
ten ipn feine ©laubiger, unb naepbem er einige Seit
«n Stpulbgefangniffe gefeffen patte, trug er fein
ßaugeg ^ab unb ©ut „auf bem 2eibe." Diemit-
leibigen greunbe, bie ipn meprmalSauS feiner ®i-
fere gu retten fuepten, unter benen ber menfdjenfreunblicpe
©aufin9 ju[e^t ermüoete, muffe ipn enblicp aufge-
ben, ja cr entgog ftep ipvern ©eiftanbe gulept ge-
ftiffentlitp. ©t iUOgje Heber bacben, als »on Seuten
SBopUpaten annepmen, über roelcpe er fup noep im-
mer weit erpaben bünfte 3n berfeiben ©rogreffton,
wie fein eingtger Sftoct immer fabenfpeiniger würbe,
würben aup bie Spelunfen, in welpen er fein ©rob
oerbienie, unb fein Umgang immer gemeiner, gm
Delirium = tremenS brocp'e man ipn in’S Armen-
^ofpital. 3latp feiner Teilung entlüften, oerfcpwanb
er gänglicp, unb feine früberen ©efantett pörten nur
gerüeptweife, ba| er fern in ber ©rooing als ©eitel-
muftfant ba§ 2anb bunpftreift pabe unb irgeitbwo
tm ©lenb umgefommen fei.
©Jalter fannte baS @nbe biefer traurigen ©e-
fdpidpte genauer. SBar er boep bet ©rbe feiner gßöte.
ge|t graufete ipm baoor unb niemals pat er fte
rnieber berüprt, bis-boep baS erfapren wir
fpäter.
15. gn ber ailobe.
Die SBarnung war einbringlicp, aber für ©alter
mar fte unnötpig. ©benfo leiept wäre eS ipm in
ben Sinn gefommen, nad) bem 3Konbe gu greifen,
als feine Augen gu einer Dame gu erpeben, bereu
feibeneS $Ieib er fepon mit ©ifurdjt rauften pörte. 3lüar
fcpwoß ipm mitunter baS §erg, wenn fte fo gart
nuf feinen ©ortrag eingepenb, fein Spiel begleitete;
aber es mar ipm babei boep nur gu SJtutpe, wie
etwa einem armen AuSgemanberten, ber auf feiner
Sleinen garm oon einem fürftlidjen Dieifenben als
„SanbSmann" angerebet wirb, gut ipn war fte
„bie peilige ©ädlie", beren ©tlb feit Äurgem über
feinem ^lügel ping. @r patte e« gefauft, weil er
eine Aepnlid)fcit mit feiner popen ©önnerin barin
entbedt gu pabeit meinte. © i e war nun feine gee,
tpr gu genügen fein Streben, ipr ©eifatt fein ftpön-
fter Sopn.
^ulbigungen folcpei Art fann auep bie »or-
nepmffe Dame annepmen, unb Somteffe ©trginte
mad)te lein §epl barauä, baft bet talentooße unb
babei faft mäbtpenpaft fdpücpterne junge Zünftler in
iprer befonberen ©unft fiepe. Sie beauftragte ipn
mit Arrangements für £>arfe unb glöte unb fpielte
fte mit ipm gufamnten. ©alter wagte fiep balb an
eigene Sompofitionen, wclcpe in ipr ftetS eine gün-
ftige ©icptertn fanben. Sin brillantes (Concertino,
welcpeS ipren beiben gnftrumenten gleiche ©elegen*
peii bot, ftd) oortpeilpaft gu geigen, tiberreiepte tt
feiner ©önnerin als op I., ipr „in tiefer Sprfurdjt“
bebicirt. ©ei biefer ©elegenpeit gewann er eB gumt
erften SKal über feine unbepolfene ©löbigfeit, ipr bie
fepöne §anb gu lüften, welcpe fte ipin „für bie
fepöne ©abe" banlenb, freunblicp barreitpte. ©8
mar in bec Spat eine fepöne ©abe, eine finnige
©pantafte über fein altes SieblingSlieb: „©larunt
ftnb ber Spränen tc." gprem begeifterten Sobeoer*
banlte er auep gewtft bie oielbeneibcte @pre, biefe
feine Sompofttion mit feinet ©önnerin gufantmen bem
ganbeSperrn oorgutragen, raelcper bie Soiree feines
gnienbanten mit feiner ©egenwart beeprte. ©eibe
würben mit gobeSfpenben überfcplittet. JBalter er*
piclt obenbrein ein fepönen ©riüant-3{ing. 2Bie
löftli^ napm biefer ftp aus, wenn er im Soncert
fpielte! 'Bie bereit mar bas ©ublifumguin Applaus, wenn
eS ben „9£ing oont <töiug"au feinem Ringer blipen fapf
ff* '• 31 t, in $>etbrt&erß,
buvd) bie 9>o?t fl. 1. 16 fr. biertrtiStjWß*
SRitttoo^, 22. ^uni.
