J§ 201
fl. 1. 3 f. in btibetttta,
-utiS bir fl. 1. 1® tt- »iectelja^ttg.
£)tettftag, 30. 2lugufi
8 fr. ftc 'jJetifjeifc, ht\ 3uSfunff£*
ertöcilung 4 fr.
1870.
QggT Sur feen Plonat September werben
Söcfieflutigen auf ba« geibclbcrgcr Journal für
auswärts bei ben betreffenben ©oflanftalten, unb
hier bet ber ©rpebitton unb ben Prägern entgegen*
genommen. ©reib für |ier mit Srügevlohn 25. fr.
Sie @jpet>ition.
Slcttcftc Sftadjritfjteit.
SBcrfitt, 27. Slug. Ser „©tnatSangefgcr" fngt:
35ab große Hauptquartier wirb bereit« in
@t. Sigfer fein. Ser „©taatSang." fonftatirt
neue Belege ooti Verlegungen ber ©enfer
Konbcntfon. ©ei ©raoelotte würbe fortge*
feßt auf ba« Sanitätspersonal gefeßoffen, wobei ein
jDbcrftabSargt unb brei ^»tlföfranfenträger oerwun*
bet worben. Ser „©taatSang." fagt begüglid) ber
frans- greiforp«: Siefelben müffeti außer ben
frtcgSminißeriettenSrmächtigungSfcheinenü&lfcrrccht»
Itd) ben frans* SRilttärgefeßen unterworfen unb oon
fratij. Dffigiercn befehligt werben, fonji fönnen fte
nur al« ©anben betrautet werben.
©erlin, 26. Slug. SBfc oerlautet, ftnb fegt
Sorbereitungen im ®ange gur ©Übung öon b r e i
Pcfeoearineen. Sie eine berfelben foll am
Pßetn, bie jWeite hier bet ©erlin, unb bie britte
bet ©logau jufammengejogen werben. Heber bie
erfte Wirb ©e. Königl. £oß. ber ©roßhergog
»on S?etflenburg*@chwerin, über bie gweite
ber hifPfle ®ouberneur, ©eneral ber 3nf«iüerie
grhr. o. Sanft ein, unb über bie britte ber ©e*
neralteutnant o. ßowenfelb ben Oberbefehl füh*
ren. — Sie Slrmee, welche ncuerbing« auf bem
KriegSfcbauplaß unter bem Oberbefehl be« K x o n-
ptfngen oon ©achten gebilbet worben tfi, be-
fteht au« bem preußifchen ©arbeforp«, bem 4.
preufj. Slrmeeforp« (Prooing ©achten) unb bem 12.
(funigl. fäd'ufcben) ©unbfSarnmforpe. Sem ©er*
nehmen nach bürfte bie urfter güßrung be« ©roß*
herjog« Oon ÜRedlenburg=@chwain am SRtqefn ju
bilbenbe Pejawe=3lrmee ben beiben fkeren folgen,
welche unter bem SSefe^l be« Kronpringen oon
Preußen unb be« Kronpringen oon Sachten auf
pari« marfwtren.
Snr le Suc, 26. Slug., Pachm. 3 Uhr. (£>ffi*
gfette milit. Padwidjten.) Sie fleine geftung S itU)
hat f«h geffern früh am 25. Slug, ergeben; 16
Kanonen würben oorgefunben. 3wei©«taillone
©arbc mobile, welche fich oerirrt hatten, wur*
ben oon unferer Kaüatterie gerfprengt, 850 Ptann
gefangen. Sfeffeitiger ©erluft: SRajor o. griefen
fchwer blejfirt, 3 SRnmt oerwunbet.
©ar le Suc, 25. Slug. Slm PamenStag be«
König« üon ©aiern war Siner. Ser .König SB 11-
heim tranf auf ba« Sffioht feine« erhabenen ©un*
be«genoffen. 31 oon, Pioltfe, ©obbielSfß er*
hielten ba« ©iferne Kreug.
pari«, 27. Slug. Ser SRinifter be« Snnern
theilt unter Sorbeßalt mit: geinblidje Kaoatterie
fei in Slrcl« für Stube ftgnaltftrt; ein Setache*
ment Ulanen'habe ben ©ahnljof oon ©pernap, eine
anbere Slbtheitung bie ©tabt angegriffen. Sie Pa*
tionalgarbe foll SBiberftanb geletftet haben, ©tarfe
Slrtitterie unb Kaoatterie fei gefiern tn ©halon$
eingerüdt.
