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Mannheimer Abendzeitung — 1845

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No. 238 - No. 267 (1. September - 30. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44007#1067

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Dienstag j 16. September | 184.5.











Deutschland. Aus dem Gedränge herausgekommen, beschleunigte ich. meine Schritte,

i September. Ueber den dermaligen Stand l ;!che, '? Huh tag tomate hrs cm ma en Mmaten wieder einzu-

h h Mataheiur h. ft hs Regierung obſchwebenden brachte daher mit allen, zum Abmarsch nöthigen Anordnungen, nur ohnge-

hl sfrage// und den bisherigen Erfolg der Reklamationen, fähr zwei Minuten zu und eilte mit der Mannschaft im Geschwindschritt an

welche t Ü H. se: Itſtein und Hecker und mit ihnen sämmliche ir- ts §qtel “t. u weitere Aufenthalt fand statt. Das iſt, was ich auf
gend unabhängige Organe der öffentlichen Meinung erboben haben, ghflicht und Gewissen erklären kann. .

werden wir wohl in den nächſten Tagen Verlässiges mittheilen kön- Der weitere Hergang ift in dem Berichte des ganzen Wachkommandos
nen. Hicr eine, keinerlei Ecörterung bedürfende, Notiz des Hamb. enthalten. Pr. med. Earl Heyner.
Corresp. : Hauptmann der 5. Compagnie.

„Berlin, 10. Sept. Endlich ein oſficielles Wort über die Aus dem Badiſchen, 11. Sept. (Oberrh. Ztg.) Gleich-
Itſtein-Heck.r'ſche Angelegenheit, das sich zwar nicht ausdrücklich als pj,,itig mit der in Nr. 21 des Regierungsblatts vom laufenden Jahre
solches ankündigt, aber die unverkenrbaren Zeichen des officiellen Cha- erschienenen Verordnung des großh. Juftizminiſteriums vom 11. Juli
rakters trägt. In einer Beilage zu „Kampt's juriſtischer Zeitſchriftne 41845, welche die Bewerbung um solche Dienſiſtellen betrifft, deren
iſt eine Erörterung über die Ausweisuug der beiden badischen Depu- Wiederbeſeßsung den Geſchäftskreis der Hofgerichte berührt, erging
tirlen erſchienen, die nichts Anderes iſt, als eine totale Rechtfertigung eine schriftliche Verfügung des gedachten Ministeriums an die Ge-
dieser traurigen Maßregel, welche hier aus politischen, wie aus hi- richtshöfe, deren Bedeutung nicht zu verkennen iſt. Wir heben aus
ſtoriſchen Gründen vertheidigt wird. Ein besonderer Abdruck der derſeiben hauptsächlich hervor: daß die Hofgerichte in voller Raths-
Schrift soll, wie versichert wird, unter der Hand an die größeren versammlung über die Dienſtbewerbungen erschöpfende Berathung zu
Höfe verthcilt worden ſscin; der ſicherſte B.weis , daß ihr Verfaſſer yflegen und ein Protocoll über die Abstimmungen aufzunehmen, auch
als das Organ höherer Meinung ansehen wäre.“ das Urtheil über die Befähigung nicht auf Zeugnisse, welche die

* Mannheim , 10. Sept. Um den häufigen Beschwerden und HBewerber beibringen: sondern auf eigene Wahrnehmung der Gerichts-
Klagen des hiesigen Handelsſtandes gegen die Eiſenbahn-Verwaltung gwitglieder und unmitteibar erhobene Auskunft zu ſtützen haben. Den
wegen Verzögerungen in Beförderung der Güter, welche haupisäch- Gerichtshöfen iſt es überdies zur Pflicht gemacht, auch solche, die
lich in dem Mangel an Transportwitteln ihren Grund haben, zu ſich nicht gemeldet haben, in Vorſchlag zu bringen, wenn sie für
begegnen, hat man, wie der Schw. M. berichtet, nun den Beschluß h.fähigter erachtet werden und di- Bereitwilligkeit des Vorgeschlage-
gefaßt, zeitweise (?) bei großem Andrange von Gütermaſſen des Nachts hen zur Annahme des Dienstes nicht zu bezweifeln steht. \
Güterzüge abgehen zu laſſen; auch iſt bereits die Fertigung von * Stuttgart, 14. Sept. Das Miaiſterium des Innern hat in
weiteren 260 Güterwagen in Accord gegeben. Die Vollendung des der Frage der Ueberlaſsung der Stiftskirche für vas deutſchkatholi-

zweiten Schienengeleiſes, wovon die Strecke von hier bis Heidelberg sche Corcil folgende Entscheidung erlassen:
der Vollendung naht und kommenden Monat dem Verkehr überge- Durch das evang. Consiſtorium wird die Stadtdirektion beschieden wer-
ben werden kann, wird den günſtigſten Einfluß auf den Verkehr un- den, daß die Eniräumung der St. Leonhards-Kirche an die Deutsch-Katho-
serer Bahn ausüben. . liken zu Abhaltung eines Gottesdienftes dermalen nicht geſtattet werden

I3€ Mannheim, 14. Sept. Aus Leipzig kommt uns noch ts zx Bescheid iſt den Vorftehern ver Disſidenten mit dem Bemerken zu
eine bejondere Erklärung des Hauptmanns vom Wachkommando zu, tun Mrs flttauUu:g Aetes oſſcht yer Uleseienſts. iter ter se
dt i "qs. ttt Mulewuniteuenuſu. t Lſktt Vet nicht que L tesql kön.e, und sie sich daher U Z zu befchränken haben,