2la.icigcn 3 fr* bie ^etitjeilf, *■« 2l!t3funffiV
cnbeiümg i fr.
1870.
S>entfftjlatt&
.ftadSrupc, 20. 3uni. Se. Äönigl. £>opeit
fcer ©roftpergog ift 0'Pcrn Abcnb um 11 Upr
von ©aben l)ter eingetroffen. f)cutc früp empfing
■£)öcpftberfclbe ben ©taatöminlfter beb gunevn Dr.
goßt), fowie ben ©räftbeuten beb @ro|p. -fjaufeö
unb ber auswärtigen Angclegcnpeiten ö. gvcpborf
gur ©ntgcgennapme oon ©ertragen. Um 10 Upr
55 SDltn. begab Sicp ber ©roftpergog nach ©rucp-
fal, um ben Äaifer öon fRußlanb auf ber Durd;-
reife nad) Stuttgart gu begrüben; ©c. tWajeftät
tvaf gegen 12 Upr mit (Sjctragug in ©ruipfal ein
unb gerupte im bortigcn ©apnpofgibatifcc ein gntp-
ftücf eiiigunebmen, an welcpem ftd) außer bern @ro|-
pergog auep ©e. ®ro|p. ber ©rtng 28fl-
beim, unb bic Umgebung beb ÄaiferS fowie bie
Sr. Äönigl. |)opett, namlicp ber ©encralabjutant
©enerallieutenant ö. ©eubromt, ber ©ke-Dberftaß-
meiner ö. £wlging unb ber glügelabjutant Sftajor
ö. ©oget betpetligten. Die ÜBeitcrretfc beb föaiferö
erfolgte um 1 Upr, unb unmittelbar barauf fe^rte
©c. Königl. |)opcit ttad) Itarlörupe unb öon ba
um 3 Upr 10 ©itn. nad) ©aben gurücf.
SKorgeu ben 21. guni, gebenft ber ©roßpergog
einen SCubffug burd) bab Hingigtpal in bie ofiltcpett
unb füblicpen Scpwavgwalbgegenben gu unternet)men
unb fobanti bie AmtSbegtrfe Stocfacp, SJleßfircp
unb ©fußenborf gu befucpen; @e. Äonigl. popelt
bcabftd)tigt habet, ftcp öon bem Staub ber @ifen-
Papn-©auten auf ber 0cpwargwalb-©apn gu über-
geugen unb auch biöpev noch nfcpt befaprenc Sinien
gu befudjen, fowie pvojeftivtc ©ifcnbapn- unb
©traßenlimen gu beftiiptlgen.
Der ©roßpergog nü*b fecßlcitct fein öon bern
©räftbenten beb $anbelöminiftcriumd, ö. Dufcp,
»on bem ®et). SegottonSratp ». Ungern-Sternberg
fammt bern glügelabjutanten 4">auptmann Deimling
unb gebenft in ben lebten Sagen bed Sftonatö wfe-
ber in ©aben eingutreffen.
3m Saufe biefer 3Bod)e roirb ber fönfgl. preu-
ftifcpe ©eneraflieutenant ö. |)artmann pier eintref-
fen, Welcper auf SBunfd) beb Cüro^fjerjoß« unb mit
©enepmfgung Sr. ÜJfaj. beö Jtönjgö öon ißrcußcn
bie großp. Äaöaßerie-©t{gabe einer Spegtalmufte-
tung untergkpen wirb.
— 20.3uni. Daö ©efepeö- unb ©erorbnung d-
blatt 9tr. 42 enthält
I. ®efep: bie ©fnfüprung beSÜMitar-Sraf-
gefepucbeö unb ber aKilitar=©tvaffleridjtäorbnung
betreffenb.