3n bem ©efeßgeb. Körper will SLlqiev«
nur bann bie ©ruennung al« Ptttglicb be« Ser*
theibigung«fontitee’« annehmen, wenn bie Kammer
fte ratifcglre. ©tcenader« beantragt, Shter«
bureß Slfflamation ju wählen. Ser Slntrag wirb
abgewiefen.
©riiffel, 27. Slug. Stau melbet ber „Snbep.
©elge" au« Part«: ©efient SRadjt würben 1500
Verhaftungen oorgenommcn.3ahlreiü)e fftepitbüfaner
unb ©ojklißen ftnb ju greiheitöftrafen oejurtheilt
worben. Sftan fchreibt Stapoleou bie Slbßcht ju,
©ourgo« ju befeftigen, nm ftd) mit ber ^Regierung
unb ben Sruppcn bortl)in juvüdäHjtchett. Ser ge*
ftern oerworfenc Slntrag Keller’« bie Kammer bürfe
nur in ber Hauptftabt tagen, fchetnt hiermit im
3ufammenhang.
©rüffel, 28. Slug. Sie „Stibep. ©clge" evflävt
eö für nnri^tig, baß ftih ein frans, ^ovp« im
Slrronbiffehient Stontmebi beßnbe, wentgßen« bi«
Sonnerjtag fei fein folcßc« bort gewefen. Sie ©reu*
ßen jerftovten bie Siebe tut en*33a bubt« ©arig*
nan. ©ei ßongupon iß bie ©aßu Oon ben
gransofen nnterminirt.
B. C. Sic Dpfes mtfrer ©lege.
©leidh nad) beit gewaltigen ©dtlacbten bei S?eß
warb oom Krtegefd)auplahe berithtet, baß bie Opfer
ben ©rfolgen leiber entfprcchenb feien. Sßir wußten,
wa« ba« bebeute. SlOe ©täbte unb ©tättdfen, fo*
weit bie beutf^e ©rbe reicht, fehmüeften ßch mit
lußig wehenbett gähnen; aber in ber fühlenben
Sienfdienbruß erßidte ber laute Subeiruf unter ber
Örauer über bie fiaffenben Süden, welche bie mör*
bcrifdje Kugel auf lange 3at)re hinan« in bie
fReihen be« beutfehen Solfe« geriffett. Sie oer*
ßoffene SBoche hat bie ungeheure 3a^ Vcrtnße
noch beßimmter erfennen laßen. Saufenbe beutfeher
SRütter weinen heule um ben nimmer wieberfehrenbett
@ol)U, Saujcnbe unb aber Saufenbe feßweben noth
in banger Ungewißheit, ob ber Shcure ßd) ber
©efunbt)eit erfreut, ober ob er auf hartem fiager
an fdjmcrshafter Söunbe barniebcrliegt, ober ob er
gar auf immer gebettet liegt in fränfifchet ©rbe.
©« iß ein ©tücf oon bem furchtbaren Jammer
be« oölferoernicbtenben Kriege«, ba« ftdh fühlbar
maeßt bi« in bie fernße
Unb bennod), ßnb wir unter biefen harif11
Schlägen ermattet ober gar muthlo« geworben?
