Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mannheimer Abendzeitung — 1845

DOI chapter:
No. 329 - No. 358 (1. Dezember - 31. Dezember)
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44007#1487

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
FA PP.



Mh o nn ement mitoier-
tsljähr. Borausbezahlung
in Mannheim 1 fl. 15 kr





..#&Ñ Mannheimer
ganzen Großherzogthum PP D 1,7 act
Baden 2 fl. 8 fr,, | . U Pt [ !. Mu R s M : '

t zt: Inserate die gespaltense
_ ZIJeile in Petitsſchrift odsr

j.: deren Naum 3 Ir. Juſſs-

; Mr gf rate, worüber die Retako

; u I ., tion Auskunft zu ertheilen

hat, die Zeile oder dersn

RH ſens erdiht fich. das Raum 4 kr. ~ Briefs
Ibs unemcz um den poſt- und Geld erbittet man
rüilchiag, . : franco.



: Dienstag
Ü rc" zt



U U
wogl | .
Hie Mannh eimer Abendzeitung

#23. Dezember

1845.

n Mit Un, erſten Januar 1846 beginnt ein neues tzsghs rw! auf die

4 f Zz ' Y t

“ir freundlich einladen , mit der dt M auzh quer. coeu ten möglichst bald zu machen. ß
erſcheint 1ä glich und von Neujahr an auf fiarkem Papier und mit deutlichfem Drucke in

(Groß. Median-Format; der Preis derſelben ſammt ihren Beilagen, den . RMheiniſchen Blättern, und dem „Vadiſchen

Wolksfchulblatte“ bleibt unverändert.



Deutſchland.

++ Pforzheim, 20. Dez. Unſern wackern Mitbürger Herre
wollie jüngft die höhere Polizei um 10 fl. flrafen, weil er mit sei-
nen Glaubensgenoſſcn sich in seiner Wohnung zu einem Gottesdienft
vereinigt hatte. Wie natürlich hat er gegen dieſes Urtheil Berufung
an tie höhere Behörde eingelegt, und es ift nicht zu bezweifcln, daß
litziere ebenſon ohl die Geſctwitrigkeit des Urheils anerkennen, und
es dißhalb ſür richtig erklären, als auch den beiréffenden Polizeibe-
aten wenig ſtens mit einer Rüge bcſtrafen wird, wiil er fich über
vas Vereins: Geſctz von 1833 §. 2, Satz 2, geſtcllt hat.

Wir dürfen uns freren, daß hier ſolche Geſetß M ßachtung oder
—- Unkcnntniß zu einer Seltenheit ge{ ört, und die Bürger kein Bei-
ſpiel t aran nehmen. | .

Welcka's Atrcſſe A! trag und Mall y's Untcerfiöturg mird von
„Hoch und Nüder- geleſcn und als ein kräftiger Anfang der Wirkſam-
fit rcr vcrſammelten Stänte zum Biſtin der Eintracht zwiſchen Volk
und Fürſt für tie Zukunft betrachtet. ;

Heidelberg, 16. Dez. (Olrrh. Ztg.) In dim ten erſck ie-

nenen „Arri ßti < der Ruprcch!-Caile- Ui iverſität ſür das Minter-

jahr 18/,„ „ ſind im Ganzen H07 Studirende verzeicl net, ſo taß
ſich allo rie Frequenz gegen tas vei floſſ.ne S. mifler um 4 vermin-
dert hat. – Tie theol og ische Facrltät hat mehrere Jünger der
1 Goitesgclchrth it vcilorcn, eine Ciſchcinung tie in ten ſchon oft be-
I rübrten Grü1 den ihre Eillärvng fi det. In cincr Zeit der Entschei-
dung muß eine be ſtimmte Fahne aufg pflanzt werden ; jenes v äh-
' leriſche Anſammeln aus allerlei zum Theil veralteten, zum Theil neuen,
dem Vernunſtb.dürfi ie mehr intſpr <enden Ar sichten, tie tarn in
ein, wenn és glückt, är ß 1lich wenig ſters bcſtechind s, innerlich aber
unhalibares E yfiim vrrarbeitct wierdin, jerts Abſchlichen von allen