II. 8 a n b e & ff e r r l i § e © e r o r b n u n g : bie
; ©eftimmung beb @infiil)rungbtagcb für bic neue
\ 5}iilitaT-'@trafgefe|gebu!ig betreffenb.
III. ©crorbnung bcO Äriegbmtnifte^
jjriuutd; ben Sotlgug ber 5Rilitar = Strafgeriditd-
i orfcnung betreffenb.
Sadsrufje, 18. 3<tnt. 3um ©oMgug beb
|2lrmetigefefecs ftnb eingeljenbe ©erorbnungen
* über bie ^Sfltdjt ber SCnjeige unb Sltmielbung ber
©intöofmer unb ßugiebenben erlajfen worben. 3&r£
aBirfiamfeit beginnt vom 1. 3u'i- Bmecf biefer
2lnmelbepflicbt ift bie Kontrole über ©rtoerb unb
©eriuft beb Unterftü|ungbmo|iifiijeb, um mcldien
ftd) fiiiiftig bab 3nterejfe ber ©injeincn unb ber
©emcinbeit in öielen ©egie^ungen brd)t, wie früher
um bie .fietniatl;. -- SBiibtig ift aud) bie je$t pu-
bligirte SReguürutig beb ©erfafwenb bet Anlage
beb Struienaufwanbb, je uadjbem berfelbe lebiglidj
aiib ben normalen ©emeinbcfteuerobjecten ober mit
fjugng ber Äiaffen^ unb ^apitalftcuer gebeeft wer-
ben foß. ©b werben gunaepft bic ©eftimmnngen
über bie SBafl ni^t bürgerliiber ©inwofiner* in
ben Slrmenratl) gegeben.
^onftattj, 19. 3««i* ©egenfanbibatuv
beb f)errn fftatfif^reiber u b e r bei ber beöor-
fte^enben ©nrgermeffterwa^l ^at eine gang
eigentfjümlidie ÜBenbitng genommen. SBar eb fc^on
etn Sltiggviff ber Dppofttion, einen Sßtann aufgu*
fteßen, ber gar nidjt ihren tReilien angeprte, fo
mailte eb einen noch merfwürbtgern ©inbruef, aib
geftern bie fllachrtiht bie Stabt bur^lief, §ert
|)uber (ber 9iotar tft) lfak fiih febon öor 14
Sagen um ben erlebigten 3?otariatbpoften Sorracp
beworben unb folipeit nun audj erhalten. 2)te
Dppofttion, in ©rmanglung einee anbern erflärt,
ba^ fte feine Äanbibatur nieptb befto weniger auf-
recht erpalte. 3ebenfallb famt eb ftd» bann nur
nod) um eine 2lrt öon SDentonftration punbeln unb
bie SOBahl f)uber$ niipt ernftlich in ©etraept fom-
mett. ©b fragt ftd) gubent, ob bic ©arteffcibgiplin
ptnlanglkp mädftfg ift, ba§ ein namenbwertper
©rmptpeil ber pieftgen ©urgerfepaft feine ©timme
einem UFtamte geben wirb, öon bem man gum öor-
aub wei^, baft er bic SBahl gar nicht angunepmen
in ber Sage ift. $err |)uher foß ftip gubem fepr
wegwerfenb über biejenigeit, bie ipn auffteütett,
aubgefproepen hoben.
Stuttgart, 20. 3»ni. Der Gaffer öott SKuft-
lanb ift um 3 Upr 10 Knuten öon Suflen^eim
pier eingetroffen. — 3(n bem geftttgeu ©ergttüg-
ungbgug ber beutfipen Partei nach ber ©ttrg ^)op»
eitgoßern nahmen weit über 1000 ^ßerfonen Spetl.
Sluf aßen Stationen fattb ßugug ftatt. 3« ^e^
, (pingett würbe ben ©intreffenben ber warmfte ©m-
i pfang gu Spei). Die Stabt war feftlid) geidjmücft.