Sie« Solf, ba« uod) oor wenig SBochen in einer
niemal« gefchauten ©inmüthigfeit ber ©egeißerung
feine ©otme an ben fRbefn entjanbte, unter bem
entfebloßenen SRufe: „®ut unb ©lut für’« Sater*
lattb!" — foUtc e« jeßt oersweifeltem ©chmcrse
oeifalleu, ba bie ©elübbe feine« Opfermutes s111
oollen Spat werben? ©ewiß nicht! Sott allen Sau*
febungen, betten ftch bie granjofen über beutfeße«
SBejen ßingegcben, iß e« bie fdßimmße, wenn fte,
wie einige ©atifer ©lätter thuit, au« bem Umßanbe,
baß wir nicht au« ooHer ©ruft aufjubeln über bie
Siege uttfrer Sruppen, auf einen gunßigcn ©taub
ißrer eigenen Slngelcgenhctten fcßließen }u tonnen
meinen. @fe oergeßen, baß wir Seuifcße biefen
Krieg nicht unternommen hüben au« Surß nach
blutigem SBaßenruhmc, fonbetn baß wir ißn tragen
al« ein feßwere« Opfer, welche« un« oon einem freeßen
grieben«ftörer aufgeswungen iß, baß wir bem*
nad) bie ©rfolge unfrer mit freubiger ®e-
itugthuung entgegennehmen al« eine geredjte ©e-
lohttung unfere« Kampfe« für eine heilige ©aeßf,
nid)t aber fte bejubeln mit ber ©icgeStoUbeit ßanb*
werfSmäßiger KriegSfnecßte. Sie oergeßen auch,
biefe Hen'en gransofen, baß e« nicht eine au«
barbarifchen SolfSßätnmen ausgehobene H«rbe ober
fonßtge« sufammetigelaufenc« ©eftnbel, fonbern baß
e« bte©lüthe ber männlichen 3ugenb al(er@chicha
ten unfere« ©olfe« iß, bie wir in’« gelb füßren,
fte oergeßen, baß wir bem wübett Kampfe nicht
Sufcßauen wie einer ©robnetion gemietheter ©labia*
toren, fonbern baß e« gieifcß oon unferm gleifcße
iß, wa« wir auf ben blutigen SBaßlßätten ßinge*
ftßlachtet feßen. Sarum oerßeßen fte auch g^tt
ntd?t bie ßttlfcße Kraft, welche unfrer Srauer inne
Woßnt, eine Kraft, bie je größer bie Opfer, nur
nm fo ftärfer un« anfpornt, unfre ©aeße fertju*
füßren bi« sh®1 Stele.
3Ba« gefcheßen muß, gefdteße! — in biefem
©inne ßat ba« beutfeße Soli feine ©ößne gießen
laßen, Oertrauenb auf bie bewäßrie preußifeße güßr*
nng. Unb fo groß auch bie Opfer ber leßten ©chlatß*
ten gewefen, biefet ©inn unb biefe« Scrtraucn iß
überall gleich geblieben: Sebermann iß nberseugt,
llitqrlriiimlicltfir.
(Srsäßlung oon Sannt) Swalb.
(gortfeßung.)
Qn wenigen Sagen fottte e« jäßrig werben, baß
Stamona in ba§ Han« gefommen unb mit ißrer
Pflegemutter befannt geworben war. Plan hatte be*
fdjloßen su biefem SCage ba« ©artenßau« wteber öß= j
neu unb ßerrießten s« laßen, wenn man e« atteß nidßt :
meßr wie in bem oerroießenen Sommer bauernb s«
bewoßnen meinte, unb weil man nieten gamilten
für bie im Söinter empfangene ©aßfreunbfcßaft unb
für maneßen gefettigen ©enuß gu banfen ßatte, woßte
man mit biefer fRüdfeßr in ba« gur ©artenwoßnung
umgewanbelte ©ewäißäßau« gugleicß ein Ilejne« j
geft für bie jungen SRäbdßen unb jungen Plänner j
neranftalten, mit benen Pomona näßer belannt unb j
bie ißr angeneßm geworben waren.
Sie Vorbereitungen, roelcße man sur Slufnaßme j
ber ©efeüfdßaften gu maeßen ßatte, gaben ben grauen i
otel gu fraßen, unb füßrten Pamona unb @gon ]
meßr nodß al« fonft gufammen. Sie wünfeßte bem |
©artenfaale fo otel al« mögltcß ein füelicße« Sln= ;
feßen gu geben, fte wollte ben Pafenptaß erleuchtet
nnb blumige ©cßtinggewadife non einem ©aume
gu bem anbern gegogen ßaben.