durch die Erfahrung tvident bewicſcnen, gar manche Dogmen negin

rerden Rejultaten der neucfticin Miſſen'chaft, rtr Star dpurct des
thaiſcheuen „Bederkens-, in einer prot' f ant. Facultät kann die nach
Erk enn tniß ſtichinden jungen Märncr nicht anziehen. Wer sich
Erkenntniß erringen will, wud hier nicht befricdigt; wer unbedingt
dem Glauben sich in die A1me geworfen hat, dcm gerügt tie geſchil-
derte Richtung ebenfalls nicht. Jene unter din badiſchen Tyrologen,
die auf dieſcr Welt nicht zum „Schauen“ durchdrinzen wollen, pil-
gern daher meiftens gen Halle , wo sie in des lammfrommen Tholuck
Waiten und in den in claſſiſcher Schul Terminologie sich bewegenden
Vorträgen einiger Hegelianer , die meiſtens nicht verflanden werden,
und darum herrlich dazu taugen, mit unverdauten Floskeln der oft-
mals grbrectklichnn Fachgelahrthcit zu Hülfe zu kcemmen, Trofi für

tel der Dimuth und verſcnkt in einen beruhigenden V yſliciémus kih-
ren jene „gerettetn Se;len- ale dann in's Vaterhaus zurück. ~ Die
Juristen haben fich um einige Mitglicder ve mehrt ; natürlich , da
ja hier der „greße Partictiſt,D Hr. v. Vangerew, tas römiſche

Recht in schr aueſührlichen weit ausgeſponnenen Vorträgen

seinen Zuhörern muntricht macht, damit sie nachher daſſeibe
im Staats- Cxamen, <llwo es eine Hauptrolle ſpiclt, gehörig
anzuwerden wissen, um ſich kald als wohlb.ficllte Aſſcſoren im Ha-
fen des Staatedimmfies mit Muße jener ſc{önen Stuntcn, in denen
fie zu des Meiflas Füß n saßen und seinen „gi flügelten Worten-- folg-
ten, errinru zu lönncn. Ob ter Hr. Geheime Hoſrath R oßhirt,
Ccmrandiur des päpfilichen E porrortens, besonders viele Studcnten
anlcckt, ¿wiimal ſcitdim er ſich zum begeifterten dekenCor juris ca-

. monici fs Vdei aufgiworſcn hat, karn ich nicht deſiimmen. Cs

[ wäre int ſſen möglich, tern auch hier fintcn ſich jezt unter den Aca-
demikern Uute, die dem Eyftcm jerſcits der Berge ſehr zugethan find,

~ Die Zahl der deutschen und richt deutſchen Ausländer hat sich um
W gemindert, die der Inländer dagegen um 24 zugenommen.
Gießen, 20. Dezember. (Fr. I.) Das erfte Jubelfeſt unserer
Verfaſſung ift am 17. d. M. untir zahlreicher Theilnahme aller Klaſ-
ſen der Geſellfchaft gefeiert worden. Läuten mit allen Glock.n bei
dem Beginne des Tages , sſpäter Choralmuſik vom Thurme der State
kirchez dann außerordentliche Spinde an die Armen, Abends 6 Uhr
Uthe eur Vet tz nt UG Uukerkta ec

i G ? .

Turnern; Ausführung mehrerer Geſänge durch die Gesangvereine vor
dem Rathhauſe und zulcttt ein großes Cen von 250 Gedecken in dem
finnbildlich und fefilich geschmückten Buſchiſchen Saale unter geeigneten
Trinkſprüchen und Liedern; das waren die Fefſilichkeiten, w-Uche flatt-
fanden, um die Wiederkehr des Tages zu feiern , an dem Großyher-
zog Ludrig I. vor 25 Jahren, nach Vercinbarung mit den Lantſtän-
den, die Verfcſſurgeuikunde, die Bürgschaft für die politischen Rechte
ſeines Volkes, unterzeichnet hatte.

