Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mannheimer Abendzeitung — 1845

DOI chapter:
No. 207 - No. 237 (1. August - 31. August)
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44007#0905

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
FL 214.

Abonnement mitvier-
teljähr. Vorausbezahlung
in Mannheim 1 fl. 15 kr.,

durch die Poft bezogen im . j e § > /
.... Mannheimer

Ausland erhöht fich das
Abonnement umden Poſt-
aufſchlag.

Freitag

MZ
:;

S. August



Inserate diegespaltent
Zeile in Peiitschrift ode?
deren Raum 3 kr. Inſse>

hat , die Zeile oder deren
Raum 4 kr. – Briefe
und Het. erhitie! man

1845.

A h D j t | rate, worüber die Redak-
en Z „a ung § tion Auskunft zu ertheilen



Deutfſchlaud.

* Mannheim, 6. Auguſt. Die ,„Spenerſche Ztg.. in Berlin
enthält einen interessanten kritischen Blick auf die neuern Zuſtände Preu-
Hens, besonders für die Zeit des v. Arnim'ſchen Miniſteriums. Wir
entnehmen iyr folgende bezeichnende Stillen: .

„Die nene Cenſurgeſeßzevun; begann mit der Mitte des Jahres
1843 iyre Wirksamkeit: tie Preſſe rwoar nicht freier geworden, und
fprach fie ein freies Wort, so geſchah es unter dem Schirme des ret-
tend und belfend dazwischen tretenden Ober Censurgerichts. das that-
sächlich zeizte, wie man die Censurinſtruktion zu handhaben hätte.
Die Bilderfreiveit mußte im Laufe der Zeit auch aufhören, man
ſallte in Zrichen nicht mehr ungehemmt reden. Aber das einmal er-
wachte Lcben iſt nicht leicht wirder zurückzuſcheucezgen, uad der gerufe-
nen Griſter wird man sobald niht los. Manche der Provinzialltand-
tage sprachen beredt die Wünſche des Volkes aus, ſie erhielten Ant-
wort und das Prtitionsrecht wurde in cinem bisher nicht gekannten
Maße geübt. Es. kann hier nicht der Ort sein, Ergebniſſe der Land-
tagsvervantlungen von 1841, 1843 und 1845 zu geben, sie sind ja
ohn; hin bekannte Thaisſachenz wir wellen ja auch hier nicht erklären,
nur erzählen. Auch in andirn Thrilen des Staatslebens trat Bewe-
gung eiu: virele Stadtgemeinden wünſchten Oeffentlichkeit, und was
dir Verwaltung pierin vor faſt einem Viertelſahrhundert gewährt,
ſchien aufs Neue in Frage geſtell. Späterhin nahm die Lage der
arb.itenden Nlaſſen die Sorgfalt der Erlen und Guten in Anspruch,
ſie fard Theilnahme, und man hofſte, ihr durch den Aſſociationsgeiſt
wenigſiens Linderung zu verſchaffee. Cin briltbendes , erfriſcheudes
KöntgorssrLstreging, vie veſten Aussichten schienen vorhanden + se
baten ſich bisher nicht verwirklichen können. Im Ofen des
Landes tagten die Bürgir und sprachen von des Landes Geschäften, ſie
ſollien es nittt, und ihre Verfammiungen wurden geſchloſſen. In et-
nem auderi Theil. nahmen Arbriierurruhen einen ernſten Charakter
an, ud es wurde voi dem Borhandenfein eines noch nicht gelöſ'ten
Problems gisprochen, von hochverrätheriichen, bisher noch nicht ab-
geurtelien Berbindungen berichtet.
Zeit zwii eyrenwerthe, achtbare deutſche Bürger, Angebörige eines
Bunbtes- und Zollvereinſtaates, obne Angabe von Gründen, ausge-
wiesen. Nachdem dann, in Hinſicht auf das „„Glaubensbekenntniß"
dcs vorizen Ministers, deſſen Intentionen anerkannt werden, heißt
cs. weiter: Aber die Mittel, wrl;he zur Erkennung der öffentlichen
Meinung aufzcboten wurden (nämlich die Mittheilungen der 25 Re-
ßiirungepräfidenten unter Aufhebung der früheren Polizciverichte), schie-
Hen nicht vie richtigen, u.d wenig geeignet, praftiſch das in fo gut
tem Sinn? gekwuünichte Ziel erreichen zu kaſſen. Wil man einen gu-
ten, untrüglichen Spiegel der öffentlichen Meinung und Stimmung,
so gebe man ter Preſſe ben vuötyhigen Raum: man befreie ſie von
. Hemmuaiſſen, man befrage se, wo es nöthig, man ergründe wo es

nöihiz, wo es angemessen iſt . . . und Hand in Hand gehe die Preſſe
mit einer geeizneten Volks v ertretung.- ;

.. S Acherz, 5. August. Im Abdrucke meines Schreibens. vom
1. Auguſt Cin No. 211 ) beist es, alle Wailmännerwabhlen ſeien
waste entſchicoon im Sinne des Foriſczrittes ausgefallen;. es soll aber
wrſefi.. c:itſchicden veißen; daran. mag meine. Se&riſt schuld ſein. Schwe-
rer begrriflich iſt mir das Berſehen. daß mur vier ſtatt fünkt Wahl-
mänper krort gedruckt ſtehcn; es find aver unsere wackeren Fünf Fol-
genbe: Gemeinverath Joſcpy Peter, Gemeindereth Ignaz Villinger,
Gemeinderath Roth, Sonnenwirth Stöckle und Advokat Richter. –

Der Wahrheit die Ehre!