3Öa« an natürlichen ©ßangen unb ©tütßen nießt
[ ßerbeigufcßaßen war, foUte burdß ftinftlicße ©lumen,
bie bei bem Sampenticßt woßl tauften fonnten, er*
feist werben, etn paar ©uitarren* unb glötenfpieler
füllten, wäßrenb man fpeifen würbe, einige fpaniftße
Pationalmelobieen fpielen, welcße Pamona in ißrer
Heimatß befonber« lieb gewefen waren, unb fte naßm
für aße biefe Stiftungen, welcße fie in ber ßeiter*
ßen Saune unb mit einem ißr fonft nicht gemößm
lidßen ©ifer betrieb, bie Stenße @gon« mit einer
ißn entgüdenben SttferßcßtliößJeit in Slnfprudß.
@r mußte babei fein, al« fie bieSeittücßett, un*
ter benen man ben ißee etnneßmen foßte, oor bem
©emäcßäßaufe auäfpannen ließ, er mußte ißr ßel*
fen nie Surüßung ber iEafel gu überwaeßen. ©ie
ßatte ©übfrüvßte unb tropifeße grüeßte ßerbeige*
fchafft unb orbnete fie felber mit bem ißr eigen*
ißümlicßen @cßönßeit«finn in ben Körben non über*
feetfeßem ©eftedß; fie ßittg felber bie Panlengewäcßfe
um bie Volieren, bie man wieber in ba« ©arten*
ßau« getragen ßatte, unb befehlen unb felber fdjaf*
fen ftanb ißr gleich natürlich an. Sitte« geßorcßie
ißr mit Suft, man faß e« bem geringßen Slrbeiter
an, wie ißre ©dßönßeit ißn beßervfeßte. 2öie auf
bie SBinfe einer geenföntgin fügte fieß Sitte« tßrem
SBttten, gelang Sitte« unter ißrem ®ebot, nnb ©gon
lonnte fieß bisweilen ber Vorßettung nießt entfeßla«
gen, baß aueß ba« SBetter.ißr geßorfam; benn feit
fie angefangen, bie Vorbereitungen gu ißrm gefte
! gu treffen, war bie QaßreSgeit plößlicß fo warm ge*
j worben unb bie 2Bitterung fo beftänbig, baß ber
| früße Ptai bem Sommer gließ unb bie Päcßte linb
! waren wie in be« gaßre« Plitte.
| Sitte« ließ fieß alfo auf ba« ©eße an, unb gleich*
i fam al« ob bie früße SBärme be« gaßre« au^ cä*
| le« Slnbere oerfrüße, traf bieämal ein ©rief oon
I Herrn ©rn«bp halb nadß bem ©eginn be« PionatS
; ein. ©r melbete ber Socßter, baß er ©elegenßeit ge*
* funben ßabe, feine ©eftßungen in einer ißm not»
' tßeilßäften ©Seife gu oerfaufen, baß Pliftreß ©rn«6g
| Sluoficßt ßabe, binnen tnrgem Plutter gn werben,
unb baß er, fobalb btefe Hoffnung in ©rfüttung ge*
I gangen fein werbe, bie Haoannaß gu neriaffen unb
feinen SBoßnfiß bauernb in bem Sanbßaufe auf ber
gnfel SBigßt gu neßmen benfe, ba« er inne geßabt,
al« er mit Pamona bort oerweilt ßabe. Von bem
SESunffße ober aueß nur non ber ©rwartnng, baß
feine Socßter fieß bann gu ißm begeben unb unter
feinem Sacße weilen werbe, ftanb in bem ©rief
fein SBort, woßl aber lag ein befonbere« ©cßreißen
an grau n. Paoen in bemfelben, beffen glnßalt ße
ißrer ©ßegetoeßter norentßielt.
Herr @rn§bp feßrieb gang ba&feibe, wa« er ber
Hocßter gemelbet ßatte, fügte aber, wie er fagte,
oertrauenSnott unb ißrer umfießtigen Verfcßwiegen®
; ßeit gewiß, ßingu, baß er nießt bie Slbfidjt ßabe,
Pamona bei feiner Ueberfiebelung nadß ©nropa an«
fl. 1. 3 f. in btibetttta,
-utiS bir fl. 1. 1® tt- »iectelja^ttg.