§ s ; ee c wie bisher in der reformirten Kirche oder in einem beliebigen Privathauſe
vom 12. Auguſt um einen Zeitverluft von 20 Minuten, den die kön. ihre Andachtsübungen unter fich abzuhalten. Sollte eine größere Versamm-

Regierung in ihrem Berichte von Dresden aus der leipziger Communal- lung ohne gottesdienſtliche Zormen in einem profanen Lokal beabſichtigi wer-

garde zu Laſen lezt und den di: Comm sion mit aller mögliczen Viüge ?tn, \0 is vieite Vorhaben., fo weit teiue uno! vuungen unk uherungen

t wett tt vst ~ù. zt). . ſüie féeh run seul. freiem . U nicht als G 99498 werden könnte, nicht zu s
; v) r . > 1

Die Dissidenten sind dabei darauf aufmerksam zu machen, daß fie ihrem dem-
folgt: nächſt zur Entscheidung kommenden Gesuch um Anerkennung durch Unbotmäl-
„Bei Besprechung der traurigen Ereignisse des 12 Auguſt hat man mich ſigkeit wesentlich ſchaden würden! ' :; ;
von mancher Seite einer Verzögerung in Vollzug des erhaltenen Auftrags, Frankfurt, 14. Sept. Heute hatten wir ein merkwürdiges
das Wachkommando der Communalgarde herbeizuführen , beschuldigt. Schauſpiel! Nach 10 Uzr diejen Vormittag traf auf seiner Reise

.;.4 „„D habe früher in Gemeinschaft der 42, bei dem Wachcommando befinv- nach Stuttgart Hr. Pfarrer Ronge in einem mit Blumen geſchmück- -
Luther: Gerziſen sen sllgeweinen Hergang ves Creigniſes berichtet; iegt bin ten R iſewagen und in B:g'eitung von ctwa 16 bis 20 Wagen aus
U zu von der Zeit gung ju er Ertlzeung. ges Hotel de Prusſſe Hanau und Offenbach hier ein. Tauſcnd und aber tausend Menschen
gegeben wurde, bis zum Abmarsch des Commandos von der Wache. empfingen denselben schon vor den Thoren der Stadt unter einem

Ich saß an der Tafel des Prinzen Johann, im Gartensalon des Hotel immerwährenden Vivatrufen und begleiteten denselben bis auf die Poſt.
de Pruſſe, als das Lärmen begann. Ungefähr eine halbe Stunde währte es *{* Erfart. Die hieſtge Censur ftrich jüngſt in eirem rein
sori, bis die Tafel aufgehoben wurde. Ich ging darauf, um mich mit eige- t Sci.ki k EK ~ ! te .

nen Augen über den Stand der Dinge zu unterrichten, vor das Thor des medicinischen Schriftchen, wo der Verfaſſer zum Kranfen then
Hotel de Pruſſe, fand die beiden wachſtehenden Soldaten ungehindert auf. guten Rath mit den Worten gegeben hatte: „Böses mit Bösem ver-

mf Fdgedeur und überzeugte mich, daß ich einen gewöhnlichen Straßenscan- trieben werden!‘’” — diese aus dem ganzen Zusammenhange als nur
cup Ta é tr. O gu tut Jergzrrwr t run der Com» gquf den kranken Zufſtand fich beziehenden Worte, stich sie! Verfaſſer
î , , , das Volk anzureden , das

ich durch meine Worte beruhigen zu können hoffte. Die Erlaubnis dazu Wendete indeß an das Obercensur - Gericht in Berlin, welches dieſe
j : ] Worte ſicherlich freigegeben hätte, keinen Rekurs ein, weil hierdurch
Höchſtens 4 Minuten später ging ich meinen Commandanten von Neuem der Druck ſich nur verzögert haben würde. Wie lange wird noch der
“uc f. r zegrot t. t ,t. hae tzwcetnutde Ft tou: freie Geiſt unter den Qualen der literarischen Tortur, oder urelmehr
. doch, in der Meinung, ich würde nicht im Stande sein durch die Men- Cenſur, die eben auch ein römisches Machwerk iſt, schmachten müssen!!

ſchenmasse zu dringen, bei den erften Schritten nach dem Hauptportale zurück § Sachsen-Meinigen, 6. September. Die Oberamtmän-
Und wies mich zu der kleinen Hinterpforte, welche ins Schrötergäßchen führt. ner haben eine Uniform bekommen, mit welcher sie bei allen fefllichen
Y; f. rler s*iqurg utteten er mich und beauftragte einen Kellner mit Gelegenheiten, bei Bränden u. s. w. angethan ſein müſſen. „Klei-
f j Als ich dann einige tur técther. .ù ves Pförtchens hatte war- Der machen tc.“ iſt ein altes Sprichwort! G
Ur SLT zs rats rieten Rufen der Kellner mit der Erklä- * — In unserer Nähe fand jüngst eine Pr edigerverſ a mm-

t ! | j lung ftatt, was für gewiſſe Bezirke akle Monate geschieht. Einige
zzz: E „Fe rer qtztsligen Bitte, vorn herausgehen zu rfzjes: Prediger begaben sich, weil se durftig waren und körperliche Buß-
nen Ruf. „ Macht vem Bürger “tre rut P treue aut. auf “ab auflegungen auch in der herzoglich meiningen'schen Landesreligion nicht
man mir allenthalben willig Raum. ; vorgeſchrieben sind, in ein anständiges Bierhaue. Als sie eben von


 
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