\ 'jiitinipeu, 18. 3u»>- 3ur Beit.tugt in ©er-
ilin eine öon bcm norbbeutfdjen ©unb unb ben öier
fübbeutjd)en fttegieruugen befepidte © o m m i f f i on
weldw aub 3Ätlitärb unb ©erfeprbbeamten gufam-
; mengefept ift. Der 3wect berfeiben ift, ftd) über
; bie Durchführung Jener 3lUiangöertragbbcftimmun*
| gen gu beratpen, welche fiep auf ben Sruppentranb*
| port auf ben bentfepen ©ifenbapneit begtepen. Die
! baperifdje Staatbregicrung pat gtt biefer ©ommiffton
I ben ©cneralbireelionbratp Sbpamberger unb ben
l baperifdieu ÜMilitärbcöoßmäcptigtcn äftajcv ö. ^rep«
! berg in ©erlitt abgeorbnet.
granffurt 8. ®l., 16. 3««*- Die ©ebenftafel,
wefdpe fote Stabt |)anau an bem ©eburtbtage ber
©rüber ©rtmm errtspten lägt, wirb öon bem pter
lebenbett ©tlbpauer 2luguft öon 51orbpeim ange-
fertigt. 3?acp ber etngereiepten Sfiggc wirb btefelbe
5 gufj lang unb in entfpredjenber .^opc in we.f-
ftem 3Jfarmor aubgefüprt. 3n ber 3Jiiite ber Sa»
fei wirb etn ©ronge-Sftebatßon mit beit ©ilbniffen
ber beibeit Heroen ber bcutfdjen Spvacpforfdjung
unb aBtffenfcpaft eingelaffen. 9tcd)td unb Unf$
baöott werben bie ?famen berfeiben nebft tprem
©eburktage gu fiepen fomnten. lieber bem 3Jle-
baißon wirb fobann ein Scpwan angebradft, ber
bad Hanauer Stabtwappen batfteßt. Die gtem-
Htp betraiptliipcn Äoften ftnb »ou .fjanauer ©ür-
gern fepr leicht unb fcpnell aufgebracht worbe«.—
2Bie eä fcheint, ftnbet au^ bab weitere ©roject ben
„peffifepen" DioSfuren eine eperne Doppelftatue
auf beim |)anauer ©iarftplap gu erriiptett »fei 3ln«
flang. SBBir gweifeln nicht im gerfngften baran,
baft ber bemnaepft erfdjdnenbe Slufruf an bie
beutffpe Ulation »on bem rafebeften ©rfolg gefrönt
fein wirb. ■— ©on ber f. f. öfterr. SRcgierung ift
4?r. Sieeconful ©tabler öon pier beauftragt
worben fiep gur Äaffeler atugfteßung gu begeben,
unb barüber einen umfaffenben ©eriipt auSguat*
beiten — ein ©eweiö, bafs Defterreidi bie @nt*
wicflung ber beutfepen Snbnftrie Je|t mit ntepr 3«-
tereffe öerfolgt. 3ut Beit be« beutfipen ©unbeätagö
ftanben begleichen lufmerffamfeiten in bem Äai*
ferftaate niipt gerabe auf ber Sageborbnung feiner
Diplomalie. — grpr. Slnfelm oon fftotpfcptlb, ber
©pef be$ SBiener ©anfpaufeö, ift gu langem
Aufenthalt in feiner reigenben ©tßa „©rüneburg"
eingetroffen.
^amteber, 17. 3uni. Durch einen im ÄSo-
ciaUDemofrat" öeroffentlispten Ufaö beruft ftert
o. Stpweiper ben ©orftajtb bed aßgemetwes
Inü'r km Jcm-^clilmr.
©on «atl Oriiel.
(gortfefeung.)
©et feiner ungewöptilicpen ©trtuojttät patte er
nun auep roopl anberäroo eine Anfteßung gefunden.
Aber eä ging ipm, wie beim wirfliepen ©ipiftbruip.