£)tettftag, 30. 2lugufi
8 fr. ftc 'jJetifjeifc, ht\ 3uSfunff£*
ertöcilung 4 fr.
1870.
QggT Sur feen Plonat September werben
Söcfieflutigen auf ba« geibclbcrgcr Journal für
auswärts bei ben betreffenben ©oflanftalten, unb
hier bet ber ©rpebitton unb ben Prägern entgegen*
genommen. ©reib für |ier mit Srügevlohn 25. fr.
Sie @jpet>ition.
Slcttcftc Sftadjritfjteit.
SBcrfitt, 27. Slug. Ser „©tnatSangefgcr" fngt:
35ab große Hauptquartier wirb bereit« in
@t. Sigfer fein. Ser „©taatSang." fonftatirt
neue Belege ooti Verlegungen ber ©enfer
Konbcntfon. ©ei ©raoelotte würbe fortge*
feßt auf ba« Sanitätspersonal gefeßoffen, wobei ein
jDbcrftabSargt unb brei ^»tlföfranfenträger oerwun*
bet worben. Ser „©taatSang." fagt begüglid) ber
frans- greiforp«: Siefelben müffeti außer ben
frtcgSminißeriettenSrmächtigungSfcheinenü&lfcrrccht»
Itd) ben frans* SRilttärgefeßen unterworfen unb oon
fratij. Dffigiercn befehligt werben, fonji fönnen fte
nur al« ©anben betrautet werben.
©erlin, 26. Slug. SBfc oerlautet, ftnb fegt
Sorbereitungen im ®ange gur ©Übung öon b r e i
Pcfeoearineen. Sie eine berfelben foll am
Pßetn, bie jWeite hier bet ©erlin, unb bie britte
bet ©logau jufammengejogen werben. Heber bie
erfte Wirb ©e. Königl. £oß. ber ©roßhergog
»on S?etflenburg*@chwerin, über bie gweite
ber hifPfle ®ouberneur, ©eneral ber 3nf«iüerie
grhr. o. Sanft ein, unb über bie britte ber ©e*
neralteutnant o. ßowenfelb ben Oberbefehl füh*
ren. — Sie Slrmee, welche ncuerbing« auf bem
KriegSfcbauplaß unter bem Oberbefehl be« K x o n-
ptfngen oon ©achten gebilbet worben tfi, be-
fteht au« bem preußifchen ©arbeforp«, bem 4.
preufj. Slrmeeforp« (Prooing ©achten) unb bem 12.
(funigl. fäd'ufcben) ©unbfSarnmforpe. Sem ©er*
nehmen nach bürfte bie urfter güßrung be« ©roß*
herjog« Oon ÜRedlenburg=@chwain am SRtqefn ju
bilbenbe Pejawe=3lrmee ben beiben fkeren folgen,
welche unter bem SSefe^l be« Kronpringen oon
Preußen unb be« Kronpringen oon Sachten auf
pari« marfwtren.
Snr le Suc, 26. Slug., Pachm. 3 Uhr. (£>ffi*
gfette milit. Padwidjten.) Sie fleine geftung S itU)
hat f«h geffern früh am 25. Slug, ergeben; 16
Kanonen würben oorgefunben. 3wei©«taillone
©arbc mobile, welche fich oerirrt hatten, wur*
ben oon unferer Kaüatterie gerfprengt, 850 Ptann
gefangen. Sfeffeitiger ©erluft: SRajor o. griefen
fchwer blejfirt, 3 SRnmt oerwunbet.
©ar le Suc, 25. Slug. Slm PamenStag be«
König« üon ©aiern war Siner. Ser .König SB 11-
heim tranf auf ba« Sffioht feine« erhabenen ©un*
be«genoffen. 31 oon, Pioltfe, ©obbielSfß er*
hielten ba« ©iferne Kreug.
pari«, 27. Slug. Ser SRinifter be« Snnern
theilt unter Sorbeßalt mit: geinblidje Kaoatterie
fei in Slrcl« für Stube ftgnaltftrt; ein Setache*
ment Ulanen'habe ben ©ahnljof oon ©pernap, eine
anbere Slbtheitung bie ©tabt angegriffen. Sie Pa*
tionalgarbe foll SBiberftanb geletftet haben, ©tarfe
Slrtitterie unb Kaoatterie fei gefiern tn ©halon$
eingerüdt.