Laßr, 4. Aug. (Oberrh. Ztg.) Unsere Wahlmännerwahken
sind h.ute mit dem vierten Diſtrict zu Ende gegangen. Ich habe
dies abwarten wollen, um bestimmt berichten zu können, daß hier
durchaus. Hur freiſinnige Bürger zu Wabhlmätnern erkoren wordin
ſtrd. Es muß bemerkt werden, daß wider Erwarten im Sinne der
"andern Richtung keine merklichen Schritte gethan wurden, was aber
wahrscheinlich eben nur daher rührt, weil die Lib:ralen, welche die
Proßé Mehrheit der Bürgerschaft ausmachen, kampfgerüfiet da stan-
den, und jedcunfakls alle Mühe der Gegner vereitelt vaben würocn.

bürgern geachtet find.

er. Siun.führt uns zum Siege.

„Weſer Zeitung- wissen will, daß er es. angenommen habe.

Endlich wurden in ganz ſüngsſter

Kleine Zänkereien und Kabalen hat es zwar, besonders im letzten Di-
ſtrikt, auch gegeben, weil es leider auch bei uns noch Solche gibt,
die für liberal geiten wollen, ohne es zu sein; allein im Resultats
hat dies kein Nachtheil gehabt, und man möchte faſt sagen: es
war heilſam, daß die Bewegung auf das Ende hin noch lebhafter ge-

wesen iſt, als am Anfang.

Lahr, 1. Auguſt. (Oberrv. Z.) Es konnte nicht fehlen, daß

die beutige Eröffnung der Ciſenbahn zwischen Offenburg und Freibrrz

auf die hieſige g werbreiche Statt einen lebhaften Eindruck üben mußte.
Auffallend ist, daß weder in dem Berzeichniß der Fahrten, noch auf
dem Dinglinger Bahnhofe selbſt, irgend eine Erwähnung von Lahr
geſchieht. Dadie die sige Stadt schon durch die Entfernung vom Bahn-
hofe benachiheilizt iſt, so wäre es doch nicht billig, nach dem Bei-
ſpiele anderer Länder, dem Bahnhote den Namen der beträchilichſten
Stadt der Gezend zu geven. t

§ Baden, 5. Aug. Das R\.ſultat unserer Wahlmänner:oah-

Ten ift in Betracht der hieſizen Verhältnisse ein erfreuliches zu nen-
nen.

Wie Ihnen unter dem 28. v. M. berichtct iſt, ſinud die der
zwei ersten Diſtrifte bei Weitem der Mehrzahl nach auf Männer ge-
fallen, die wegen ihrer wackern Gesinnung von foſt allen ihren Mit-
i Aeynliches gilt pom 3. Diſriki;z die Wazl-
männer des .4. Distrikts gebören sämmilich der freiſtanizen Richtung
an. Man nennt jettt ein Mitglied des G.meinderaths, das als frei-
ſinniger Mann bekannt iſt, als Denjenigen, der vie meiſten Ausſich-
ten bei der Abgeorduetenwahl habe, und so dürfte denn auch das
Endergebniß ein gutes werden. Doch seien wir auf dir Hut, urſere
Gegner werden alle ivyre Minen springen laſſen; nur frſter, mänrli-
' f©0 Berlin, 1. Augnſi. Ob Herr von Wedell Miüniter
des Innern werden wird, ſcheint doch noch ungewiß zu sein. Die
1 Schleſiſche Zeitung " behauptet, er habe es abgelehnt, während die
Von
den früheren Berhältniſſen und den Ansichten desselben weiß man
nichts, als daß er als Oberpräſident der Provinz Sachsen zu mil-
den, versöyulichen Maßregein in ver Wielieeniſchen Angelegenheit ge-
rathen hat. Hicerrach zu uriheilen, wird man auch wohl annehmen
können, raß cr als Minister Conceſſionrn an dir öffentliche Meinung
und das Gewährenlaſſen der ietzt berrſchendin Bewegung verlangen
wird. Es ich auch wohl kein preußiſchrr Staatsmaun länger
verhehlen, daß uur fo tie Uebernahme di:ses Miniſteriums erfolgen kann.
Darum ift auch so ſchwetr, ieht ein Min'fterium des Innéry zu fin-
den. Eben ktceßhalb kann man auch die Beſtrebungen gewisser
bur. aukratiicher Kot:rien, tie ſich im Hamburger Correſpondenten abrsü-
hen, den Graftn Arnim wieter herantringen oder gar Hrn. v. Rocßow
empfehlen zu rveller gen. Nein, ihr Herrn, beide, der Graf
ind für uns fortan unwögtiche Perſo-
nen. Die Preſſe wirv féch törem Wirdereirtrtitt in irgend ein Mint-
ſterium, auch renn fie eine völlize Aendteruug ihrer Grundsätze verſpre-
hen, auf zas Harinäckigſte widerſezen. Von den Reisenden
die aus Mien zurückkehren, hört man jetzt erzätlen, daß der Fürft
Metternich fich über rie Auswetſung der bariſchen D.putirten datiit
geäußert have: „das set eine Hauptfchlacht, welche die preußtſche Re-
gieruiig gegen vie Liberalen verloren habe.“ j

)

Werlin, !. Augus
t S).. ¿Ä
1

kenn ſich







âÄHT




wir erfabren – ſozar
ſcheint, die mit
fommen. Spect.ll aber

hier in der H
§. 1 . Ui i v.
iz

oa
demfelben in it

fs



hiefigen B d::

Modifieir fl êr

Etn wegen wiedervolten Bettetns oder torgen wi Irbeits
r t§ ' cs. 2 ;; . j . LV ; + C). s;
ſcheu por das Erùuninaigericht gestelltes Zrndiviöduum wird z. B. 11


 
Annotationen