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Mannheimer Abendzeitung — 1845

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No. 146 - No. 175 (1. Juni - 30. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44007#0673

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A? 160.

bonnement mit viene.
teljähr. Vorausbezahlung
lv Mannheim 1 fl. 15 kr, Zz
darch die Poft bezogen im est
; anzen Großherzogthum „zy
y. 2 fl. §8. r., ut ! §
Ausland erhöht fich das
Abounement um den Poft-
| aufseblag.

Sonntag





Mannheimer Abendzeitung.

15. Juni

In seratediegeſpaltens
Zeile in Petitſchrift oder

deren Raum 3 kr. Jnfſe-
rate, worüber die Redak-
tion Auskunft zu ertheilon
hat, die Zeile oder deren
Raum 4 kr. –~ Briefe
und Getr erbittet man

ranco.

18415





. Mit vem erſten Juli besinnt ein neues Abonnement der

Mauncheimer

Abendzeitung.

Mir laden hierzu frevndlichſt mit dem Bemerken ein, daß, des richtigen Bezugs wegen, die Beſteklungen als b ald gemacht werden mögen.

Die „Mannheimer Abendzeitung“ wird fortfayren, so weit es ihr Umfang und die so sehr beengenoen deutschen Preßverhältnisse gestatten, in
allen Beziehungen die wahren JIntereſſen des Volkes nachdrücklich anzuregen und zu vertreten, von allen wichtigern Tagesbegebenheiten Kenetniß zu geben
und Richts unberührt zu lasſen, was beachtenswerth nütlich, oder nachtheilig im Staaten- und Volkeleben hervortritt. '

Die ,„Rhriniſchen Blätte: ‘’ als unterhaltende Beilage, werden an guter Auswahl und Manrigfaltigkeit zu gewinnen suchen.

Das „Badiſche Volksſchulblatt‘’-, das mit dieser Zeitung ausgegeben wird uud schon bei seinem kurzen Beſtande in hohem Grave der achtungs-
vollen Theilnahme der Herren Lehrer und Geiſtlichen, wie der allgemeineren Anerkennung sich erfreut, wird fortwährend nach beſten Kräften rem würdigen

Ziele eines wahren deutschen Volkeschulblattes nachſtreben.
Die „Mannheimer Abendzeitung“ erſcheint

t äg li ch,

und es werden hiernach wöchentlich sieb en Zeitungs-Nummern und fünf Beiblätter ausgegeben. Sie koſtet sammt den „Rheinischen Blättern“ und dem
„Volksschulblatt" h al b jäh r lich in Mannheim 2 fl. 30 kr. und mit dem Poftaufſschlag überall im Großherzogthum Baden 4 fl. 15 kr., wozu dann auswärts

noch ein weiterer Poſtzaufschlag kommt.

Auf das „Badische Volksschulblatt" kann auch besonders abonnirt werden, um es den Freunden der Volksschulverhältnisse zugänglicher
zu machen. Das ,Volksſchulblatt“, oh n e die Mannh. Abendzeitung und die Rheinischen Blätter, koſtet halbjährlich in Mannheim 1 fl. und durch die Poſft

bezogen in ganz Baden | fl. 30 kr.

Man abonnirt bei deu nächſtgelegenen reſp. Poſtanſtalten; für Frankreich bei dem großh. Ober-Poſtamt Karlsrahe und Hrr. Alexauver,

Brandgaſſe Nr. 18 lu Straßburg.

.

Privat- und amtliche Anzeigen, zu deren Veröffentlichung, ihres weitausgebreiteten Lesekreiſes wegen, die Zeitung sich besonders eignet, werden mit

drei Kreuzern fur den Raum der kurzen Petitzeile berechnet.

Der Verleger.



î_Denutfchland.