* München. Zu unſerm Bericht Nr. g49 über die erſte öffent-
liche Situng ter Kammer der Abgeordneten am 16. Dezbr.
jyagen wir folgendes nach:; Der Miniſter des Innern, v. Abel,
Temerkter Er müſſe der Meinung, als ob der Veröffentlichung der
Kammerverhantlungen irgend ei: Hinterniß von Seite der Cenſur
lentgegen gcsctzt worden sei, oder als ob Instruktionen bestünden, welche
'in ti ſer Beziehung ein Hinderniß schaffen, auf das Befſtimmtefte
entgegentreicen. Es beſtehe in tieſer Hirſicht für die Censurbehörden
keine andere Voischrift, als daß nur jenen Artik.ln, vielmehr nur
jenen Stellen, wilche gegen tie B.ſtimmung des g. 21. Tit. 11.

der Vi.]!. Beilage der Vaifaſſungsurkunde verſtoßen, der ta ſagt,
daß die Mitglieder sich aller Persönlichkeiten zu enthalten haben,

die Aufnal me zu verweigern sei. Dieſe Beſtimmung aber sei uner-
läßlich, da sonst dasjenige, was vom Präsidium tie verfaſſungsmä-
ßige Zurückweisung erfahren habe, mit Umgehung verfasſungsmähßi-
ger Vorschrift in öffentliche Blätter übergehen würde. Diese und
keine andere Biſtimmung beſtehe, noch habe eine solche seit Jahren
beſtandenz der Veröffentlichung der Kammerverhantlungen werde alle
jene Freiheit gewährt, auf welche die Kammer verfaſſungsgemäß
Anspruch machen könne. Aus dcm hierauf erfolgten Vortrag des
erſten Sccretärs über die Wahlanſtände ergab ſich, daß die zwei be-
rea Wahlanſtände von Abgeordneten aus der Pfalz ange-
racht wurden.

* Augsburg, 19. Dez. Die Redaction der Allg. Zeitung be-

merkt heute: , Rheinpreußiſche Elätter erzählen jüngft, in cinem

Ê : ( Schreiben aus Nürrbirg, alle Redactionen der in Baiern erſcheinen-
"ihre Zweifel ſuchenz geflärkt im Glauben, angethan mit dm Man-

den politiſchen Blätter seien aufgeſordert worden, ihre Berichterftatter
über die fiändiſchen Verhandlungen anzugeben. Wir wissen nicht, ob
dies irgendwo geſchehen iſtz an uns in Augsburg ift keine ſolche
Anfrage geſtillt worden, wie wir uns überhaupt nicht erinnern, daß
im Laufe der lettten zc<hn Jahre auch nur einmal der Versuch gemacht
morden näre, die Redaction in irgend einem Fall zu Aufgebung des
jd. m ehen (?) Elatte unantafibaren Correſpondenzgeheimnifſes. zu
viranlaſſcn''
_ Hüöln, 19. Dez. (Fr. I.) In unserer Stadt ist allgemein
das wundailiche Gerücht verbreitet, ter Erzbiſchof von Geiſsſel sei
eniſchloſſen, seine Erzdiöceſe zu verlaſſen und nach Bayern zu gehen,
weil die Ccenſur ihm den Hirtenbrief, welchen er bei ſciner im Januax
fiatifintcnden Inthronisatien erlaſſen wird, ganz oder doch, nach
einer andern Vaeiſion, in den Havplſt.llen geſtrichcn habe. ~ Ach, in
Bayern iſt ja auch Ccrſur, wenigstens für die Heerden-Briefe.

_ + Elberfeld, den 16. Dez. Wie man die Organe der

öffentliten Meinung uuactirt! Laut Bericht dex » Barmer


 
Annotationen