ßommt ba§ rettenbe ©oot nid)t fdjneß genug au§
bem ©ereiep beä 2Brafs, ■ fo wirb eä oon bem Stru-
bel, ben bie oerfinfenbe SJiaffe bewirft, unrettbar
mit in bie Stefe gegogen. <Spe ber fcpiffbrütpige
©luftfer ft cp aub bem ©taube maepen fonnte, fal-
ten ipn feine ©laubiger, unb naepbem er einige Seit
«n Stpulbgefangniffe gefeffen patte, trug er fein
ßaugeg ^ab unb ©ut „auf bem 2eibe." Diemit-
leibigen greunbe, bie ipn meprmalSauS feiner ®i-
fere gu retten fuepten, unter benen ber menfdjenfreunblicpe
©aufin9 ju[e^t ermüoete, muffe ipn enblicp aufge-
ben, ja cr entgog ftep ipvern ©eiftanbe gulept ge-
ftiffentlitp. ©t iUOgje Heber bacben, als »on Seuten
SBopUpaten annepmen, über roelcpe er fup noep im-
mer weit erpaben bünfte 3n berfeiben ©rogreffton,
wie fein eingtger Sftoct immer fabenfpeiniger würbe,
würben aup bie Spelunfen, in welpen er fein ©rob
oerbienie, unb fein Umgang immer gemeiner, gm
Delirium = tremenS brocp'e man ipn in’S Armen-
^ofpital. 3latp feiner Teilung entlüften, oerfcpwanb
er gänglicp, unb feine früberen ©efantett pörten nur
gerüeptweife, ba| er fern in ber ©rooing als ©eitel-
muftfant ba§ 2anb bunpftreift pabe unb irgeitbwo
tm ©lenb umgefommen fei.
©Jalter fannte baS @nbe biefer traurigen ©e-
fdpidpte genauer. SBar er boep bet ©rbe feiner gßöte.
ge|t graufete ipm baoor unb niemals pat er fte
rnieber berüprt, bis-boep baS erfapren wir
fpäter.
15. gn ber ailobe.
Die SBarnung war einbringlicp, aber für ©alter
mar fte unnötpig. ©benfo leiept wäre eS ipm in
ben Sinn gefommen, nad) bem 3Konbe gu greifen,
als feine Augen gu einer Dame gu erpeben, bereu
feibeneS $Ieib er fepon mit ©ifurdjt rauften pörte. 3lüar
fcpwoß ipm mitunter baS §erg, wenn fte fo gart
nuf feinen ©ortrag eingepenb, fein Spiel begleitete;
aber es mar ipm babei boep nur gu SJtutpe, wie
etwa einem armen AuSgemanberten, ber auf feiner
Sleinen garm oon einem fürftlidjen Dieifenben als
„SanbSmann" angerebet wirb, gut ipn war fte
„bie peilige ©ädlie", beren ©tlb feit Äurgem über
feinem ^lügel ping. @r patte e« gefauft, weil er
eine Aepnlid)fcit mit feiner popen ©önnerin barin
entbedt gu pabeit meinte. © i e war nun feine gee,
tpr gu genügen fein Streben, ipr ©eifatt fein ftpön-
fter Sopn.
^ulbigungen folcpei Art fann auep bie »or-
nepmffe Dame annepmen, unb Somteffe ©trginte
mad)te lein §epl barauä, baft bet talentooße unb
babei faft mäbtpenpaft fdpücpterne junge Zünftler in
iprer befonberen ©unft fiepe. Sie beauftragte ipn
mit Arrangements für £>arfe unb glöte unb fpielte
fte mit ipm gufamnten. ©alter wagte fiep balb an
eigene Sompofitionen, wclcpe in ipr ftetS eine gün-
ftige ©icptertn fanben. Sin brillantes (Concertino,
welcpeS ipren beiben gnftrumenten gleiche ©elegen*
peii bot, ftd) oortpeilpaft gu geigen, tiberreiepte tt
feiner ©önnerin als op I., ipr „in tiefer Sprfurdjt“
bebicirt. ©ei biefer ©elegenpeit gewann er eB gumt
erften SKal über feine unbepolfene ©löbigfeit, ipr bie
fepöne §anb gu lüften, welcpe fte ipin „für bie
fepöne ©abe" banlenb, freunblicp barreitpte. ©8
mar in bec Spat eine fepöne ©abe, eine finnige
©pantafte über fein altes SieblingSlieb: „©larunt
ftnb ber Spränen tc." gprem begeifterten Sobeoer*
banlte er auep gewtft bie oielbeneibcte @pre, biefe
feine Sompofttion mit feinet ©önnerin gufantmen bem
ganbeSperrn oorgutragen, raelcper bie Soiree feines
gnienbanten mit feiner ©egenwart beeprte. ©eibe
würben mit gobeSfpenben überfcplittet. JBalter er*
piclt obenbrein ein fepönen ©riüant-3{ing. 2Bie
löftli^ napm biefer ftp aus, wenn er im Soncert
fpielte! 'Bie bereit mar bas ©ublifumguin Applaus, wenn
eS ben „9£ing oont <töiug"au feinem Ringer blipen fapf