* Mannheim, 13. Juni. D r „Rhein. Beobachter", den der
xegierungzsfreunduche „unparteruscher ſch ar fe Publiciſt D. Bercht, Pro-
féſſor in Köln, berausg.bt, rückt endiich mehr heraus über v. I t-
ſtein's und Hecker's Ausweisung aus den preußiſchen Staaten,
nachdem er dieſe Thâtſache, die von so augerfill'g hohcr Bedeutung
iſt und überall in Drutſchiand und im Auslande fortwährend großes
Aufieben errezt, früyer kaum unter seinen „vermiichten Nachrichten--
erwähnt hatte. Seine Nummer 162 druckt näm'ich für's Erste die
„Bremer Z.,, die b:kam tlich auch rinige sebr treffende Artikel über
jenes „Eriigniß- lieferte, d a ab, wo ~ im Gebiet der Erfindung ~ ein
Bailimer Correſpondeni die Auswcisung einer Denunciit on zujqchreibt,
nach welcher v. Itz ſtein und Hecker auf der Eiſenbabn ſich ,„ſcho-
nunge los“ üb.r preußiſche Zuſtänte ausgesp ochen tc. hätten; tann
bringt ſie die Erkiärung des Polizeipräsid iu ms auf tie Mitthei-
Ilunger1 v. Itzſiein's und Heck r's, ohne diese ſ.Ibſt zu bringen, wie doch
bie , beiden Berliner Zeitungen! gethan oder auch . nur
kheilw eiſe sie vorher gebracht zu haben, und zuletzt berichtet sie
„vom Rhein", mit wie greß.er Spannung man der nähern Auf-
klärun g über die Gründe der Ausweijung entgegen ſiept, wie ,die
öffen iliche Meinung am Ryein dringend die Mittheilung
dieſer Gründe fordert, wie man ihr nicht Unrecht zu geben ver-
mög',,, und wie –ê „wenn man steht und hört, in welchen Mathmaß-
un; zen man sich ergeht und welche Schlüſſe daraus gezogen werden-
~ man rim woblverſtandenen Intereſſe des Gouvernements nur wün-
ſc zen“ rzüjſe, daß eine genügende Aufflärung recht bald gegeben wer-
de n möze.»n So viel in der einen Nammer!

Nun, das Litre ift allerdings Grund genug, daß auch der
- Rheiniſche Brobachter« etwas in der Sache der Ausw isung thut,
d aß er uns vorläufig, wenigſtens so höchſt unpartcii:ch, tie erwähn-
t en Mittheilungen macht! Ja tie ehrenwertoe Redaktion sügt noch
in eigenſtem Churakter und sehr naiv in ciner Note bei: „wir hoffen
in einigen Tagen unsere Mittheilungen über das beklagenswerthe
Cdoch!) Ereigniß zu erhalten; einstweilen müſſ.n wir auf tie frei-
Jich nicht genügende (doch!) Nachricht der Bremer Zeitung ~
verweiſen.uv Ulso auf die „Schonungslos -Denunciation verweiſt der
Hr. Redakteur und tröſtet ſich, daß es noch beſſ r komme, daß so
zu sagen überwiegende Gründe verhanden sein müſſ.n. Unsere
; 1Veſcr werten dicß zu beurthcilen, zu würdigen wiſſen! Inzwischen :
. Das Cis iſt geborſten und es iſt gut, daß tie röff:ntliche Meinung
gm Rhein- noch so viel wirkt; werden jetzt die Schleußen in Berlin
| recht geöff et, dann wird auch der Ryci.1. Beobachter, dem wir heute
so viel Aufmcrtsamkeit witmen, mit vollem Strome ſich tummeln.

; NKoönigsberg, 6. Juni. (Köln. Ztg.) Dee hieſige Z:itung
x ſchreilt: Eine mit vüilen hundert Untecſchriſten vzsebene Adresse
ss dée HH. v. It ſtein und Hecker iſt in diesen Tagen von Kö-
“rg an den Ort ihrer Besſtmmung abgegangen. –~ Der königl.