3n bem ©efeßgeb. Körper will SLlqiev«
nur bann bie ©ruennung al« Ptttglicb be« Ser*
theibigung«fontitee’« annehmen, wenn bie Kammer
fte ratifcglre. ©tcenader« beantragt, Shter«
bureß Slfflamation ju wählen. Ser Slntrag wirb
abgewiefen.
©riiffel, 27. Slug. Stau melbet ber „Snbep.
©elge" au« Part«: ©efient SRadjt würben 1500
Verhaftungen oorgenommcn.3ahlreiü)e fftepitbüfaner
unb ©ojklißen ftnb ju greiheitöftrafen oejurtheilt
worben. Sftan fchreibt Stapoleou bie Slbßcht ju,
©ourgo« ju befeftigen, nm ftd) mit ber ^Regierung
unb ben Sruppcn bortl)in juvüdäHjtchett. Ser ge*
ftern oerworfenc Slntrag Keller’« bie Kammer bürfe
nur in ber Hauptftabt tagen, fchetnt hiermit im
3ufammenhang.
©rüffel, 28. Slug. Sie „Stibep. ©clge" evflävt
eö für nnri^tig, baß ftih ein frans, ^ovp« im
Slrronbiffehient Stontmebi beßnbe, wentgßen« bi«
Sonnerjtag fei fein folcßc« bort gewefen. Sie ©reu*
ßen jerftovten bie Siebe tut en*33a bubt« ©arig*
nan. ©ei ßongupon iß bie ©aßu Oon ben
gransofen nnterminirt.
B. C. Sic Dpfes mtfrer ©lege.
©leidh nad) beit gewaltigen ©dtlacbten bei S?eß
warb oom Krtegefd)auplahe berithtet, baß bie Opfer
ben ©rfolgen leiber entfprcchenb feien. Sßir wußten,
wa« ba« bebeute. SlOe ©täbte unb ©tättdfen, fo*
weit bie beutf^e ©rbe reicht, fehmüeften ßch mit
lußig wehenbett gähnen; aber in ber fühlenben
Sienfdienbruß erßidte ber laute Subeiruf unter ber
Örauer über bie fiaffenben Süden, welche bie mör*
bcrifdje Kugel auf lange 3at)re hinan« in bie
fReihen be« beutfehen Solfe« geriffett. Sie oer*
ßoffene SBoche hat bie ungeheure 3a^ Vcrtnße
noch beßimmter erfennen laßen. Saufenbe beutfeher
SRütter weinen heule um ben nimmer wieberfehrenbett
@ol)U, Saujcnbe unb aber Saufenbe feßweben noth
in banger Ungewißheit, ob ber Shcure ßd) ber
©efunbt)eit erfreut, ober ob er auf hartem fiager
an fdjmcrshafter Söunbe barniebcrliegt, ober ob er
gar auf immer gebettet liegt in fränfifchet ©rbe.
©« iß ein ©tücf oon bem furchtbaren Jammer
be« oölferoernicbtenben Kriege«, ba« ftdh fühlbar
maeßt bi« in bie fernße
Unb bennod), ßnb wir unter biefen harif11
Schlägen ermattet ober gar muthlo« geworben?