Siaatsminiſter v. Bodelſchwing soll, wie Privatnachrichten aus

Masuren mittheilen, vom Könige den speziellen Auftrag erhalicn ha-
ben, die ger aurſten Nachrichten über den Zuſtand dieſes Lantſtrichs
an Ort uud Stille durch Ccemm sſarien einzuzievben. Das Raqultat
diesen Untersuchung soll ergeben h.ben, daß die Noth bedeutend grö-
her iſt, als sie tie Zeitungsariikel taiſt llen.

#9 Berlin, 11. Juni. Die Bremer Zeitung, die einen Cor-
respondenten hat, welcher aus Polizei-Quillen zu ſchöpfen scheint, er-
zählt uns, raß die Regierung damit umgebe, alle der ſchlcchien Preſſe

angehörendin Schriftſteller auszuweisen, welche Domicil haben. Damit

w rde..sie indeſſen blatwenig erreichen, da die Meyrzatl der zur Oppoſi-
tion grhörenden Schrifiſteller gerade Berliner ſird und riese sſowir nicht
auszuweisen sind. Urber Ergar Bauer's Verheftang bat tie Regie-
rung jelzt eine Ecklärung gegeben. Sie iſt aus dem Guunte ertol,.t,
ten ich schon früber als den wagyrsſcheinlichrn angegeben habe, weil
man ſich seiner verſichern wollte. Da tas Eckenntn'!ß des zweiien
Prozeſſes ihn auch noch zu 4 Jahren verurtbeilte, glaubte man er
würde fliehen. Das Gericht hat allertings das Recht, Jeden, des-
sen Strafe über ein Jahr beträgt, oder bei dem eine solche auch nur
mit Sicherheit zu erwarten iſt, einzuziehen.

~ Die Alg. Pr. Ztg. bringt fo.gende Mittheilung von Hrn.
Profeſſor Enke: „Am 7. Juni zeigte mix Herr Richter,. Acc.siſt
bei der Königlichen Kapelle, an, daß er in der Nacht vom 6. auf
den 7. Juni einen hcllen, mit bloßen Auzen sichtbaren Kometen, bei
dem man auch einen Schweif erkennen könne, nave bei der Capella
entdeckt habe. Gestern Abend ward der Komet auf der hiesgen Stern-
warte beobachtet. Er gehört zu den hellſten und schönſtcn Komcten,
wilche seit mehreren Jahren erschienen sind, iſt tro der hellen Däm-
merung schon am Abe d leicht aufzufi-den und zeigt bei schwachen
Vergréß.runzen einen scheinbaren Kern, der aber bei stärkeren ſich
auflöſt. Sein Schweif mig etwa 1° lang sein. Er ſtand in der
Nähe der Capp Ua und mag sich etwa täg!ich 1° nördlich und 5 bis
6° in gerader Aufſteigung, so daß diese arnimmt. bewegen. In den
Nachiſtunden iſt er mit bloßen Augen l-icht zu erkennen. Sein plöt-
liches Erscheinen im Norden ist ganz ähnlich dem Erscheinen des hel-
len Kometen von 1819.

Breslau, 6. Juni. Vergleichen wir die Stimmen, welche ſich
auf den letzten Landtagen für die Verfassungsanträge aus-
sprachen, mit denen gegen dieselben, so erhalten wir Folgendes:
in der Rheinprovinz alle, also ungefähr 70 Stimmen für die Aen-
derung der Verfaſſung; in Preußen 62 für, 25 gegen; in Poſ.n 42
für, 3 gegen; in Schliſien 43, also absolute Majorität für, 40
gegenz in Sachsen 22 für, 46 gegen; in Pommern keine für, 40
gegen dics.lbez zuſammen also 239 Stimmen für jene Aenderung,
154 dagegen. Al'o auf sechs Landtagen unter acht, d. h. auf
/, der Landtaae, welche die Verfaſſungsfrage in Erwägung gezogen
haben, sind 239 gegen 154 Stimmen, d. h. nahe an ?/; für eine
Bijahung derselben gew:sen. Vom weſtphälischen Landtage sind be-
kanntlich die Verhandlungen noch nicht veröffentlicht; was dirſe merk-


 
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