Sie« Solf, ba« uod) oor wenig SBochen in einer
niemal« gefchauten ©inmüthigfeit ber ©egeißerung
feine ©otme an ben fRbefn entjanbte, unter bem
entfebloßenen SRufe: „®ut unb ©lut für’« Sater*
lattb!" — foUtc e« jeßt oersweifeltem ©chmcrse
oeifalleu, ba bie ©elübbe feine« Opfermutes s111
oollen Spat werben? ©ewiß nicht! Sott allen Sau*
febungen, betten ftch bie granjofen über beutfeße«
SBejen ßingegcben, iß e« bie fdßimmße, wenn fte,
wie einige ©atifer ©lätter thuit, au« bem Umßanbe,
baß wir nicht au« ooHer ©ruft aufjubeln über bie
Siege uttfrer Sruppen, auf einen gunßigcn ©taub
ißrer eigenen Slngelcgenhctten fcßließen }u tonnen
meinen. @fe oergeßen, baß wir Seuifcße biefen
Krieg nicht unternommen hüben au« Surß nach
blutigem SBaßenruhmc, fonbetn baß wir ißn tragen
al« ein feßwere« Opfer, welche« un« oon einem freeßen
grieben«ftörer aufgeswungen iß, baß wir bem*
nad) bie ©rfolge unfrer mit freubiger ®e-
itugthuung entgegennehmen al« eine geredjte ©e-
lohttung unfere« Kampfe« für eine heilige ©aeßf,
nid)t aber fte bejubeln mit ber ©icgeStoUbeit ßanb*
werfSmäßiger KriegSfnecßte. Sie oergeßen auch,
biefe Hen'en gransofen, baß e« nicht eine au«
barbarifchen SolfSßätnmen ausgehobene H«rbe ober
fonßtge« sufammetigelaufenc« ©eftnbel, fonbern baß
e« bte©lüthe ber männlichen 3ugenb al(er@chicha
ten unfere« ©olfe« iß, bie wir in’« gelb füßren,
fte oergeßen, baß wir bem wübett Kampfe nicht
Sufcßauen wie einer ©robnetion gemietheter ©labia*
toren, fonbern baß e« gieifcß oon unferm gleifcße
iß, wa« wir auf ben blutigen SBaßlßätten ßinge*
ftßlachtet feßen. Sarum oerßeßen fte auch g^tt
ntd?t bie ßttlfcße Kraft, welche unfrer Srauer inne
Woßnt, eine Kraft, bie je größer bie Opfer, nur
nm fo ftärfer un« anfpornt, unfre ©aeße fertju*
füßren bi« sh®1 Stele.
3Ba« gefcheßen muß, gefdteße! — in biefem
©inne ßat ba« beutfeße Soli feine ©ößne gießen
laßen, Oertrauenb auf bie bewäßrie preußifeße güßr*
nng. Unb fo groß auch bie Opfer ber leßten ©chlatß*
ten gewefen, biefet ©inn unb biefe« Scrtraucn iß
überall gleich geblieben: Sebermann iß nberseugt,
llitqrlriiimlicltfir.
(Srsäßlung oon Sannt) Swalb.
(gortfeßung.)
Qn wenigen Sagen fottte e« jäßrig werben, baß
Stamona in ba§ Han« gefommen unb mit ißrer
Pflegemutter befannt geworben war. Plan hatte be*
fdjloßen su biefem SCage ba« ©artenßau« wteber öß= j
neu unb ßerrießten s« laßen, wenn man e« atteß nidßt :
meßr wie in bem oerroießenen Sommer bauernb s«
bewoßnen meinte, unb weil man nieten gamilten
für bie im Söinter empfangene ©aßfreunbfcßaft unb
für maneßen gefettigen ©enuß gu banfen ßatte, woßte
man mit biefer fRüdfeßr in ba« gur ©artenwoßnung
umgewanbelte ©ewäißäßau« gugleicß ein Ilejne« j
geft für bie jungen SRäbdßen unb jungen Plänner j
neranftalten, mit benen Pomona näßer belannt unb j
bie ißr angeneßm geworben waren.
Sie Vorbereitungen, roelcße man sur Slufnaßme j
ber ©efeüfdßaften gu maeßen ßatte, gaben ben grauen i
otel gu fraßen, unb füßrten Pamona unb @gon ]
meßr nodß al« fonft gufammen. Sie wünfeßte bem |
©artenfaale fo otel al« mögltcß ein füelicße« Sln= ;
feßen gu geben, fte wollte ben Pafenptaß erleuchtet
nnb blumige ©cßtinggewadife non einem ©aume
gu bem anbern gegogen ßaben.
3Öa« an natürlichen ©ßangen unb ©tütßen nießt
[ ßerbeigufcßaßen war, foUte burdß ftinftlicße ©lumen,
bie bei bem Sampenticßt woßl tauften fonnten, er*
feist werben, etn paar ©uitarren* unb glötenfpieler
füllten, wäßrenb man fpeifen würbe, einige fpaniftße
Pationalmelobieen fpielen, welcße Pamona in ißrer
Heimatß befonber« lieb gewefen waren, unb fte naßm
für aße biefe Stiftungen, welcße fie in ber ßeiter*
ßen Saune unb mit einem ißr fonft nicht gemößm
lidßen ©ifer betrieb, bie Stenße @gon« mit einer
ißn entgüdenben SttferßcßtliößJeit in Slnfprudß.
@r mußte babei fein, al« fie bieSeittücßett, un*
ter benen man ben ißee etnneßmen foßte, oor bem
©emäcßäßaufe auäfpannen ließ, er mußte ißr ßel*
fen nie Surüßung ber iEafel gu überwaeßen. ©ie
ßatte ©übfrüvßte unb tropifeße grüeßte ßerbeige*
fchafft unb orbnete fie felber mit bem ißr eigen*
ißümlicßen @cßönßeit«finn in ben Körben non über*
feetfeßem ©eftedß; fie ßittg felber bie Panlengewäcßfe
um bie Volieren, bie man wieber in ba« ©arten*
ßau« getragen ßatte, unb befehlen unb felber fdjaf*
fen ftanb ißr gleich natürlich an. Sitte« geßorcßie
ißr mit Suft, man faß e« bem geringßen Slrbeiter
an, wie ißre ©dßönßeit ißn beßervfeßte. 2öie auf
bie SBinfe einer geenföntgin fügte fieß Sitte« tßrem
SBttten, gelang Sitte« unter ißrem ®ebot, nnb ©gon
lonnte fieß bisweilen ber Vorßettung nießt entfeßla«
gen, baß aueß ba« SBetter.ißr geßorfam; benn feit
fie angefangen, bie Vorbereitungen gu ißrm gefte
! gu treffen, war bie QaßreSgeit plößlicß fo warm ge*
j worben unb bie 2Bitterung fo beftänbig, baß ber
| früße Ptai bem Sommer gließ unb bie Päcßte linb
! waren wie in be« gaßre« Plitte.
| Sitte« ließ fieß alfo auf ba« ©eße an, unb gleich*
i fam al« ob bie früße SBärme be« gaßre« au^ cä*
| le« Slnbere oerfrüße, traf bieämal ein ©rief oon
I Herrn ©rn«bp halb nadß bem ©eginn be« PionatS
; ein. ©r melbete ber Socßter, baß er ©elegenßeit ge*
* funben ßabe, feine ©eftßungen in einer ißm not»
' tßeilßäften ©Seife gu oerfaufen, baß Pliftreß ©rn«6g
| Sluoficßt ßabe, binnen tnrgem Plutter gn werben,
unb baß er, fobalb btefe Hoffnung in ©rfüttung ge*
I gangen fein werbe, bie Haoannaß gu neriaffen unb
feinen SBoßnfiß bauernb in bem Sanbßaufe auf ber
gnfel SBigßt gu neßmen benfe, ba« er inne geßabt,
al« er mit Pamona bort oerweilt ßabe. Von bem
SESunffße ober aueß nur non ber ©rwartnng, baß
feine Socßter fieß bann gu ißm begeben unb unter
feinem Sacße weilen werbe, ftanb in bem ©rief
fein SBort, woßl aber lag ein befonbere« ©cßreißen
an grau n. Paoen in bemfelben, beffen glnßalt ße
ißrer ©ßegetoeßter norentßielt.
Herr @rn§bp feßrieb gang ba&feibe, wa« er ber
Hocßter gemelbet ßatte, fügte aber, wie er fagte,
oertrauenSnott unb ißrer umfießtigen Verfcßwiegen®
; ßeit gewiß, ßingu, baß er nießt bie Slbfidjt ßabe,
Pamona bei feiner Ueberfiebelung nadß ©nropa an«